KAPITEL 3

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SONNENLICHT TAUCHTE JAGUARKRALLES Fell in helles Licht. Der schwarze Kater kochte innerlich, während er Wüstenpfote stützte, als sie zusammen mit dem Anführer des Donnerclans durch das Territorium wanderten. Wüstenpfote ist eine Plage, stellte er in Gedanken fest, doch ein Teil von ihm sträubte sich inständig dies anzuerkennen. Er musterte seine Schülerin, die sich angeregt mit Rattenkralle unterhielt. Der große Kater sah die Kätzin freundlich, anerkennend und – für Jaguarkralles Geschmack – etwas zu interessiert an. Alles in ihm schien zu schreien: Pfoten weg! Sie gehört mir! Doch das musste nur Einbildung sein, denn er mochte die Kätzin nicht mal.

Wüstenpfote hörte Rattenkralle aufmerksam zu, als er erläuterte, wie ihr nächstes Vorgehen aussehen würde. „Ich werde einige tage fort sein, in dieser Zeit musst du die Führung übernehmen.", die Kätzin nickte zustimmend, „Das einzige Problem, das wir haben ist" „Die große Versammlung...Ich weiß." Du müsstest aber andernfalls zu lange auf deinen Namen warten, das kann ich nicht verantworten." „Du willst also deinen Clan vertreten?", Rattenkralle sah sie leicht besorgt an. „Ja.", sie nickte grimmig, „Mein Vater", sie spuckte das Wort aus, „Wird mich nicht daran hindern, meine Pflicht zu tun." „Ich verstehe...Dann kann ich dich also nicht davon abbringen." Die Schülerin grinste: „Versuch's doch." Rattenkralle rollte resignierend mit den Augen. Mit einem Blick auf die bereits hoch am Himmel stehende Sonne merkte er an: „Kehren wir zurück, ich will zu Sonnenhoch aufbrechen. Die Schülerin nickte zustimmend und folgte dem Donnerclananführer auf Jaguarkralle gestützt.

Dieses Mal vermieden sie den Trubel, der entstehen würde, wenn sie durch den Haupteingang gingen, nicht und Wüstenpfote fand sich sogleich auf dem belebten Platz um den Frischbeutehaufen wieder. „Willst du dich erstmal ausruhen?", fragte Jaguarkralle leise. Sie steckte ihre Ironie für einige Augenblicke beiseite und antwortete mit einem bejahenden Blinzeln. Ihre Schwanzspitze zuckte, als ihr Mentor sie im Schatten des hohen Felsens vor dem Bau des Anführers ablegte. „Ich gehe Jagen...Und du machst mir hier keinen Ärger.", knurrte der schwarze Kater drohend – Wüstenpfote einen flammend heißen Blick zuwerfend. Sie schnaubte und wandte sich demonstrativ von ihm ab. Ihre Schwanzspitze kringelte sich vor Empörung und ihre Schnurrhaare flatterten wie die Flügel eines tanzenden Schmetterlings. Ihr heftig schlagendes Herz beim Anblick seines kräftigen und gleichzeitig geschmeidigen Körpers, konnte sie sich nicht erklären. Besser: Wollte sie sich nicht erklären.

Es herrschte ein reges Treiben im Lager; Junge kugelten über die staubige Erde und balgten sich wie wild. Königinnen beobachteten ihr Kleinen dabei äußerst aufmerksam und hüteten sie wie ihre eigenen Augäpfel. Die Ältesten sonnten sich vor ihrem Bau, Humpelbein hob ihre Lider, als eine schlanke Kätzin ihr eine fette Maus vor die Pfoten legte. „Hier, die habe ich gerade frisch für dich gefangen.", miaute die Getigerte freundlich. Wüstenpfote spitzte bei der vertrauten Stimme aufmerksam die Ohren. Mausepf...Nein! Mausepelz! Am liebsten wäre sie auf ihre beste Freundin zugestürzt, doch sie konnte sich ohne Stützte immer noch nicht erheben. Wo ist Jaguarkralle, wenn man ihn mal braucht?, fragte sie sich ärgerlich. „Mausepelz! Mausepelz!", heftig mit ihrer Schwanzspitze winkend machte sie auf sich aufmerksam. Die Kätzin hob den Kopf und erstarrte, als sie Wüstenpfote vor dem Bau des Anführers erblickte. Ihre Mine erhellte sich, ja, sie schien förmlich von innen heraus zu strahlen, als sie auf die Schülerin zustürmte. „Wüstenpfote!", sie überrannte die andere und beide rollten über die Erde, „Du bist wach!" „Hat dir Dachsherz das noch nicht erzählt?" „Nein...Ich war heute noch nicht im Lager; Hatte Nachtpatrouille.", erklärte sich Mausepelz schmunzelnd. Wüstenpfote stupste sie auf dem Rücken liegend mit der Nase an. „Sag, ihr seid doch Gefährten, hab' ich nicht Recht?", vielsagend funkelten die gelb – grünen Augen der sandfarbenen Kätzin, „Vor der Schlacht hatten wir ja nicht wirklich viel Zeit, um zu reden." Mausepelz rollte von Wüstenpfote herab und diese schaffte es sich mit einiger Anstrengung in eine sitzende Position zu begeben. „Woher...?" „Na, das ist doch für jeden sowas von offensichtlich!", stellte Wüstenpfote lachend fest und knuffte ihre Freundin in die Schulter. Ihr Lachanfall verebbte augenblicklich durch einen heftigen Hustenanfall, bei dem sie sich vor Anstrengung zusammenkrümmte. Ihre Augen tränten, als die Krämpfe sich wieder lösten. Sie keuchte leise. „Geht es dir gut? Soll ich Regentau holen?", Mausepelz schmiegte sich besorgt an sie. „Nein, lass mal stecken – Beim Sternenclan, so ein kleiner Hustenanfall wir mich schon nicht umbringen!" „Da war ich mir aber gerade nicht so sicher.", noch immer klang die getigerte Kätzin äußerst besorgt und senkte ihre Stimme noch ein wenig: „Du kannst mir ruhig sagen, wenn etwas nicht stimmt. Ich bin schließlich deine Freundin, du dummer Fellball.", sie stupste die Sandfarbene sanft an, „Also, was ist los?" Wüstenpfote knetete mit ihren Pfoten unruhig die Erde, rückte aber mit der Sprache heraus: „Im Windclan...Naja, als ich gefangen genommen worden bin, hat man mich vergiftet...Tja, das Gift ist immer noch in meinem Körper. Wenn ich nicht so früh wie möglich ein Heilmittel finde, werde ich bald das Zeitliche segnen..." „Und da sitzt du hier rum!", quiekte Mausepelz entsetzt, „Tu dann doch was." „Ich muss solange warten, bis Rattenkralle seinen Namen vom Sternenclan erhalten hat, dann erst..." „Aber..." „Beruhige dich, mir bleibt noch genug Zeit.", schelmisch blickte Wüstenpfote zu ihrer Freundin, „Wo waren wir stehen geblieben?" Mausepelz runzelte verwirrt die Stirn und sah zu ihrer Freundin, die verschmitzt grinste.

„Erzähl jetzt! Sind du und Dachsherz Gefährten?" „Naja, also ich und...", druckste die Getigerte herum, „Also wir..." „Es ist doch klar wie ein stiller See, jetzt sag schon." Mausepelz stieß die Luft zischend aus: „Ja gut, gut. Du hast Recht. Ja. Voll ins Schwarze getroffen." Wüstenpfote quietschte vor Freude auf, ihre Augen strahlten glückselig. „Ich wusste es!", jubelte sie. „Aber jetzt zu dir..." „Hä?", machte Wüstenpfote. „Was sagst du da Hä?", Mausepelz lachte leise, „Worauf ich hinaus will ist doch auch total offensichtlich." „Hä?", machte Wüstenpfote erneut. „Na, du und Jaguarkralle...da läuft doch was.", grinste die Kätzin. Die Schülerin schnaubte belustigt und zugleich empört: „Jaugarkralle und ich?!", sie schüttelte den Kopf, „Nein, niemals. Du versuchst nur von dir abzulenken." Mausepelz' Schwanzspitze krümmte sich erheitert und ihre Schnurrhaare zitterten vor unterdrücktem Lachen: „Das erkennt doch ein blindes Kaninchen schon von Weitem. Ihr steht aufeinander!" Wüstenpfote schüttelte vehement den Kopf: „Niemals! Nie im Leben! Ich mag diesen dämlichen Fellball nicht mal.", nuschelte sie, senkte aber den Kopf. „Du weiß, dass du gerade lügst?", lachte Mausepelz. Ich werde nichts zugeben!, ihre Gefühle für ihren Mentor wollte sie sich nicht eingestehen, dass hieße ja, dass sie real wären...


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Juhu! Ein weiteres - wenn auch sehr unspektakuläres - Kapitel ist fertig...

Keine Sorge, die Spannung kommt noch. Ich muss euch aber vorwarnen: Ich werde nicht sehr regelmäßig weiterschreiben, da ich bis zu den Pfingstferien jede Woche eine Klausur zuschreiben habe (außerdem muss ich meinen Führerschein bestehen, das ist jedoch Nebensache); ich versuche aber, dran zu bleiben....Es gibt ja immer langweilige Deutschstunden, die sinnvoll genutzt zu werden wünschen.  :)

Ich freue mich über zahlreiche Kommentare und werde natürlich auch auf eure Wünsche eingehen, wenn ihr so schnell wie möglich ein neues kapitel haben wollt. Was ich verspreche, das halte ich. 

Eure Diana Jane

Warrior Cats - Sturz in die FinsternisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt