Kapitel 19

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NJAL

Schützend hob Njal seine Arme vor sein Gesicht, doch Samara hatte sowohl ihre Eisennägel, als auch ihre Zähne ausgefahren und krallte sich mit beidem nun in Njals Arm fest.

Es war ein Wunder, dass sie ihm nicht den kompletten Arm durchbiss.

„Samara!" schrie Luana, die neben Njal gesessen hatte und durch den Angriff nun zur Seite gesprungen war. Ihre Eisennägel blieben eingefahren, doch sie zog nun ebenfalls an Samaras Körper, doch viel zu behutsam.

Plötzlich ließ Samara von Njal los und sank zurück in das Bett und fing an zu schreien.

Ayla, die in einer Ecke gestanden hatte, sah entsetzt zwischen Samara und Njal hin und her. „Es tut mir leid." Flüsterte sie, als ihr Blick bei Samara hingen blieb.

Luana hatte sich über die Hexe gebeugt und versuchte sich die Wunden anzuschauen, die wieder aufgerissen waren, doch Samara schrie immer weiter.
Njal hielt sich mit seiner linken Hand den rechten Arm und versuchte das Blut zu stoppen. Um Samaras Mund war ebenfalls sein Blut, was sie irgendwie angsteinflößend aussehen ließ.

Die Türe wurde aufgerissen und Valerian stürmte herein. „Was ist geschehen?" fragte er, als er versuchte die Situation zu überblicken. „Scheiße, Njal!" fluchte er.

Endlich mal einer, der sich um ihn kümmerte. Njal kämpfte gegen das Ohnmachtsgefühl an. Samara hatte sich wie ein Tier in seinem Arm festgebissen und ihm ein großes Stück Fleisch herausgerissen. Es tat höllisch weh und eigentlich erschien eine Ohnmacht gar nicht mal so verkehrt.

Valerian war an seiner Seite, als Njal vom Stuhl kippte und endgültig das Bewusstsein verlor.

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„Njal?"
„Ich glaub er kommt langsam wieder zu Bewusstsein."
„Er sieht so blass aus..."
„Er hat ja auch verdammt viel Blut verloren."

Nur langsam nahmen die verschwommenen Schatten Formen an. Njal blinzelte ein paar Mal gegen das grelle Licht und stöhnte auf, als ein Schmerz ihn durchzuckte, der ihn beinahe wieder in die Ohnmacht schickte.

„Vorsichtig." Eine warme Hand umfasste seinen linken Arm, als er versuchte sich aufzusetzen, was gar nicht mal so einfach war, wenn man nur einen Arm spürte.

Nachdem er noch ein paar Mal geblinzelt hatte, erkannte Njal Ayla und Valerian, die an seinem Bett standen. Ayla hatte ihre Hand um Njals linken Arm geschlungen und war viel zu blass im Gesicht.

„Was ist geschehen?" Nur langsam kamen die Erinnerungen zurück. „Samara...?"

Ayla schüttelte den Kopf und kurz blieb Njals Herz stehen. „Nein..."

„Ihr geht es gut, keine Sorge." Warf Valerian ein, bevor Njal in Tränen ausbrechen konnte. „Sie schläft noch. Luana und Nath sind bei ihr. Wie geht es dir?"

Er sah sehr besorgt aus, als ob er nicht damit gerechnet hatte, dass Njal wieder aufwachen würde.

„Ich kann meinen rechten Arm nicht mehr spüren." Ayla hatte ihm ein Glas Wasser geholt, welches Njal nun gierig austrank und erstmal einen Hustenanfall bekam, weil er zu schnell getrunken hatte. Erst dann fiel ihm auf, dass er kein Oberteil mehr trug, doch das störte ihn nicht.

„Njal..." Aylas Stimme zitterte, als sie sich zu Njal auf das Bett setzte und ihn aus diesen unnatürlich dunklen Augen betrachtete. „Es tut mir so leid. Valerian und Nathaira haben getan, was sie konnten aber..."

Njal traute sich kaum auf seinen rechten Arm zu schauen, doch er musste es wissen. Sein Blick wanderte nur langsam über seine Schulter den Arm hinab, bis zu...

Throne of Glass- Herrscherin der FinsternisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt