Mia » And the God of Mischief (Band 1) ✔︎

#18 - Auf eigene Faust

MIA

Die Fernsehprogramme waren auch nicht mehr das, was sie mal waren. Gelangweilt schaltete ich von einem Sender zum nächsten, doch keines der Programme konnte meine volle Aufmerksamkeit gewinnen. Immer wieder schweiften meine Gedanken ab. Immer wieder dachte ich daran, was Loki und Thor gerade machten und was für eine Gefahr sie bekämpfen müssten. Ich hatte es satt wie ein kleines Kind behandelt zu werden, auch wenn ich es in deren Augen wahrscheinlich war, immerhin waren sie um mehr als tausend Jahre älter als ich. Aber ich hatte Kräfte und könnte sie unterstützen, doch dafür waren sie scheinbar zu stolz oder hatten sie Angst, dass ich stärker sein würde als sie?

»Verdammt, ich hasse es hier zu warten.«

Maulend stand ich auf und überlegte mir, wie ich wohl am besten oder auch am schnellsten nach New York kommen könnte. Ich konnte mich weder teleportieren, noch hatte ich einen eigenen Jet und Walküre hatte sicher die Aufgabe bekommen, mich bloß nirgends hinzubringen.

Seufzend lief ich im Wohnzimmer auf und ab. In meinem Kopf ratterte es und wäre ich in einem Cartoon, würden über meinem Kopf wahrscheinlich Rauchwolken erscheinen. Norwegen war auch zu weit von New York entfernt, um mal eben mit einem Schiff rüberzufahren. Doch irgendwas musste es doch geben? Was, wenn ich einfach einen Jet ... ausleihen würde? Nein, das konnte ich mir definitiv aus dem Kopf schlagen, denn ich konnte nicht fliegen. Mit meiner Kraft, Luft, konnte ich zwar schweben, aber fliegen würde ich damit wohl auch nicht hinbekommen.

»Das ist doch echt zum verrückt werden«, murmelte ich.

Als ich auf die Uhr sah, war bereits eine Stunde vergangen und ich hatte noch immer keinen Plan. Entschlossen lief ich letztendlich nach draußen und sah mich dort erst mal um. Als ich Walküre an der Brücke entdeckte, lief ich auf sie zu und begrüßte sie.

»Hey. Alles klar?«

Sie drehte sich zu mir um und nickte.

»Ja, muss ja. Und bei dir? Du siehst aus, als würdest du eine Flucht planen.«

Leicht ertappt, sah ich sie mit aufgerissenen Augen an.

»Ist das so offensichtlich?«

Sie grinste, legte dann einen Arm über meine Schultern und nahm mich mit zu dem Feld wo ihr Jet stand.

»Loki und Thor haben mir aufgetragen, dir nicht zu widersprechen. Weswegen auch immer. Loki allerdings hat gehofft, dass du vernünftig genug bist und hier bleibst«, erklärte sie und da musste ich schlucken.

Er hatte also tatsächlich geahnt, dass ich es nicht einfach so hinnehmen würde, dass sie mich zurückgelassen hatten. Es war schon fast beängstigend wie gut er mich doch kannte. Ich lächelte leicht und strich mir durch die Haare.

»Ich war noch nie vernünftig. Ich komme nach meiner Mom«, grinste ich schief, woraufhin Walküre lachte.

»Kein Problem. Ich kann dich verstehen und hey, ich bring dich gerne dorthin. Wir Frauen müssen doch zusammenhalten«, zwinkerte sie und ich lächelte.

»Danke, vielen Dank.« Sie nickte und betrat dann den Jet, ich tat es ihr gleich.

Aufgeregt rutschte ich auf meinem Sitz hin und her, da ich schließlich nicht wusste, was mich in New York erwarten würde. Walküre musste darüber nur immer wieder schmunzeln, denn scheinbar sah ich dabei aus wie ein kleines Kind.

»Sag mal. Warum bist du eigentlich nicht mit den beiden mit?«, hakte ich dann nach, denn ich musste mich irgendwie ablenken.

»Thor und Loki kämpfen nicht alleine, falls du das jetzt denkst. Sie sind mit den "neuen" Avengers unterwegs«, antwortete sie, worauf ich sie nur verdutzt ansah.