Lieber Leser - eine Geschichte für (und über) dich

9.

Jetzt bin ich aus dem Konzept geraten, ich bin durcheinander gekommen und hab den Faden verloren. Tut mir leid, auch, wenn du sagtest, dass du keine Entschuldigungen mehr  von mir hören wolltest. 

Und ja, vielleicht hast du Recht, ich entschuldige mich möglicherweise tatsächlich ein bisschen zu oft, entschuldige bitte. 
Ich weiß gerade auch nicht, worüber ich reden könnte, mein Kopf ist leer gefegt, zur Zeit habe ich nicht einen Gedanken übrig, den ich versuchen könnte, in Worte zu fassen. Heute ist wirklich kein guter Tag für mich, es geht richtig viel schief, dabei ist dieser Tag noch so jung!

Oh, wenn ich jetzt anfangen soll, zu erzählen, was heute schon alles schief gegangen ist, dann sitzen wir noch eine Weile hier. Bitte versteh das jetzt nicht falsch, ich verbringe gerne meine Zeit mit dir und ich hätte auch kein Problem damit, wenn wir hier noch länger zusammen sitzen bleiben wrden, aber ehrlich gesagt, ich möchte nicht über meinen schlechten Tag reden, das ist doch auch sowieso nichts,  wovon man erzählen sollte, das würde dich eh nur langweilen. Über schlechte Tage schweigt man lieber, oder?

Ich würde viel lieber etwas unternehmen, mal wieder etwas von der Welt sehen. Zugegeben, ich habe noch fast gar nichts von der Welt gesehen und ich glaube, dass sie anders ist, als ich es immer gedacht habe. Ich möchte mal wieder rauskommen. Würdest du mich eventuell mitnehmen? Ich würde gerne deine Lieblingsorte kennenlernen. Lieblingsorte sagen so viel aus und erzählen uns eine Menge über uns, was wir selbst kaum in Worte fassen können.

Was mein liebster Ort ist, fragst du?
Egal. 

Hauptsache, ich bin bei dir. Du bist kein Ort, aber da wo du bist, ist mein liebster Ort.  
Willst du mich auf eine kleine Reise mitnehmen?
Ich würde mich geehrt fühlen, dich begleiten zu dürfen und frische Luft zu atmen.

Von mir aus können wir sofort los, das Einzige, was mich hier hält, bist nämlich du.