17. Ein fataler Fehler

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Es waren einige unspektakuläre Tage vergangen, von denen ich tatsächlich drei von fünf Nächten bei Hunter verbracht hatte.
Immer wenn ich zu ihm geschlichen war, war er am PC und hat sich später irgendwann zu mir gekuschelt.
Jedes Mal hatten wir die Nacht im Arm des jeweils anderen verbrachtund auch am nächsten Morgen sind wir so lange wie möglich im Bett geblieben und haben gekuschelt und geredet.
Wir verstanden uns wirklich gut und ich genoss es so ungemein Zeit mit ihm zu verbringen.

Heute saß ich wieder mal kurz nach Mitternacht mit einem Schokopudding in der Küche und wartete unbewusst auf Hunter und dass er sich zu mir gesellte.
Doch heute würde er nicht kommen.
Also, zumindest nicht zu mir in die Küche.

Einen Orgasmus würde er den Geräuschen nach zu urteilen sicherlich haben.

Elly war seit einigen Stunden da und während anfangs Gelächter aus seinem Zimmer zu hören war, waren es jetzt eindeutige Laute der Befriedigung.

Hoffentlich war der Sex schlecht.
Ich schnaubte. Der Gedanke, dass die zwei gerade das Rein Raus Spiel spielten, ging mir extrem gegen den Strich.

Warum saß ich überhaupt wie ein Creep hier in der Küche und belauschte sie auch noch? Als wenn das bloße Wissen, was die da trieben, nicht genug schmerzte.

Was fand er an ihr?
Ok, blöde Frage. Elly ist extrem hübsch und hatte einen anbetungswürdigen Körper.
Natürlich gefiel sie ihm.

Offenbar achtete Hunter nicht auf den Charakter.
Hauptsache reinballern.

Kopfschüttelnd stellte ich den halb gegessenen Schokopudding zurück in den Kühlschrank und verzog mich stillschweigend in mein Zimmer.

Kaum hatte ich mich jedoch in meinem Bett gemütlich gemacht - vielleicht waren es aber auch mehrere Minuten später -, hörte ich Stimmen im Flur und als ich ein Lachen hörte, wusste ich, dass es Elly und Hunter sein mussten.

Das war ja ein kurzes Vergnügen.
Ein zufriedenes Lächeln trieb sich auf meine Lippen und grinsend rutschte ich tiefer unter meine Decke.
Offenbar war der Sex doch nicht so gut und über Nacht durfte sie auch nicht bleiben.

Das allein war eine Genugtuung, die mich bald lächelnd einschlafen ließ.

Das Wegdößen wurde jedoch zäh von jemandem gestört, der es nicht für nötig befand zu klopfen. Die Tür wurde leise geöffnet und wieder geschlossen und ich hörte, wie sich jemand in meine Richtung schlich.

Irritiert drehte ich mich dem Ruhestörer zu, der sich schnell als Hunter entpuppte.
»Hunter?«, murmelte ich und strich mir mit der Hand durchs Gesicht um sicher zu gehen, dass ich nicht träumte.

»Hey Pres.« Mit einem Lächeln rutschte er ohne um Erlaubnis zu fragen unter meine Bettdecke und attackierte im nächsten Moment meine Lippen, während sich sein Körper forsch über meinen schob.

Der Duft seines Duschgels stieg mir in die Dusche, seine Haare waren noch leicht klamm und seine Küsse schmeckten nach Zahnpasta. Ein Fakt, der mich die Augenbrauen zusammenziehen ließ.
Ich wollte ihn schmecken und nicht Zahnpasta.

Der Kuss war von Anfang an fordern und innig. Hunter haderte nicht lange um mit seiner Zunge um Einlass zu beten und kaum hatte ich meine Lippen für ihn geöffnet, duellierte er sich mit meiner. Ein zitterndes Keuchen kam aus meiner Kehle als er spielerisch an meiner Zunge saugte und im nächsten Moment seine Zähne in meine Unterlippe bohrte.

»Ich will dich und ich brauche dich! Jetzt!« Seine raue, tiefe Stimme und seine weichen Lippen, die beim sprechen meine Ohrmuschel striffen, jagten einen erregten Schauer über meine Haut und ließen das Blut schlagartig in meine Lenden schießen. Ein kehliges Keuchen kam über meine Lippen.

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