Der One Night Stand ✓

15. Ein Gespräch zwischen Freunden

Die letzten zwei Wochen waren ungemein schnell vergangen.
Ich hatte endlich alle Prüfungen hinter mir und sogar wieder die Punkte einiger Prüfungen erhalten und hatte alle bis auf eine bestanden. Die eine, die ich wiederholen musste, war nicht einmal die, bei der ich dachte, dass sie so schlecht gelaufen war.
Für Abe war es nicht ganz so gut gelaufen, aber der Brünette ließ sie offensichtlich nicht davon kleinkriegen.

Abe und ich unternahmen viel gemeinsam mit Lilly und glücklicherweise verstanden sich Nancy und Lilly prächtig. Sie kannten sich tatsächlich schon vorher. Von dem her war das erste Treffen keinesfalls problematisch.
Jaxon hatte noch nicht das Vergnügen den Lockenkopf kennenzulernen, aber ich war mir sicher, dass sich die beiden auch verstehen werden. Jaxon verstand sich immerhin eigentlich mit jedem gut.

Der Sommer war wirklich auf einem Hoch, wodurch wir so oft wie möglich an den See fuhren um uns dort die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen. Abraham war der einziger, der offensichtlich nicht wusste, wie Sonnencreme funktionierte, weil er jeden Tag mit einem stärkeren Sonnenbrand nach Hause ging.
Dementsprechend hing er uns deswegen auch in den Ohren.
In den letzten Tagen war ich sogar wieder Gast auf der ein oder anderen Party. Nach der anstrengenden Prüfungsphase und dem Hin und Her mit dem Fremden und Hunter, genoss ich es umso mehr einfach nur Spaß mit meinen Freunden zu haben.

Dementsprechend war die Zeit auch wie im Flug vergangen.

Aber das aller beste, was in den letzten Tagen passiert war, war, dass Hunter Elly in den Wind geschossen hatte.

Mitten in der Nacht war ein lautstarker Streit zwischen den Beiden ausgebrochen bis Hunter unter wütendem Geschrei Elly aus unserer Wohnung geschmissen hatte.
Spätestens seit diesem Tag hatte ich ein Dauergrinsen auf den Lippen.

Hunter selbst hatte ich seit unserem letzten Gespräch in der Küche nicht mehr gesehen. Ich hatte pingelig genau darauf geachtet ihm nicht über den Weg zu laufen, wodurch der Streit mit Elly auch das erste Mal seit unserem Gespräch in der Küche war, dass ich seine Stimme mal wieder gehört hatte.

Hunter hatte eine schöne, melodische Stimme.
Selbst, wenn er wütend war, klang er einfach nur atemberaubend.

Ich war kurz davor in dieser Nacht nach Ellys Verschwinden in sein Zimmer zu schleichen, einfach weil ich mich zu ihm legen wollte.
Kuscheln. Küssen. Einfach die Zweisamkeit wiederherstellen, die wir am Morgen danach hatten.

Aber mein rationales Denken und mein Stolz hatten mich Gott sei Dank davon abgehalten, sodass ich stattdessen die restliche Nacht wach in meinem Bett gelegen hatte und darüber gegrübelt hatte, warum Hunter Elly rausgeschmissen hatte.

Ich platzte beinahe vor Neugierde.
Ein klitzekleiner Funken Hoffnung glimmte in mir, dass es wegen mir war. Dass Hunter sie wegen mir in den Wind geschossen hatte.
Weil er bemerkt hatte, dass wir doch Freunde waren, dass da vielleicht doch mehr war.

Und obwohl ich wusste, dass das absoluter Bullshit war, blieb dieser kleine Funke hartnäckig.

Der heutige Tag war bereits vorüber gegangen. Nancy, Jaxon und ich hatten gemeinsam zu Abend gegessen und nach einer kalten Dusche lag ich nun im Bett. Ich scrollte gelangweilt durch meine Social Media Profile und hatte den Fernseher nebenbei laufen.

Plötzlich klopfte es an meiner Tür und mit einem Brummen bat ich den Störenfried herein.

»Hi.«
Überrascht sah ich auf als ich Hunters Stimme hörte.