Kapitel 23

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Es ist heiss. Verdammt heiss. Es fühlt sich an, als währe mein Körper in Flammen.
Ich liege auf weichem Untergrund. Vorsichtig versuche ich meine Augen zu öffnen. Ich liege in unserem kleinen Zimmer, auf einem der Betten. Ich stütze mich auf die Unterarme ab. 

«Alles in Ordnung?» Sagt eine Stimme. Es ist schon Nacht, doch ich sehe so gut, als sei es Tag.
Anstelle einer Antwort stöhne ich auf. Meine Muskeln brennen wie Feuer.
Miko kommt in schnellen Schritten auf mich zu.
«Nicht bewegen. Du hast hohe Temperatur.» Behutsam legt er meinen Kopf auf das Kissen.

Ich ziehe einen blauen Lappen von meiner Stirn. Er ist feucht, doch leider nicht mehr kalt. Abfällig lasse ich ihn auf meine Bettdecke fallen. Auch an meinen Handgelenken sind feuchte Tücher zu spüren, sowie an meinen Fussknöchel.
«Hehe, der muss auf deiner Stirn bleiben!» Er will ihn wieder auf meine Stirn tun, doch ich wehre ihn mit meinen Händen ab.
«Nicht! Er muss kalt sein.» Motze ich.
«Na gut. Bleib hier liegen und ich wechsle ihn dir aus.» Er nimmt mir auch die Tücher von den Hand und Fuss Gelenken ab.

Leise verlässt er dann das Zimmer.

Ich presse meine Hände auf meine Augen. Was ist verdammt noch mal passiert!
Und dann kommen mir alle Geschehnisse von heute Mittag wieder in den Sinn. Wie ein schlag ins Auge überfallen mich die Gefühle und Bilder.

Wie ich am Verzweifeln bin. Wie ich über meine Gefühle denke. Wie ich die Kontrolle über meine Kräfte verliere, einen grossen Feuerdrachen heraufbeschwöre und dieser Anschliessend in meinen Körper rast.
Das ist wahrscheinlich der Grund, weshalb ich so warm bin.

Ich könnte erstmals versuchen meinen Körper abzukühlen. Ich beschwöre Wasser herbei und lasse es über meinen Körper gleiten. Wie ein Kokon umhüllt mich das Wasser. Danach lasse ich es plötzlich zu Wasser gefrieren.

Mir wird schlagartig kalt. Ich bin komplett eingefroren. Doch glücklicherweise spüre ich, wie meine Temperatur sinkt.

Nach wenigen Minuten lasse ich das Wasser wieder schmelzen und verdunsten. Zum Glück funktionieren meine Kräfte wieder.

Genau im richtigen Moment bin ich fertig, denn Miko kommt gerade in das Zimmer rein.
«Hier habe ich dir noch einige kälte Packungen.» Er wickelt sie mir alle wieder um. Zum Schluss legt er seine Hand auf meine Stirn.
«Das Fieber ist jetzt aber erstaunlich schnell gesunken.» Verwundert schaut er zu mir hinab. Doch er sagt nichts dazu, stattdessen schüttelt er nur den Kopf und sagt: «Ich lasse dich mal in Ruhe schlafen. Ich gehe runter zu den anderen. Wir werden morgen Aufbrechen...ach und übrigens. Ein Brief ist für dich angekommen. Doch sag es nicht Arek, dieser würde durch die Decke gehen.» Bei dem Wort Brief werde ich sofort aufmerksam.

Ist der Brief etwa von Peter? Schliesslich habe ich unsere Verabredung versäumt.
Miko legt den Brief behutsam unter mein Kopfkissen. Leise tappt er aus dem dunklen Zimmer und flüstre noch leise: «Schlaf gut.».

Doch ich habe nicht die geringste Absicht jetzt zu schlafen.
Schnell setzte ich mich auf und reisse den Brief auf.
Eine schöne geschwungene Schrift ist gut leserlich auf dem Papier. Ich lese den Brief schnell und fast schon gierig durch.

Liebe Hope,

Werde ich dich jemals wieder sehen?
Ich weiss nicht einmal, ob dich dieser Brief jemals erreichen wird. Ich habe keine andere Möglichkeit, als zu hoffen, dass er es tut. So höre gut zu:
Ich werde deine schönen blauen Augen nie vergessen. Deine leicht geröteten Wangen und dein schönes Lächeln. Wie deine schwarzbraunen Haare leicht lockig über deine Schulter fielen. Wie geheimnisvoll dein Wesen war. So gerne hätte ich dein Geheimnis herausgefunden. Doch ich befürchte, dass es mir nicht möglich sein wird.
Ich möchte dir verraten, wieso ich heute nicht bei dir sein konnte.

Erleichtert atme ich aus. Auch wenn ich es sehr bereue ihn heute Abend nicht getroffen zu haben, bin ich dennoch froh, dass er sich nicht versetzt gefühlt hätte können. Ich lese weiter:

Dein Freund hat unser Gespräch vor dem Hotel belauscht. Er hat gemeint, dass ich besser nichts in deiner Nähe zu suchen hätte, ansonsten würde es mir an den Kragen gehen. Ich möchte mich ihm nicht widersetzen. Doch ich möchte es vor allem nicht, weil ich sonst zu befürchten habe, dass es dir dadurch schlecht ergeht. Ausserdem meinte er, des nächsten Morgen aufbrechen würdet.
Mein Herz zersprang in tausenden von Teilen. Ich würde dich so gerne wieder sehen.
Doch eines werde ich dir versprechen. Ich werde dich suchen. Und anschliessend finden. Wir werden unseren gemeinsamen Abend haben. Das wisse gewiss. Egal zu welchen Umständen.
Bis dahin, bleib gesund und warte bis zum richtigen Zeitpunkt.


Dein Peter

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 03, 2021 ⏰

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Gefährliche Liebe/ The forces that slumbers in meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt