S I E B Z E H N

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you're a true friend
you're here till the end

H a n n a h  M o n t a n a - true friend


Gesagt, getan. Mia hinterließ eine Leere, die anfing mich innerlich zu zerfresse. Es ist nur zu ihrem Besten redete ich mir selbst ein, um nicht sofort den Hörer in die Hand zu nehmen und alles aufzuklären. Aber das durfte ich nicht. Also versuchte ich weiterhin zu verarbeiten, dass die gemeinsame Zukunft, die Mia und ich uns aufgebaut hatten, nie so sein würde wie geplant. Unsere Erinnerungen existierten nur noch für mich.

Nun hatte ich seit einem Monat nichts mehr von Mia gehört oder gesehen. Auf den sozialen Medien mied ich sowohl sie als auch ihre beste Freundin, weil ich wusste, dass Julie zu hundert Prozent versuchen würde mich zu provozieren, wüsste sie, dass ich ihre Beiträge sehe. Es fühlte sich beschissen an, aber auf eine erträgliche Weise, weil ich wusste, warum das sein musste.

Cara befand sich gerade auf einem Date mit einem relativ vielversprechenden Kandidaten. Viel konnte ich nicht sagen, da ich nur sein Tinder Profil zugeschickt bekommen habe und grobe Details. Aber ich hoffte, dass es dieses Mal keine Enttäuschung werden würde für sie. Immerhin waren die letzten Typen wirklich übel gewesen.

Code Rot

Ich hatte nicht den blassesten Schimmer, was Cara's Nachricht zu bedeuten hatte.

ANRUF. SOS.

Mehr schrieb sie nicht. Ich rief an und grübelte schon darüber, was ich mit ihren kargen Informationen wohl sagen sollte. Aber ein Glück führte sie das Gespräch alleine und tat so, als sei ich eine Freundin, die einen dringenden Notfall hätte und sie dadurch nun los musste. Ich blieb am Telefon und hörte, wie der Typ sagte, dass er sich auf das nächste Treffen freute.

„Danke. Ich habs nicht mehr ausgehalten. Über eine Stunde hat der Vollidiot damit verbracht, mir zu erklären, wie es in der Gesellschaft läuft. Als wäre ich irgendein dummes Kind, hat er mir die ganze Zeit mansplained, was ich noch lernen müsse und mir von seinen hirnlosen Philosophien erzählt. Dachte wirklich, mein Kopf explodiert, weil er mich so genervt hat." Sie redete sich relativ laut in rage.

„Wenigstens hat er nicht vorgeschlagen, dass du seine Mutter kennenlernst, weil die zufällig in der Gegend ist", gab ich lachend zurück und spielte auf eine ihrer Date Eskapaden an.

„Hast du heute noch was vor?" Sie ignorierte meine Stichelei.

„Nur ein wenig Uni."

„Super. Das Zeug hast du sowieso schon gehabt. Ich komm dann gleich vorbei, wenns in Ordnung ist. Muss nur kurz zur Drogerie. Brauchst du was?"

Ich verneinte die Frage und versicherte ihr, dass ich nichts besseres mit meiner Zeit anzufangen hatte. Immerhin lenkte das auch ein wenig von Mia ab.

Ungefähr vierzig Minuten später stand Cara mit einer vollen Rossmann Tüte vor mir und fragte, ob ich schon einmal Haare gefärbt hätte. Dann erklärte sie mir, dass es beinahe Idiotensicher sei und sie eine dringende Veränderung bräuchte.

Aus der Tüte zog sie Haarfarbe und eine Schere. Die Farbe war blond.

„Dir ist bewusst, dass du schon blond bist oder?"

Darauf folgte eine Belehrung über die unterschiedlichen Blondtöne und dass sie zwar eine Blondine sei, aber ihre Haare einen ticken dunkler haben wollte und wie das funktioniere.

Da ich nicht darauf eingestellt war, Friseur spielen zu müssen, setzte ich sie auf einen billig Klappstuhl, welcher eigentlich den kleinen Balkon zierte und las mir die Anleitung durch. Sie schüttelte währenddessen zwei kleine Fläschchen und suchte nach einem alten Handtuch.

was wäre wennWo Geschichten leben. Entdecke jetzt