Kapitel 12

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«Was machen wir jetzt mit dem Pferd?» Fragt Erikk.
«Wir könnten es schlachten. Dann haben wir immerhin etwas Saftiges und eine Art Fleischersatz.» Meint Finton. Ich glaube er ist so ehr der leise, aber Brutale typ. Der, der seine Opfer leise und qualvoll tötet. Er macht mir nur schon wegen seiner Grösse Angst.
«Das könnt ihr doch nicht machen!» Protestiere ich.
«Hast du denn eine bessere Idee.» Bläfft mich Cera an.
«Ja wenn wir weiter geradeauslaufen und dann irgendwann links abbiegen. Dann kommt man irgendwann zu grossen Felsen, die mit Moos besetzt sind. Da gibt es auch Wasser.»
«Ja klar. Wasser in der Wüste» schnaubt Cera, «Ich bin fürs Schlachten! Wer auch?» Finton und Arek heben die Hände in die Höhe.

Miko, Erikk, Vincent und ich nicht.

«Das ist dann eindeutig vier zu drei.» Meint Vincent.
«Die da hat kein Mitspracherecht!» Sagt Arek. Er ist wohl zu seinem alten ich zurückgekehrt.
«Natürlich hat sie das!» Sagt Miko.
«Sie ist nicht einmal ein Mensch, sie ist wie ein Tier.» Sagt er wieder. Ich spüre ein Stechen im Herz. Kann es aber nicht definieren. 
«Bin ich nicht!» schreie ich ihn an. Er grinst nur.
«Ich habe eine Idee.» Sagt Finton und es wird schlagartig ruhig, so ernst sagt er das, «Ein Kampf zwischen Cera und der da wird es entscheiden. Wenn Cera gewinnt wird das Pferd geschlachtet, ansonsten nicht.»
«In Ordnung!» Schreit Cera schnell.
«Nein, nichts ist in Ordnung, ich bin nicht damit einverstanden.» wende ich ein.
«Entweder du kämpfst, oder das Pferd ist tot!» Arek sieht mich hämisch an. Ich schnaube und rolle meine Augen.

«Also ihr beide bekommt einen Doch. Wer als erstes dem anderen eine Wunde zufügt, hat gewonnen. Sind die regeln klar?»  Arek stellt die Regeln auf.

Mir wird mein Dolch gereicht und auch Cera bekommt einen. Ihres ist aber grösser. Das ist so unfair!

«Bei drei geht es los.» Sagt Miko ein wenig ängstlich, «eins, zwei, drei.»

Und schon stürmt Cera mit erhobenem Dolch auf mich zu. Doch ich weiche geschickt auf, als sie nach mir stechen will.
Ich drehe mich ein wenig und höre hinter mir einen Kampfschrei. Ich drehe mich nicht um und bleibe stattdessen stehen und setzt meine Windkraft ein.

Wenn die schummeln, kann ich das auch.

Ich sehe in Gedanken, wie sie auf mich zu rennt und wohl in meinen Rücken stechen will. Sie kommt immer näher und dann in dem Moment, wo sie nur noch ein Meter hinter mir ist, bücke ich mich nach hinten, sodass sie meinen Rücken verfehlt. Ich sehe einen erschrockenen Arek. 
Hatte er gerade angst um mich?!

Ich höre ein Keuchen. Ich halte meine Augen immer noch geschlossen und beschliesse sie für den Rest des Kampfes geschlossen zu halten. Sie schummelt schliesslich auch den ganzen Kampf lang mit ihrem grösseren Messer!

Ich sehe wie sie erstaunt zuschaut, wie ich wieder gerade hinstehe.

Hätte sie wohl nicht von mir erwartet.

Sie kommt wieder auf mich zu und schlägt mit dem Messer um sich, doch ich weiche immer geschickt aus.

Sie ist schon ziemlich aus der Pust. Sie sticht wieder mit dem Messer von oben nach unten auf meinen Kopf ein, doch ich kicke den Dolch weg.

In hohen Bogen fliegt der Dolch durch die Luft. Ich sehe Ceras erschrockenes Gesicht und in das der anderen. Es ist unbezahlbar.

Nun mache ich eine schnelle geschickte Drehung und packe Ceras Hände auf ihren rücken.
Ich drücke sie mit meinem Knie zu Boden und sie gibt schnell nach. Ich nehme meinen Dolch und streife ihn durch ihren Zeigefinger. Der Finger, der am meisten gebraucht wird.
Sie zischt vor schmerz auf. Ich öffne meine Augen wieder und sehe alles in meiner normalen Sicht.
Cera ist mit ihrem Zeigefinger beschäftigt, während die anderen fünf doof aus der Wäsche schauen. Ich blicke direkt in Areks strahlenden Augen. Mein Herz schlägt sogleich höher. Klar tut es das. Schliesslich habe ich gerade gegen eine Wilde gekämpft. Ich setzte mich erschöpft auf den Boden. 

Arek läuft auf mich zu und hält mir die Hand hin. Ich nehme sie nicht entgegen und stehe von selbst auf. Er packt mich am Kragen und nähert sich an mein Gesicht.

Ich halten den Atem an.

«Pass auf was du tust Mädchen. Ich weiss nicht wer du bist, was du kannst oder was dein Ziel ist. Aber glaub mir. Diese Aktion hat mich nicht beeindruckt. Wenn du mir was beweisen willst, dann musst du es irgendwie anders schaffen.« Ich keuche bei seinen Worten. «Leg dich nicht mit mir an. Ich bin gefährlich. Halte dich von mir fern! Ich möchte keine Herzen brechen.»
Hat er mich gerade davor gewarnt ihn zu lieben?! Oder bilde ich mir das gerade nur ein? Das ich den Lieben werde, wird nie passieren.

Arek steht immer noch nahe bei mir und starrt auf meine blauen Augen. Und ich auf seine.
Ups, nein. Meine Augen sind zu seinen Lippen verrutscht.

Ich komme wieder zur Besinnung und stosse ihn kräftig von mir. Was war das denn bitte für eine Aktion?! 

Reiss dich zusammen Hope! Du darfst nicht lieben! Du weisst was mit deinen Liebsten passiert: Die dinge die man liebt, sind dein verderben. Mach den Fehler nicht noch einmal!

«So können wir jetzt los.» Ich wische Ceras Blut an meiner schwarzen Hose ab. «Ansonsten kommen wir nie bei diesen Felsen an!» Ich sehe wie mich Cera eifersüchtig anschaut. 
Immerhin hat die Aktion mit Arek einen Vorteil. Denn dieser Blick ist einfach unbezahlbar! 

Gefährliche Liebe/ The forces that slumbers in meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt