KAPITEL 13

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JAGUARKRALLE HIELT SEINE Nase in den Wind und schnupperte. Der feine Geruch nach Maus und kühler Morgenbrise stieg ihm beinahe zu Kopfe. Das Gras raschelte leicht um seine Beide, als er sich gebückt durch die große Wiese schlich. Er hatte Wüstensturm in ihrem Nachtlager zurückgelassen und würde ihnen nun die erste Frischbeute des Tages besorgen. Die Kriegerin hatte bestimmt Hunger. Kriegerin, dachte er, daran muss ich mich erst gewöhnen. Jaguarkralle hatte sich noch nicht gänzlich daran gewöhnt, dass die schlanke Kätzin nun keine Schülerin mehr war. Beim Gedanken an sie zog sich sein Magen schmerzhaft zusammen. Er hoffte inständigst, dass sie auf ihrer Reise das Heilmittel finden würden. Er wollte sie nicht verlieren. Für die Kriegerin war es noch lange nicht an der Zeit, zum SternenClan zu gehen.

Seine Muskeln spannten sich an. Da! Er hatte die fette Feldmaus wenige Sprünge von sich entfernt erblickt. Das Wasser lief ihm im Mund zusammen. Das Blut rauschte ihm in den Adern, seine Instinkte drängten ihn, sofort loszuschlagen und sich zu stärken, doch er wusste, dass er noch warten musste, bis der Winde etwas gedreht hatte. Jaguarkralle wollte seine Beute nicht entkommen lassen. Diese Maus war ein echter Leckerbissen. Der Krieger bewegte sich seitlich, um seinen muskulösen Körper etwas geschickter in den Windschatten zu manövrieren. Seine Schwanzspitze zuckte unruhig hin und her, als er sich tiefer in das noch taufeuchte Gras drückte. Gleich. Gleich war es soweit. Ein Herzschlag verging. Noch einer. Jetzt! Jaguarkralle hatte den günstigen Zeitpunkt erkannt und drückte sich kräftig vom Boden ab. Der Krieger flog beinahe lautlos durch die Luft und schoss auf die Maus zu. Sie hatte ihn noch nicht einmal kommen sehen. Mit einem schnellen, kurzen Biss brach er ihr das Genick. Seine Beute hatte noch nicht einmal die Zeit, ein überraschtes Quieken auszustoßen und somit alle anderen Beutetiere in der Umgebung zu warnen. Zufrieden hob er den kleinen Körper auf und suchte sich einen günstigen Ort, an dem er die Beute vorrübergehend verstecken konnte. Schließlich wollte er diese nicht ständig mit sich herum schleppen. Der Krieger konnte noch eine weitere, wenn auch deutlich kleinere Feldmaus und eine Krähe erwischen. Letzteres gelang ihm durch einen meisterlichen Sprung in die Höhe, bei welchem er den großen Vogel noch im Abflug erwischte und zu Boden drücke konnte. Dem zupackenden Schnabel ausweichend hatte der Krieger seine Beute effizient erledigt.

Wüstensturm erwachte vom Knurren ihres Magens. Sie war hungrig. Die zweite Anführerin wollte sich gerade zur Jagd aufmachen, als Jaguarkralle mit fetter Ausbeute im Maul zu ihr getrottet kam. „Hast du Hunger?", nuschelte er mit vollem Mund. Sie musste lächeln, weil er wie ein Junges aussah, das seine Beute stolz seinen Kameraden zeigte. „Natürlich. ich wollte mich gerade selbst auf den Weg machen, aber jetzt..." „Greif zu, ich habe genug erwischt." „Danke.", murmelte sie leicht verlegen und schnappte sich die kleinere Feldmaus. Genüsslich biss sie hinein. Der vollmundige Geschmack erfüllte ihren Mundraum und ihre Geschmacksnerven kribbelten. So saftig! Diese Maus war ein wahrer Leckerbissen. Seit ihrer Gefangenschaft im WindClan wusste sie jedes Stück Beute zu schätzen.

„Mhhh, die schmeckt gut.", seufzte sie, als sie die Maus mit einem letzten Happen hinunter geschlungen hatte. Jaguarkralle sah von seiner Krähe auf. „Iss ruhig noch die andere, du brauchst die Kraft." Wüstensturm sah ihn an. „Wirklich?" „Ja, iss ruhig. die Krähe ist groß genug und wenn es sein muss, fange ich mir unterwegs noch etwas Kleines." „In Ordnung."

Als sich beide genug gestärkt hatten, machten sie sich auf den Weg. Sie hatten inzwischen auf das WindClan Gebiet weit hinter sich gelassen und liefen nun über beinahe freies Feld. „Glaubst du wir gehen in die richtige Richtung?", fragte Wüstensturm nach einer Weile. Jaguarkralle sah zu ihr herunter. Wenn sie so nebeneinander her liefen fiel ihr erst mal auf, wie viel größer er als sie war. WindClan Katzen waren zwar allgemein klein und schlank, da sie so am besten mit den rauen Bedingungen in ihrem Territorium klar kamen, aber im Vergleich zu dem DonnerClan Krieger war sie beinahe zierlich. „Ich weiß es nicht genau, aber die Berge sollten nach ein oder zwei Tagen bestimmt in Sicht kommen. Regentau meinte, dass wir am besten nach dem WindClan Territorium einfach gerade aus laufen sollten und uns an der untergehenden Sonne orientieren sollte." Wüstensturm richtete ihrem Blick auf den roten Feuerball, der sich gerade hinter den letzten Baumwipfeln im Horizont gen Boden neigte und verschwand. „Hmmm...", murmelte sie. Schweigend liefen sie weiter, nach einer Weile erhob Jaguarkralle wieder die Stimme: „Wie geht es dir?" Die zweite Anführerin seufzte ergeben. „Es geht schon, aber ich wieß nicht, ob ich jemals wieder volle Kontrolle über mein Hinterbein gewinnen werde..." Der Krieger hatte schon bemerkt, dass die Kätzin mit der Zeit, besonders, da sie bereits den ganzen Tag auf den Beinen waren, immer langsamer wurde und stärker zu humpeln begann, doch sie hatte keinen Mucks von sich gegeben. „So schlimm?" „Ja, leider. Ich hoffe einfach, dass das Kraut das ist, was Regentau sich erhofft hatte." „Das hoffe ich auch.", miaute Jaguarkralle leise und sah ihr in die Augen. Wüstensturm erwiderte den Blick. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, als sie die Besorgnis in seinen bernsteinfarbenen Augen bemerkte. Als ihr das weitere Schweigen zwischen ihnen zu vielwurde, versuchte siech Wüstenpfote an belanglosen Gesprächen über das Wetter oder die Bodenbeschaffenheit, doch so etwas lag ihr einfach nicht. Frustriert kickte sie mit der Pfote einen Stein beiseite. Dann ergriff Jaguarkralle das Wort. „Wie ist es eigentlich zweite Anführerin zu sein? Ist das nicht sehr belastend, man hat keine freie Zeit und jeder hat große Erwartungen an einen.", er musterte sie wieder, „Ich stelle mir das nicht sehr erstrebenswert vor." „Es ist auch kein Zuckerschlacken, das stimmt schon. Aber wenn ich ehrlich bin, mag ich es." Skeptisch runzelte er die Stirn. Seine Schnurrhaare zuckten leicht. „Auch wenn du mir nicht glaubst, es ist so.", sie lächelte leicht. „Du hast Recht, ich glaube dir nicht." Jetzt lächelte auf er. Als sich ihre Flanken berührten, da Wüstensturm einer großen Pfütze ausweichen wollte, zuckte es wie ein Blitzschlag zwischen ihnen. Ihr Herzschlag beschleunigte sich wieder. Sie konnte diese seltsame Spannung zwischen ihr und Jaguarkralle nicht erklären. Was war da nur los? Was war nur mit ihr los, dass sie so seltsam auf ihn reagierte? „Macht es dir nichts aus, dass noch immer manche schlecht über dich im Clan reden?", setzte der Krieger ihr Gespräch fort. Die zweite Anführerin räusperte sich leicht. „Naja, es ist so....natürlich finde ich es nicht schön, aber irgendwann", sie hielt innen und starrte auf ihre Pfoten, „Irgendwann werden sie es schon merken, dass ich wirklich alles für meinen Clan tun werde.", sie sah zu ihm auf und fing den mitfühlenden Blick des Katers auf, „Ich würde für den DonnerClan sogar mein Leben geben." „Sag das nicht", seine Schwanzspitze strich leicht über ihre, „Ich...", er hustete verlegen, „der Clan braucht dich.", der Krieger hielt den Blick der Kätzin mit dem seinen gefangen, „Und das am besten lebendig." Sie schmunzelte: „Ich hatte jetzt auch nicht direkt vor mich in den Freitod zu stürzen." „ich kenne ich, du übertreibst dann mal wieder, weil du irgendjemandem irgendetwas beweisen willst und dann gehst du drauf.", Jaguarkralle machte eine ausholende Geste mit seiner Vorderpfote, „Ich sehe es schon bildlich vor mir." „Ha ha.", machte Wüstensturm, „Sehr witzig. Ich übertreibe nicht." „Ja ja.", er lachte, „Wer's glaubt." Die Kätzin kicherte, als er sie scherzhaft in die Seite knuffte. „Keine Chance Wüstensturm, du machst mir nichts vor, dafür kenne ich dich inzwischen zu gut." Als der Krieger ihre Namen so beiläufig, aber sanft sagte, erwärmte sich ihr Herz. Am liebsten hätte sie geschnurrt, aber dies würde sie nie zugeben.

Ja, ich weiß, ich bin eine verdammt unzuverlässige Autorin, dabei hatte ich doch versprochen, dass ich letzte Woche eigentlich mehr veröffentlichen würde. Tut mir echt leid, dass ich euch immer so hängen lasse. Ich hoffe ihr seid mir nicht böse... Naja, wie dem auch sei, viel Spaß mit diesem neuen Kapitel, hoffentlich gefällt es euch. Habt ihr eigentlich gerade Ferien? Ich will euch Leser irgendwie gerne bisschen besser kennenlernen, wenn ihr Lust habt, schreibt gerne, in welche Klasse ihr geht (oder ob ihr überhaupt noch zur Schule geht ^^) und was euer Lieblingsfach/-fächer ist/sind.

Also meine Lieblingsfächer waren Latein, Geschichte, Sozialkunde und Physik. In den ersten dreien hab ich sogar Abi gemacht, aber das mit dem Physik Abi hat dann nicht geklappt. Das wollte ich eigentlich auch machen, ist aber dann doof hergegangen.

Ich hoffe, das kommt nicht zu aufdringlich rüber, ihr müsst nicht schreiben XD. Was ich mir bloß denke ist, dass das immer so komisch ist, wenn der Autor bei Wattpad so ein „Überautor" ist und man nicht mit ihm schreiben kann oder es so wirkt, dass er sich für was Besseres hält. Ich finde, man sollte als Schreibender (vor allem wenn es schon online ist) wenigestens ein bisschen Interesse an der Leserschaft zeigen und diese nicht selbstverständlich hinnehmen...

Ok, jetzt rante ich mal wieder... Well, i'm sorry. XD

Viel Spaß beim Lesen,

Eure Diana Jane

Warrior Cats - Sturz in die FinsternisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt