Kapitel 13

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Wir reiten jetzt schon eine Gefühlte Ewigkeit in dieser trockenen Landschaft herum. Vor ungefähr einer Stunde sind wir nach links abgebogen, als wir dieses komische Gebüsch gesehen haben.
Mir tropft der Schweiss von der Stirn und ich kann es immer noch nicht wegwischen, da man mir wieder die Fesseln angebunden hat. Natürlich!

Dafür ragen jetzt immer mehr Steine aus dem Boden. Das heisst, dass es nicht mehr lange dauern kann, bis wir angekommen sind.
Wir reiten immer weiter, bis die Stein immer höher in den Himmel ragen. Mos ist an den Steinen und es erinnert mich immer mehr an das Bild, mit meiner Sehkraft.

«Wir werden verdursten! Wieso konnten wir dieses Pferd nicht umbringen.»
Neva, so habe ich den Schimmel getauft, läuft neben mir her. Ich hoffe Echec ist nicht wütend auf mich, dass unsere kleine zweiergruppe Zuwachs bekommen hat, aber ich fühle mich nun auch bei ihr verpflichtet ihr zu helfen.

Wir kommen jetzt bei einigen besonders grossen Steinen vorbei, als ich es plötzlich spüre. Ja, ich kann klar und deutlich die Kraft des Wassers spüren. Wie auch schon beim Fluss, zieht es mich magisch an. Da ist eine Quelle, die mich sogar noch mehr anzieht.
Schon nach kurzer Zeit, kann ich es auch hören. Wie es leise tröpfelt. Die anderen aus der kleinen Gruppe können es anscheinend nicht hören. Auch Echec tut nichts dergleichen.

Komisch?

«Ich habe Durst. Wenn es hier kein Wasser gibt, dann werden wir deines als erstes fertig trinken.» Arek deutet auf mich. Wie konnte ich ihn bloss jemals als feinfühlig bezeichnen?
«Wir machen hier rast.» Sage ich, als ich einen schmalen spalt zwischen den Steinen sehe, und wo das tropfen am lautesten ist.
«Du hast hier Garnichts zu sagen!» Bläfft Cera.
«Jetzt lass sie doch,» Wendet Miko ein, «Wir sind alle müde. Ausserdem bricht bald der Abend ein. Wir müssen ein Feuer machen, die Nacht in der Wüste ist sehr, sehr kalt.» Das kann ich mir nur schwer vorstellen. Auch weil ich wärme und Kälte dank meiner Kraft sehr gut aushalten kann. Aber egal. 

Die anderen sind einverstanden, da auch alle sehr erschöpft sind.

«Wir müssen ein Feuer machen. Finton und Cera, ihr geht Holz suchen. Erik und ich, gehen Jagen. Vincent und Miko, ihr bleibt da und macht das Lager bereit.» Wir haben uns einige Meter weiter entfernt, von diesem seltsamen Spalt niedergelassen. Jetzt befinden wir uns in einer Art Stadtgase.

«Was ist mit mir?» Er hat mich doch wohl nicht vergessen.
«Du bleibst da und träumst schön von deinem Wasser. Du gibst uns deinen Anteil. Schliesslich sind wir deinetwegen ohne Wasser.»

Ich verdrehe die Augen.

«Und wieso darf ich nicht jagen gehen! Ich will mit dir mit!» Motzt Cera.
«Du bist verletzt. Wir wollen nicht, dass sich dein Finger entzündet.»
«Oder möglicherweise abfällt.» Füge ich hinzu.


«Habtihr irgendwelche Kräuter, die Wunden heilen?» Frage ich Vincent und Miko.
«Wieso das denn, hast du dich verletzt?» Miko holt einen seltsamen Kasten ausseiner Pferdesatteltasche.
«Nein, aber ich möchte Nevas Wunde heilen.»
«Das kannst du?» Fragt Vincent staunend.
«Ja...» Sage ich knapp. Ich klappe den Kasten auf. Lauter seltsame Sachen sinddort drinnen.

«Wow. Wo hast du das gelernt?»
«Das ist unwichtig.» Ich hohle eine komische Stoffrolle raus und eine kleineleere Dose.
«Was ist das?» Ich deute auf ein langes Ding, dass vorne eine winzige Öffnung hat und sehr spitzig aussieht.

«Du weisst nicht was eine Spritze ist?!» Vincent lacht.
«Mit dem kannst du dem Patienten ein Heilmittel in den Körper spritzen.» Ichnicke. Doch ich habe gar nichts verstanden. Als ob jemand freiwillig sich einzeug spritzen lässt.

«Das hilft mir alles nicht weiter...! Ich werde nach Heilpflanzen suchen gehen.»Ich steh auf.
«Nee, du bleibst schön hier. Arek würde mir den Kopf abhauen.» Vincent schautmich böse an. Ich ignoriere ihn, doch tue so, als würde ich gehorchen und michwieder hinsetzten.

Vincent fängt beruhigt an irgendwelche Stoffe auf Metalle zu monieren.

«Und was ist das?» Ich zeige auf das Gerüst.
«Ich baue ein Zelt auf. Es geht so...» Vincent schaut mich an und Miko verdrehtdie Augen. «Du stellst alle Metallstäbe auf, sodass sie sich oben überkreuzen.Dann musst du eine Schraube dazwischen reindrehen... Hey Miko komm mir malhelfen.» Vincent redet aufgeregt weiter. Er ist voll in seinem Element, dochich höre nicht zu.

Beide drehen mir den Rücken zu und ich lasse von hinten eine Flamme entstehen,die sofort das Seil hinter meinem Rücken durchtrennt. Es riecht verdächtig verbrannt, doch die beiden können es anscheinend nicht riechen.
Leise stehe ich auf und packe mir meine beidenMesser und meinen Köcher und mein Bogen, die beide in der Satteltasche von Cerasind.

Vincent redet immer noch weiter, in der Annahme, ich würde gespannt zuhören.Miko ist auch voll und ganz mit den Befehlen von Vincent beschäftigt.

Ich laufe so schnell wie möglich weg. Wenn dieses Zelt nicht bald aufgebautist, werden die nie merken, dass ich verschwunden bin. Ich lache in michhinein.
Zügig laufe ich weg vom Lager und schalte meine Erdkraft ein. Ich spüre langekeine noch lebende oder nützliche Pflanze. Doch nach mehreren Minuten, kann ichein Bestimmtes Kraut ausmachen.

Es ist eine Schlingpflanze namens Gimpfle. Es ist eine Pflanze, die sichan Steine fest macht und dort haften bleibt. Sie hat wunderschöne gelbe Blumen,doch diese stinken fürchterlich. Doch dafür können die Blumen, Gift aus dem Blutzirkulieren lassen.

Ich muss mich beeilen, um die Pflanze zu finden, ansonsten wird es Neva nichtmehr lange aushalten. Ich renne auf die Quelle zu, die mir zeigt, wo sich dieGimpfle befindet.

Nach ungefähr einem Kilometer finde ich die Gimpfle tatsächlich. Dank meinerverlässlichen Kraft, oder auch dank meines verlässlichen Geruchs. Schon seit mehrerenfünfzig Meter war die zu riechen. Einfach scheusslich. Doch dafür sehrnützlich.

Ich rupfe viele von diesen Blumen aus und stopfe diese allesamt in einen meinerBeutel. Ich nehme extra viele, damit der Gestank auch wilde Tiere verscheucht.Das habe ich manchmal früher im Wald gemacht, als ich in der Gegend der Pumasauf einem Baum schlief.

Ich hatte einmal einen Kampf mit einem Puma und dieser war schmerzhaftausgegangen. Seitdem trage ich eine Narbe am Schulterblatt.

Ich laufe wieder zurück zum Lager.

«Verdammt...du gehst sie suchen. Es ist schliesslich deine Schuld das sie wegist!» Höre ich Vincent von nahem schreien, als ich mich dem Lager nähere.
«Spinnst du?! Du bist doch derjenige, der mich abgelenkt hat, damit ich ihm beimAufbauen helfe!»

Ich laufe um die Ecke und sehe wie sich Vincent und Miko laut anschreien.

«Hey Leute wieso so laut? So werden Arek und Erikk nie Essen jagen können, wennihr sie mit eurem Geschrei aus der Wüste vertreibt.» Sie ignorieren meinenSarkasmus.
«Wo warst du? Ich habe mir sorgen gemacht.» Miko macht sich Sorgen um mich?!
«Ich musste mal für kleine Mädchen.» Ich trete eine Stück nach vorne.
«Boa ja. Ich rieche es!» Vincent hält sich die Nase zu. Ich verdrehe die Augenund laufe zu Neva.
Auch sie dreht den Kopf zur Seite und ihre Nüster bewegen sich auffällig.

«Na so schlimm kann ich doch nicht riechen.» Sage ich empört.
Ich zerquetsche einige der Blüten von der Gimpfle und streiche es fett auf die BissSpur der Kettelrassel auf.
Laut meinen Berechnungen hätte Neva noch ungefähr drei Stunden überlebenkönnen, wäre nichts unternommen worden.

Dann nehme ich den komischen Stoffstreifen und wickle ihn um das Bein. Nun binich fertig und verteile weitere Blumen um das Lager herum. Zuletzt stecke ich dieübriggebliebenen Blüten in die Dose. Jetzt ist fast kein Gestank mehr zuriechen. Nur, wenn man zu nahe, zu der Spur, die ich um das Lager gelegt habe,geht.

Während ich ganze Leistung gemacht habe, hat Vincent ein Nickerchen gehaltenund Miko ein weiteres Zelt allein aufgebaut.
Vincent schläft immer noch in eines der Zelten.
«Ich gehe jagen!» Sage ich. Miko sieht mich an und erhebt warnend denZeigefinger.
«Aber schau, dass du schneller als Arek und die anderen da bist! Ansonsten bekomme ich Ärger.»

Ich mag Miko.

«Mache ich. Danke dir.»

Ich laufe weit vom Lager weg, bis ich zu einem besonders grossen Stein komme,der ungefähr sieben Meter hoch ist. Ich beschwöre eine Pflanze von der anderenSeite des Steines herbei und lasse diese über den Stein zu mir runter gleiten.

Es ist eine starke und feste Pflanze, sodass ich mühelos auf den Stein kletternkann.

Nun stehe ich oben und der Ausblick ist atemberaubend.

Gefährliche Liebe/ The forces that slumbers in meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt