KAPITEL 8

267 22 33
                                    

Das hier ist leider eher eine Filler-Folge. Ich musste mich vom Schreibstil her wieder bisschen in die Geschichte einfinden. Hoffentlich seid ihr nicht zu sehr enttäuscht von diesem Kapitel. Aber keine Sorge: Für das Folgende hab ich schon was Spannendes geplant, lasst euch also von den nächsten Kapiteln überraschen! 

Tut mir leid für meine lange Inaktivität. Aber jetzt: Los geht's!

„...ES WAR EIN FEIGER Angriff. Ich bin zu spät gekommen. Konnte sie nicht früh genug warnen. Konnte ihn nicht retten.", schloss sie ihren Bericht. Die Blicke der beiden Anführer waren düster. Es wirkte, als würden in ihren Augen Sturmwolken aufziehen. „ich kann nicht glauben, dass es das getan hat.", murmelte Finsterstern verstört, „Wie kann er es nur wagen. Dieser Bastard." Wüstenpfote musterte die ihr gegenüber sitzenden Katzen und wusste, dass sie ihr glaubten. Weißstern schien sie nicht zu hören. Er wirkte wie blind. Wie gelähmt von dem Schock, dass er sie verstoßene Tochter dort als zweite Anführerin sah –stark wie nie zuvor -, die die anwesenden Katzen in ihren Bann schlug.

Jaguarkralle wurde eng ums Herz, als er seine Schülerin mit den Anführern der anderen Clans fortgehen sah. Er konnte ihren Kampf sehen. Wie stark sie doch war. Am liebsten wäre er zu ihr gerannt und nicht mehr von ihrer Seite gewichen, doch er konnte – nein durfte – sie nicht schwach wirken lassen. Er würde aus der Ferne über sie wachen. Wenn sie auch nur ein Anzeichen zeigte, dass sie nicht mehr konnte oder in Gefahr war, würde er sofort zu ihr eilen. „So eine sture Kätzin", grummelte er vor sich hin. Sein Blick wanderte gen Himmel und blieb am leuchtenden Silbervlies hängen. Silberstern, dachte er, du hast die richtige Entscheidung getroffen. Sie ist stark. Sie kann den Clan führen, wenn es sein muss. Aber wieso zum Sternenclan musste sie so für zweite Anführerin werden? Siehst du nicht, wie sehr sie leidet? Er seufzte leise. Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: er sah Wüstenpfote inzwischen nicht mehr als seine Schülerin, sondern als ebenbürtige Kriegerin – ebenbürtige Kätzin – an. Sie war keine schwache Katze. Wüstenpfote war stark, trotz dem Gift in ihren Adern, dem Druck, zweite Anführerin zu sein, brach sie nicht zusammen. Er hatte noch nie jemanden mit so starkem Willen gesehen. Sie ist unglaublich. Wind raschelte durch das Baumgeviert und der Geruch der vielen versammelten Katzen stieg ihm in die Nase. Einer jedoch stach besonders hervor. Auch wenn sie einige Längen entfernt war und sich mit drei anderen sehr dominanten Katzen unterhielt, umschmeichelte ihr würziger Geruch dennoch seine Sinne. Die Fährte einer geborenen Anführerin, dachte er lächelnd bei sich.

Wüstenpfote fühlte sich beobachtet. Doch sie schüttelte das Gefühl ab. Sie hatte sich zu konzentrieren. „Wollen wir?", fragte Forellenstern und nickte zum Hochfelsen hinab.Die andern beiden nickten zustimmend. Ohne Probleme sprangen die beiden Anführer mit geschmeidiger Anmut den Felsen. Wüstenpfote zögerte. Sie spürte seltsamerweise ihre rechte Hinterpfote nicht mehr. Nein, nicht jetzt, zischte sie ihrem Körper zu, ich darf unseren Clan nicht schwach aussehen lassen. Natürlich waren die anderen Clanführer freundlich zu ihr gewesen, aber auch sie würden jegliche Schwäche nutzen, um neues Territorium vom DonnerClan erobern zu können. Doch besonders für ihren Vater wäre sie nun leichte Beute. Um nichts im Leben durfte sie vor ihm Schwäche zeigen. Das durfte Wüstenpfote auf keinen Fall zulassen. Sie nahm all ihre Kraft zusammen und spannte ihre Muskeln an. Mit ihren drei noch zu spürenden Beinen drückte sie sich ab und konnte ein großes Stück des Felsens überbrücken. Den letzten Weg glitt sie sich so elegant wie möglich mit ihren Vorderbeinen hinab, indem sie sich so fest wie nur irgend möglich im Gestein festkrallte. Ihr Gewicht zerrte an ihren Krallen, doch sie unterdrückte das Gefühl. Endlich war sie unten angelangt. Niemand schien ihr fehlendes Vermögen, ihr Hinterbein zu kontrollieren, bemerkt zu haben. Sie ließ ihren gelb-grünen Blick über die Menge schweifen, als sie sich zu den anderen Anführern gesellte. Ein wunderschönes, besorgtes goldenes Augenpaar fesselte ihre Aufmerksamkeit. Mäusedreck. Jagurkralle hat es gesehen, fluchte sie. Natürlich hatte er bemerkt, dass mit ihr etwas nicht stimmte, er merkte alles. Der sture, stolze Kater war so verdammt aufmerksam. Sie schimpfte sich innerlich einen Idioten, dass sie gedacht hatte, dass auch er nicht bemerkten würde, wie schlecht es um sie wirklich stand. Doch Weißstern schien es nicht aufzufallen. Ihr Herz hämmerte noch immer wie wild vor Aufregung. Langsam gesellte sie sich wieder zu ihren Clankatzen zurück. Diese Versammlung war überraschend friedlich verlaufen, stellte sie erstaunt fest. Weißstern hatte kein einziges Wort mit ihr gewechselt. Seltsam. Wüstenpfote war misstrauisch. Irgendwas war faul an der ganzen Sache. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. Doch sie wusste nicht was es war. 

Fortsetzung folgt.

Kurze Frage zum Schluss: Wollt ihr mehr POVs von Jaguarkralle eingebaut haben oder soll ich mehr (bzw. ausschließlich) aus Wüstenpfotes Sicht schreiben? 

Vielen Dank fürs Lesen. Ich freu mich schon euch bald das nächste Kapitel präsentieren zu können. 

Eure Diana Jane

Warrior Cats - Sturz in die FinsternisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt