Jisung PoV
"Verdammt, Minho, ich bin so nervös..."
"Hör mir zu, mein Baby. Wir haben das schon tausend mal durchgesprochen. Du kennst den Ablauf in und auswendig, du kannst deine Lyrics und die Leute da draußen lieben dich. Ich liebe dich. Und ich bin ganz vorne in der ersten Reihe, falls irgendetwas passiert."
"Danke, Min."
"Und jetzt gehst du daraus und zeigst diesen Leuten, was du alles kannst."
Er gab mir noch einen Kuss und lächelte mich aufmunternd an, ehe ich auf die Bühne trat und von einem kleinen Applaus begrüßt wurde. Das hier war mein erstes eigenes Konzert. Wir hatten ziemlich lange darauf hinarbeiten müssen, zwei Jahre um genau zu sein, doch nun stand ich hier im Rampenlicht vor hunderten von Leuten und durfte singen. Minho hatte mich ermutigt, zu einer Newcomer-Show zu gehen und da mein Glück zu versuchen und seitdem ging es für mich musikalisch bergauf. Er unterstützte das und versuchte selbst sein Glück mit Tanzvideos. Nebenbei hatten wir uns noch kleine Jobs besorgt, denn um von unseren Verdiensten leben zu können, reichte es noch lange nicht. Aber trotzdem könnte ich nicht glücklicher sein. Das hier war wie ein Traum, der sich mir erfüllte, und so stand ich mit dem breitesten Lächeln auf der Bühne, als das letzte Lied verstummte.
"Ich... Uhm... Ich weiß, sowas klingt immer unglaublich öde und langweilig, aber ich möchte jemandem danken, bevor ich gehe. Jemandem ohne den ich den ersten Schritt bis hier her nicht gemacht habe und der mich immer unterstützt hat, egal was war. Auch wenn ich mich mal benommen habe, wie das größte Arschloch, war dieser jemand immer da und es fühlt sich einfach falsch an, das jetzt nicht zu würdigen. Dieser jemand hat mir in der Vergangenheit sehr geholfen und ich glaube, dass mein Leben ziemlich düster ohne ihn wäre und-... Jetzt hör auf, mich anzustarren wie so ein verschrecktes Kätzchen und komm zu mir hoch. Du weißt genau, dass du gemeint bist."
Minho lachte und ging dann das Stück zur Treppe, mit der er auf die Bühne kam, ehe er zu mir rüber joggte und sofort einen Arm um mich legte, um mich an sich zu drücken.
"Ich sage das wahrscheinlich viel zu selten, aber danke, Minho. Für alles, was du in den letzten 2 Jahren für mich gemacht hast."
Ich sah ihm tief in seine Augen und er tat das gleiche. Sein Blick war unglaublich intensiv, doch ich konnte einfach nicht weg sehen.
"Küsst euch doch einfach!", rief jemand aus dem Publikum, weshalb ich lachen musste und den Blickkontakt mit Minho abbrach.
"Du hast sie gehört, Babe. Du sollst weniger reden und mehr knutschen.", meinte er in mein Mikrofon, drehte meinen Kopf zu sich und küsste mich liebevoll. Es gab einen Applaus, was, um ehrlich zu sein, ein wenig seltsam war, wenn man bedachte, dass es keine besonders große Leistung war, da wir andauernd miteinander rummachten und es definitiv nicht weniger geworden war, seit wir unsere eigene kleine Wohnung hatten. Ich löste mich aus dem Kuss, noch bevor der Applaus verstummte und wandte mich dann wieder dem Publikum zu, um mich zu bedanken und zu verabschieden, ehe ich mit Minho gemeinsam die Bühne wieder verließ. Das Mikrofon schaltete ich aus und gab es einem der Mitarbeiter, bevor ich Minho glücklich um den Hals fiel und anfing, sein ganzes Gesicht abzuknutschen.
"Baby, ist gut.", lachte er, weshalb ich stoppte, doch mein Gesicht nur ein paar Zentimeter von seinem entfernt ließ. "Ich liebe dich auch, aber wir müssen los."
"Huh? Wohin denn?"
"Das siehst du dann. Du liebst doch Überraschungen oder nicht?"
"Von dir, ja."
"Dann wird dir die hier gefallen."
Er nahm mich bei der Hand und verschränkte unsere Finger miteinander, ehe wir gemeinsam zu seinem Auto gingen, das er nun seit einigen Monaten besaß, weil er nicht mehr mit der Straßenbahn zur Arbeit fahren wollte.
"Darf man fragen, wo wir hinfahren?"
"Darfst du gerne fragen, beantworte ich dir aber nicht.", antwortete er und gab mir noch einen kurzen Kuss, bevor er sich anschnallte und wir losfuhren. Ich musste mich sehr zurück halten, um ihn nicht jede Minute danach zu fragen, wo wir hinführen. Glücklicherweise dauerte es nicht besonders lange, bis wir vor einem kleinen Restaurant ankamen und ausstiegen.
"Ein Überraschungsdate?", fragte ich, als er mir sogar die Tür aufhielt.
"Ja, ein Überraschungsdate. Aber soweit warst du wahrscheinlich schon.", lächelte er und ging mit mir rein, wo wir von einer Kellnerin empfangen wurden. "Ich hab für zwei Personen reserviert auf den Namen Lee."
"Dann folgen Sie mir einmal bitte."
Wir folgen ihr zu einem Tisch, wo wir uns gegenüber setzten und dann die Karten bekamen.
"Whoah... Die haben hier ja eine riesige Auswahl an Kuchen als Nachtisch. Kann ich nach dem Essen....?"
"Natürlich, Sungie. Deshalb hab ich auch das Restaurant hier rausgesucht. Der Kuchen soll toll sein."
"Wir könnten uns auch einfach an dem Kuchen satt essen.", schlug ich grinsend vor.
"Jetzt brauchst du erstmal was richtiges zu essen und irgendwann machen wir dir ein Kuchenbuffet, an dem du dich satt essen kannst."
"Versprochen?"
"Hoch und heilig."
"Für genau sowas liebe ich dich."
"Ach, und ich dachte, du liebst mich für mein gutes Aussehen und meinen Charme."
"Wenn ich dich für dein Aussehen lieben würde, wären wir nicht mehr zusammen."
Er sah mich mit großen, geschockten Augen an, weshalb ich langsam realisierte, wie missverständlich das klang.
"Also nicht, dass du nicht mehr gut aussiehst.", versuchte ich mich hektisch zu retten. "Ich meinte eher, dass Beziehungen, die nur aufs Aussehen fokussiert sind, nie besonders lange halten und wir deshalb nicht mehr zusammen wären, wenn ich dich nicht für alles andere auch lieben würde. Wir haben allein in den ersten paar Wochen so viel Scheiße zusammen durchmachen müssen, dass ich jetzt einfach nur froh bin, dass ich dich an meiner Seite habe und weiß, dass wir zusammen alles durchstehen können. Ich weiß, dass es noch ein wenig früh ist, um zu heiraten. Immerhin bin ich erst 19. Aber würdest du mir versprechen, dass wir es eines Tages tun? Nicht als Verlobung, sondern einfach als ein Versprechen?", fragte ich ihn und zog eine Schachtel mit einem Ring aus meiner Jackentasche. Ich hatte nicht geplant, ihn das heute zu fragen, sondern hatte einfach erhofft, dass sich irgendwann ein passender Augenblick dafür ergab. Und dieser Moment fühlte sich mehr als nur richtig an.
"Weißt du, das ist jetzt irgendwie komisch, weil..."
Er drehte sich weg und kramte ebenfalls in seiner Tasche, doch zog zunächst nur eine Packung Taschentücher raus.
"Falsche Tasche. Warte kurz."
Er wurde jede Sekunde nervöser und irgendwie konnte ich mir ein leises Kichern nicht verkneifen. Ein nervöser Minho war ganz eindeutig nichts, was ich öfters zu sehen bekam.
"Ta-da...", sagte er dann sanft und zog ebenfalls eine Schatulle mit einem Ring hervor, woraufhin wir beide leise lachen mussten.
"Dann ist das ein Ja?", fragte ich und sah mir seinen Ring genauer an. Minho hatte echt einen fantastischen Geschmack.
"Das ist ein Ja, Jisungie. Ich bleibe auf ewig bei dir."
++-Ende-++
From a Stay in a bubble
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The Boy in the bubble || Minsung
Fanfiction["We're broken, Minho. And if you think anything different, you're lying to yourself."] Lee Minho ließ Han Jisung fühlen. Er erinnerte ihn daran, dass noch Blut in seinen Adern floss. Doch wie hätte er das vergessen können, wenn er es auf seiner Zun...