#6 - Die 4 Spritzen

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Nach dem Frühstück machten Thor, Loki und ich uns auf den Weg zu meinen Eltern. Während Loki mich auf dem Arm hatte, teleportierte Thor uns nach Südafrika.

»Sanft genug?«, schmunzelte Loki, als wir am Strand ankamen und er mich noch immer im Arm hatte.

»Es ist zumindest nichts passiert«, erwiderte ich.

Da meine Eltern nicht wussten, dass wir kommen wollten, erwartete uns auch keiner auf der Veranda. Dennoch hoffte ich, dass sie zumindest zu Hause sein würden. Loki ließ mich runter und ich humpelte mehr schlecht als recht mit den Gehhilfen durch den Sand.

»Das ist anstrengend..«, jammerte ich, woraufhin mir Thor unter die Arme griff und mir half.

»Besser so, Prinzessin?«

Ich verdrehte die Augen, denn mittlerweile hasste ich es wirklich, wenn er mich so nannte.

»Thor, bitte. Ich bin kein kleines Mädchen mehr.«

»Für mich schon. Immerhin bin ich einige hundert Jahre älter als du«, zwinkerte er.

»Das ist kein Grund. Ich bin 20 und keine 5 mehr«, entgegnete ich, doch ihm war es egal und so wie ich ihn kannte, würde er mich weiterhin so nennen.

Als wir an der Veranda ankamen, blieb Loki stehen. Ich drehte mich zu ihm um und hielt ihm meine Hand hin, doch er schüttelte den Kopf.

»Ich bleibe hier. Das ist sicherer«, grinste er frech, was Thor ihm bestätigte.

»Ja, da könntest du recht haben, Bruder.«

»Gut, dann bleib du doch auch hier draußen, Thor. Ich schaffe das schon alleine«, meinte ich.

Er war zwar tierisch neugierig, worüber ich mit meinen Eltern sprechen wollte, aber er akzeptierte es und blieb ebenfalls draußen. Während Thor und Loki sich auf die Treppe der Veranda setzten, stand ich nun vor der Terrassentür und klopfte zaghaft an. Dann drückte ich die Klinke runter und war froh, dass die Tür nicht abgeschlossen war. Langsam lief ich rein, denn im Wohnzimmer war niemand.

»Hallo? Jemand zu Hause?«, rief ich und je weiter ich reinlief, desto lauter wurden gewisse Geräusche.

Ich stockte, schüttelte den Kopf und wollte schon wieder gehen, doch ich biss mir auf die Lippe und rief erneut.

»Halloooo? Mom? Dad?? Eure Tochter ist zu Hause..«

Dieses Mal war ich etwas lauter, denn schließlich musste ich dringend mit ihnen reden und so beschäftigt wie sie waren, hätte ich anders wohl keine Aufmerksamkeit bekommen. Die Geräusche verstummten, dann hörte ich ein leises Kichern und ein rumpeln. Entweder war nun einer von den beiden aus dem Bett gefallen oder einer hatte vor Schreck etwas umgeschmissen. Ich verdrehte grinsend die Augen, auch wenn es schon ein bisschen peinlich war.

Ich setzte mich auf die Couch und wartete darauf, dass sie endlich aus dem Schlafzimmer kamen. Kurz darauf flog die Tür regelrecht auf und meine Mutter kam herausgestürmt. Peinlich berührt kam sie zu mir, während sie noch versuchte ihre Haare etwas zu entwirren.

»Mia. Das ist ja eine Überraschung. Was machst du hier?«

Überraschung. Ja das war es wohl für beide Seiten.

»Ich muss mit euch reden. Es ist etwas passiert und ich brauche Antworten«, erwiderte ich, woraufhin sie mich besorgt ansah.

Im selben Moment kam auch mein Vater aus dem Schlafzimmer, der sich mit der Hand durch die Haare fuhr und mich kaum ansehen konnte.

»Okay. Damit das klar ist. Es ist nicht das erste Mal das ich das mitbekommen habe. Und ja, auch wenn Kinder das nicht gerne von ihren Eltern hören, ist es dennoch das normalste von der Welt«, erklärte ich und grinste.

Mia » And the God of Mischief (Band 1) ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt