Kapitel 8

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Ich renne los. So schnell ich kann renn ich in Richtung grosser Eiche. Ich kann die Anwesenheit von Echec spüren und so muss ich nicht lange suchen, bis ich ihn finden werde. Ich renne immer noch und meine Beine fangen an zu schmerzen. Doch ich renne weiter. Währenddessen ich sprinte, ziehe ich meinen Bogen von der Schulter und spanne den Pfeil.

Ich bin fast da und renne mit erhobenen Bogen zur Eiche. Da sehe ich Echec auf seinen Hinterbeinen Stehen, um sich vor dem riesigen Vogel zu wehren, der über ihm fliegt. Der Vogel, der Halb Löwe und halb Adler ist, auch Griffin genannt, versucht Echec aus dem Gleichgewicht zu bringen, indem er mit seinen Klauen nach ihm kratzt. Ich schiesse, ohne zu überlegen auf ihn. Doch ich treffe lediglich den Flügel. Der Griffin kreischt laut auf, sodass es wahrscheinlich im ganzen Wald zu hören war.

Immerhin kann der Griffin jetzt schlechter Fliegen. Ich habe mit dem Schuss die Aufmerksamkeit auf mich gezogen und nun wendet sich das Ungetüm mir zu. Er fliegt auf mich los und lässt von Echec ab. Ich ziehe einen weiteren Pfeil aus meinem Köcher und schiesse erneut auf ihn.
Jetzt trifft mein Pfeil den Griffin genau ins Herz und dieser schwankt noch leicht in der Luft herum, bevor er zu Bode stürzt und genau auf mir drauf landet. Ich stöhne auf, als ich mich versuche vom Ungetüm zu befreien. Ich schaffe es beim zweiten versuch und liege erschöpf am Boden.

Meine Beine schmerzen immer noch vom Schnellen Rennen, doch Hauptsache ist, dass es Echec und mir gut geht. Auch Echec scheint sichtlich erschöpf zu sein. Er hat sich wieder hingelegt und sieht todkrank aus. Ich renne zu ihm, um schnell die Textur fertig zu kriegen.

Ich hole einen leeren Beutel hervor und zerdrücke die Ramadane. Danach nehme ich die Marifle aus dem anderen Beutel und löse die Kugeln von den Stielen, die aus der Giftigen Blume ragen. Es sind genau drei Kugeln und diese lasse ich in der klebrigen Ramadanen Masse zerplatzen. Nun vermische ich alle gründlich.

«Achtung. Das wird jetzt ein weinig brennen.» Wahren ich Echec vor. Doch ich glaube dieser ist zu schwach um etwas einzuwenden und will die Kur so schnell wie möglich hinter sich haben.
Ich streiche die Textur fett auf die Wund auf, sodass auch welche in den Schnitt herein geht. Das sollte reichen. Echec hat dabei keinen Laut von sich gegeben und die Behandlung tapfer durchgestanden. Jetzt schläft er seelenruhig, währen ich sein Oberschenkel mit dem feuchten Moos einbandagiere. Das Mos lässt alles frisch bleiben und sorgt auch dafür, dass die Textur nicht verwischt wird.

Nachdem das gemacht ist, wende ich mich dem riesigen Ungetüm zu, der immer noch tot am Boden liegt. Aus den Federn des Vogels, könnte ich neue Pfeile machen und aus den Krallen irgendetwas gebrauch bares. Das Fleisch ist auch essbar. Ich könnte es vielleicht trocknen lassen. Deshalb beginne ich dem Vieh die Federn auszurupfen und stecke die alle in meinen Köcher und in meine Seitentaschen meiner Hose. Danach schneide ich dem Vogel die Krallen ab und stecke diese in meinen Beutel mit den Kleinoden und Erinnerungsstücke.

Nun bin ich dran Fleisch weg zu schneiden, dieses in Blätter einwickeln und dann auf der Baumkrone zum Trocknen Legen.

Als auch das erledigt ist, lasse ich mich erschöpf am Baum runter sinken. Nun liege ich in der Moosnische neben Echec und wir halten uns gegenseitig warm. Ich bin so müde. Doch ich darf nicht einschlafen. Einerseits muss ich wache halten. Andererseits habe ich angst vor den Träumen.

Träume sind das Einzige, das ich nicht kontrollieren kann und diese zwingen mich jedes Mal beim Schlafen der Tatsache ins Auge zu sehen. In der Zeit, wo ich wach bin, kann ich alles unterdrücken. Doch die Träume sind es, die alles wieder zum Vorschein bringen.

Doch ich bin zu müde, um wach zu bleiben. Vielleicht kann ich einfach nur die Augen zu machen. Schliesslich habe ich seit vier Tagen nicht geschlafen, wenn man von dem Schläfchen gestern Abend auf dem Baum absieht. Ich mache nur die Augen zu.

Nur die Augen zu machen Hope. Das ist nicht gleich schlafen!

Ich liege auf etwas weichem. Es fühlt sich angenehm an. Wie ein kleines Baby liege ich auf dem weichen Ding und träume von wunderschönen Sachen. Wie ich auf der Wiese liege und ihm beim Schlafen zusehe. Wie ich mit ihm spiele. Dabei wird mir ganz warm ums Herz. Doch ich merke nicht, wie ich selber auch warm bekomme. Geradezu heiss. Ich schwitze heftig. Doch die Hitze geht nicht weg. Ich wälze mich umher, damit es aufhört, doch es wird immer schlimmer. Immer schlimmer. Ich höre schreie. Von irgendwelchen Lebewesen. Nein, es sind nicht nur Lebewesen. Nein es sind Menschen. Irgendwann wird es wieder kühler und ich schwitze nicht mehr. Doch die schreie hören nicht auf. Darunter höre ich auch ein Lachen. Ein gehässiges Lachen.
Ich erwache. Ich bin gefangen. In einer Kugel. Ich schlage gegen die Kugel. Doch von dort aus wo ich aufschlage, geht es wellenförmig nach aussen. So wie wenn man einen Stein ins Wasser wirft. So ist es auch jetzt. Ich drehe mich um, weil es plötzlich so hell ist. Dann sehe ich es ein Reisen Feuer.
Rauch. Noch mehr rauch. Schrei. Schreie von Menschen. Ein Lachen. Ein gehässiges Lachen. Und wieder schreie.

Und dann erwache ich schreiend und verschwitzt aus dem Schlaf heraus.

Gefährliche Liebe/ The forces that slumbers in meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt