Felix erwachte in einer denkbar unbequemen Position. Er hatte halb auf dem Stuhl, halb auf Annas Bett geschlafen und sein Nacken schmerzte so sehr, dass er sich kaum bewegen konnte. Draußen war es heller geworden. Er riskierte einen Blick auf seine Rolex und stellte fest, dass es gerade mal halb sieben war. Er hatte also nur eine Stunde gepennt. Vorsichtig richtete er sich auf und streckte probeweise einmal die Arme durch, damit seine Glieder wieder ein bisschen lockerer wurden. Anna schien noch zu schlafen, zumindest hatte sie die Augen geschlossen und gab keinen Mucks von sich.
Vorsichtig erhob Felix sich und schlich ins Bad, um sie nicht zu wecken. Der Blick in den Spiegel zeigte ihm, dass er so aussah, wie er sich fühlte. Dunkle Ränder lagen unter seinen Augen und Blut und Dreck klebten in seinen inzwischen etwas längeren Haaren. Sein Blick wanderte zu der Dusche neben ihm.
Er riskierte noch einmal einen Blick ins Zimmer, das noch im Halbdunkeln lag. Alles in ihm sehnte sich nach warmem Wasser auf der Haut. Kurzentschlossen streifte er sein Shirt über den Kopf und legte auch Hose und Boxershorts ab.
Das heiße Wasser entspannte seine verkrampften Muskeln ein wenig und er genoss es, richtig warm zu werden. Schon die ganze Nacht hatte er gefroren, sein Hoodie war irgendwo im Krankenwagen oder auf dem Weg hierher verloren gegangen. War ihm aber egal, solange es Anna gut ging. Er konnte es immer noch nicht fassen, dass sie ihm das alles verziehen hatte, so ohne Kommentar. Dass sie ihm gesagt hatte, dass sie ihn liebte. Er hatte nicht das Gefühl, diese Liebe zu verdienen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit drehte er das Wasser aus und schlüpfte in Boxershorts und Jeans, jetzt mit einem viel besseren Gefühl. Das Shirt in der Hand öffnete er die Tür, nur um festzustellen, dass er sie offensichtlich doch wach gemacht hatte.
„Hey", flüsterte sie leise und setzte sich auf, nahm einen Schluck Wasser. Der dicke Verband an ihrer Schläfe ließ sie so klein und zerbrechlich wirken. Ihre Haut war so blass. Er schluckte und wusste, dass er daran schuld war. Und jetzt hatte er sie auch noch aufgeweckt.
„Hey", erwiderte er leise und kam zu ihr.
„Unfassbar, dass du die ganze Zeit hier geblieben bist. Wieso hat dich eigentlich keiner rausgeschmissen?", fragte Anna, die Stimme schon kräftiger. Nun hörte sie sich wieder ein bisschen mehr nach ihr selbst an. Er musste grinsen.
„Weeß ick och nich, aber solange mir keiner sagt, dass ich gehen soll..."
Anna schüttelte vorsichtig den Kopf und ihr Blick glitt über seinen Oberkörper. Er liebte es, wenn sie ihn so ansah und sich dabei auf die Unterlippe biss.
„Kommst du mit ins Bett?"
Das brachte ihn allerdings aus dem Konzept.
„Wie, in dein Bett?"
„Na, in welches denn sonst?"
„Ich weiß nicht", er zögerte, „du hängst an einem Schlauch", er nickte zu dem Tropf.
„Pass halt ein bisschen auf", sie lächelte und er wusste, dass er ihr nichts abschlagen konnte. Vorsichtig hob er die Decke und quetschte sich neben sie, legte sein Shirt auf den Boden.
„Du riechst frisch gewaschen", seufzte Anna wohlig an seinem Ohr, ließ ihre Lippen über seinen Hals wandern, legte eine Hand an seinen Bauch und strich vorsichtig über seine Muskeln. Oh Mann, das hielt er nicht lange aus.
„Hab geduscht", murmelte er, „sorry, dass ich dich geweckt habe."
„Ist gar nicht schlimm", sie ließ ihre Hand tiefer wandern.
„Anna", er nahm ihre Hand und zog sie wieder hoch, „ähm... du bist krank."
„Ich hab dich vermisst", sie lächelte.
„Ja, aber..."
„Seit wann bist du denn so prüde?"
Das konnte doch nicht ihr ernst sein. Als sie ihn küsste, spürte er seinen Widerstand bröckeln. Sie war so weich, so warm und... Behutsam nahm er die Hand, die an dem Tropf hing, und platzierte sie so, dass sie nicht im Weg war.
Als er sanft mit der Hand über ihren Arm fuhr wusste Anna, dass sie gewonnen hatte. Das Blut rauschte in ihren Ohren und die Prellungen schienen einfach nicht mehr wehzutun. Ihr ganzer Körper lechzte nach seiner Berührung. Sie spürte die warmen, rauen Hände, die vorsichtig über ihren Bauch fuhren, ihre Brüste streichelten und schließlich an ihrer intimsten Stelle Halt machten. Anna keuchte auf.
Vorsichtig streichelte er sie, immer wieder küsste er sie. Annas Brust bebte, alle ihre Muskeln zogen sich zusammen, bis sie schließlich in das gleißende Licht des Höhepunkts eintauchte.
Ermattet lag sie da und platzierte Felix Hand auf ihren Brüsten. Vorsichtig ließ sie ihre eigene in seine Jeans wandern, doch er stoppte sie.
„Das reicht so", murmelte er leise und liebkoste ihren Hals.
„Bist du sicher?", sie lächelte vorsichtig, „irgendwie fühlt sich das an meinem Bein anders an."
„Ich bin sicher", er räusperte sich, „vielleicht muss ich aber nochmal duschen."
Anna kicherte. Noch einmal startete sie den Versuch, Felix ebenfalls zu streicheln, doch er ließ es nicht zu. Eine Welle der Zuneigung überrollte sie in diesem Moment. Er stellte seine eigenen Wünsche zurück, nur, um ihr nicht wehzutun. Sie schloss die Augen, den Kopf auf seiner Brust.
Eine Schwester, diesmal eine blonde, kleine mit leuchtend blauen Augen und großen Titten weckte sie wieder auf. Sie hielt ein Tablett mit Frühstück in der Hand. Anna schreckte auf, als sie das Licht anmachte und ein stechender Schmerz fuhr durch ihren Schädel. Vielleicht sollte sie doch noch eine von diesen Tabletten nehmen. Die Krankenschwester starrte sie entgeistert an.
Felix, der bis gerade neben ihr geschnarcht hatte, setzte sich ebenfalls auf und rieb sich die Augen.
„Ähm, guten Morgen", auch Blondie lief rot an, ebenso wie ihre Kollegin in der Nachtschicht.
„Oh, sorry", Felix schien noch nicht ganz bei sich und stand schnell auf. Sein Sixpack schien die Kleine völlig aus dem Konzept zu bringen, denn der Apfel, den sie auf dem Tablett balanciert hatte, rollte herunter unter das Bett.
„Wenn du dich jetzt auch noch bückst und ihr deinen Po zeigst, fängt sie an zu sabbern", flüsterte Anna, als Felix sich neben ihr bückte, um den Apfel aufzuheben. Er grinste ihr zu.
„Ich hab Frühstück dabei", sagte die Schwester fassungslos, „ich bin Maren. Ähm. Sie sind Frau Meißner?"
„Ja, tut mir leid, dass Felix hier geschlafen hat", erwiderte Anna trocken. Es tat ihr so gar nicht leid. Letzterer zog sich sein Shirt wieder an und grinste sein felixtypisches Grinsen.
„Tut dir gar nicht leid", sprach er ihren Gedanken laut aus und Anna schlug ihm auf den Arm.
„Bist du... Felix Lobrecht?", Maren stotterte.
„Der Leibhaftige, ja."
„Kannst du mir... oh mein Gott", Annas Frühstück schien sie vollkommen vergessen zu haben, „können wir vielleicht ein Foto machen?"
„Klar, aber nur, wenn du meiner Freundin das Frühstück gibst."
„Oh, ja klar. Entschuldigung", beschämt brachte sie Anna das Tablett, die das Theater halb belustigt, halb verärgert verfolgte. Die Blondine holte ihr Smartphone aus der Tasche und machte schnell ein Foto mit Felix.
„Ich bin auch Hacki und so!"
„Cool", abwartend sah er sie an und setzte sich auf Annas Bettkante.
„Ah, achso, ja der Doktor kommt gleich... äh, gute Besserung!"
„Danke", Anna verdrehte die Augen, als sie abschwirrte.
Felix gab ihr einen Kuss auf die Wange.
„Pass nur auf, dass dein Ego nicht wieder platzt", warnte sie ihn und nahm ein Käsebrot in Augenschein, konnte aber nicht ganz ernst bleiben.
„Keine Sorge", sagte er mit Nachdruck und betrachtete dann ebenfalls das Käsebrot, „Kohlehydrattod am Morgen servieren die hier also?"
„Man ist ja nicht hier, um in Shape zu kommen", Anna lachte.
„Hauptsache, du isst das alles, du bist viel zu dünn geworden."
Skeptisch blickte sie ihn an. „Übertreib mal nicht mit der Schleimerei, ja?"
Er grinste nur und legte sich wieder neben sie.
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Weiber, oder? Gemischtes Hack - Felix Lobrecht x OC
Fanfic„Ziemlich teuer hier", bemerkte Tommi, der durch das viele Treppensteigen ein wenig außer Atem zu sein schien. „Ja, mein... Freund hat sie gemietet..." „Achso", Tommi schwieg, „kannst du ihn nicht anrufen wegen des Schlüssels?", fragte er dann. Sie...