#3 - Die Sache mit den Gefühlen

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Als wir in Vanaheim ankamen, wollte ich einfach nur noch in mein Zelt.

»Mia warte.«

Thor hielt mich am Arm fest, woraufhin ich mich zu ihm umdrehte und ihn mit glasigen Augen ansah.

»Lass mich los!«, schrie ich ihn an, schüttelte meinen Arm in der Hoffnung, dass ich ihn aus Thors Hand winden könnte, doch sein Griff war einfach zu stark.

»Hör mir zu, verdammt«, fluchte er, wie ich ihn vorher noch nie fluchen gehört hatte, und ließ mich los.

Ich verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn finster an.

»Dein Vater will nur dein Bestes«, versuchte er mir zu erklären, doch ich musste daraufhin nur leicht lachen.

»Was ist nun so witzig?«

»Er will mein Bestes? Er will mich beschützen? Sorry Thor, aber das einzige, was er nicht will, ist, dass ich in Lokis Nähe bin. Alles andere ist ihm doch scheiß egal«, entgegnete ich wütend, woraufhin er mich fragend ansah.

Scheinbar hatte mein Vater ihm was ganz anderes gesagt und nicht das, wie es wirklich war.

»Was hat Loki damit zu tun?«

»Das müsstest du doch am besten wissen. Dad hasst ihn, weil er sich immer wieder an Mom herangeschmissen hat und jetzt denkt er, dass er es bei mir ebenfalls versucht. Loki ist ihm ein Dorn im Auge und er denkt, er müsste mich vor ihm beschützen!«

Loki entglitt ein schelmisches Grinsen, während Thor ihn nur ansah und den Kopf schüttelte. Er hob daraufhin abwehrend die Hände, nickte mir nur kurz zu und ließ Thor und mich alleine.

»Hör zu Thor. Ich liebe dich, ehrlich. Und ich bin auch dankbar, dass du mich mitgenommen hast, obwohl meine Eltern es nicht wollten, aber bitte fang du jetzt nicht auch noch so an wie Dad. Ich wollte mit euch mit, weil ich zu Hause rauswollte, weil ständig Stress war. Und nicht damit der Stress mit euch weitergeht.«

Ich seufzte und hoffte, dass Thor meinen Standpunkt zumindest ein bisschen verstehen würde.

»Es tut mir leid. Ich wusste nicht, dass er immer noch so auf Loki reagiert. Dabei muss er sich echt keine Sorgen mehr machen«, grinste er. Ich zog eine Augenbraue hoch und runzelte die Stirn. »Ich weiß, dass Lokis Herz bereits einer anderen gehört. Er will nichts mehr von deiner Mom.«

Autsch. Das fühlte sich gerade in meinem Herz so an, als hätte mir jemand ein Schwert hindurchgejagt. Loki war verliebt oder vielleicht sogar schon vergeben und ich hatte es nicht mal gemerkt.

»Also, das nächste Mal werde ich Steve sagen, dass Loki dich garantiert nie anfassen wird, außer als gute Freundin«, grinste er nun noch breiter, doch mir versetzte es erneut einen Stich ins Herz.

Ich schluckte schwer, mir war schlecht und schwindelig und am liebsten hätte ich mich jetzt nur noch in mein Zelt verkrochen und wäre nie wieder herausgekommen. Thor klopfte mir bestärkt auf den Rücken und wollte das ich ihm folgte.

»Wo gehen wir hin?«, wollte ich von ihm wissen, als wir an den ganzen Zelten vorbeiliefen und auf das Volk von Vanaheim trafen.

»Wir bleiben nicht hier. Ich wollte mich nur richtig von dem Volk verabschieden«, antwortete er, doch das beantwortete mir meine Frage auch nicht wirklich.

»Und wo gehen wir dann hin?«

»Nach Asgard.«

Der Planet Asgard war zerstört, das hieß also, dass wir erneut zurück zur Erde gehen würden. Dann hätte ich auch gleich zu Hause bleiben können.

Mia » And the God of Mischief (Band 1) ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt