#16 - Element 3: Erde

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Als wir in Asgard landeten, hatte ich das Gefühl eins zu sein mit der Erde. Ich landete kontrolliert und ebenso stark wie Thor, allerdings hatte ich mich wohl so sehr auf eine vernünftige Landung konzentriert, das selbst meine Augen erneut eine andere Farbe angenommen hatten.

»Du bist ja wie ein Chamäleon«, grinste Loki, als er mich ansah und sich über die Augenfarbe wunderte.

Normalerweise hatte ich strahlend blaue Augen, so wie mein Vater, doch nun waren sie dunkelbraun.

»So lange ich nicht mein komplettes Aussehen den Elementen anpasse, ist es doch ganz cool«, lachte ich.

»Ich habe ja schon fast das Gefühl, als würdest du mich nachmachen«, trotzte Thor gespielt und knuffte mir in die Seite.

»Ach komm. Ich werde wohl kaum so coole Blitze beschwören können wie du«, zwinkerte ich, woraufhin er grinste.

Loki hielt mir seine Hand hin und lächelte. Es wäre das erste Mal das wir uns auch in Asgard als Paar zeigen würden und so griff ich entschlossen nach seiner Hand und lächelte ebenfalls. Thor verdrehte grinsend die Augen. Ihm ging das Geturtel von uns anscheinend schon auf die Nerven, aber das war uns egal. Als wir im Dorf ankamen, wurden wir schon von Walküre erwartet.

»Schön zu sehen, dass es dir wieder gut geht«, wandte sie sich an mich und ich nickte mit einem Lächeln im Gesicht.

»Ja, es sah eine Zeitlang nicht gut aus, aber ich hab' es überstanden. Zum Glück«, erklärte ich.

Als sie sah, dass Loki und ich Hand in Hand nebeneinander standen, musste sie schmunzeln. Ich wusste, dass in Asgard keiner damit gerechnet hätte, das Loki mal in weibliche Begleitung nach Hause kommen würde. Ich glaube sogar, dass die meisten dachten er sei vom anderen Ufer.

»Ich weiß nicht, was ihr jetzt vorhabt, aber ich werde Walküre kurz über alles aufklären, dann sehen wir uns später beim Essen«, meinte Thor, nickte uns kurz zu und lief dann mit Walküre in die Richtung ihres Hauses.

Loki drehte sich zu mir und sah mich an.

»Und, was machen wir zwei hübschen nun?«

Ich schmunzelte, gab ihm einen Kuss und nickte dann rüber zum Feld.

»Ich werde die nächste Kraft trainieren. Feuer und Wasser habe ich jetzt so weit unter Kontrolle, ich würde gerne mit Erde weitermachen. Hilfst du mir?«

»Immer«, erwiderte er mit einem lächeln.

Gemeinsam liefen wir an den Häusern vorbei, über die kleine Brücke und blieben dann letztendlich an dem einzigen Baum auf dem Feld stehen.

»Bevor du anfängst. Versuch' bitte kein Erdbeben auszulösen«, grinste er schelmisch.

»Ich kann dir leider nichts versprechen. Aber wenn, dann sag ich einfach, du warst das«, grinste ich frech.

»Du legst es aber heute richtig drauf an«, erwiderte er mit einem schmunzeln, stellte sich dann hinter mich und legte seine Hände auf meine Schultern.

»Weil es beim Wasser so gut geklappt hat, wird es sicher auch mit der Erde gut klappen. Denk' dran. Du bist der Boss und du hast die Kontrolle über deine Kraft, nicht umgekehrt«, flüsterte er mir wieder ins Ohr.

Ich nickte kurz, schloss dann die Augen und konzentrierte mich auf das Umfeld. Ich versuchte mir in Gedanken alles vorzustellen. Jeden einzelnen Baum, jedes einzelne Blatt, den Boden unter meinen Füßen und jedes einzelne Sandkorn. Ich spürte wie die Energie durch meinen Körper floss. Sie war anders als beim Feuer oder beim Wasser, sie war so unbeschreiblich schön und befreiend. Ich öffnete meine Augen, streckte meinen rechten Arm nach vorn' und versuchte mit der Hand die Energie loszulassen. Der Baum vor mir fing an zu wackeln und der Boden unter uns bewegte sich, doch nicht so wie bei einem Erdbeben, eher so, als würde jeden Moment etwas hochkommen. Ich ließ noch etwas mehr Kraft durch meine Hand gleiten und hob sie nach oben. Daraufhin bewegte sich der Baum nach hinten und die Wurzeln stiegen aus dem Boden.

Mia » And the God of Mischief (Band 1) ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt