Kapitel 59

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Ich konnte mich gerade noch so davon abhalten nach Luft zu schnappen. Durch Johannes konnte man mich anscheinend nicht sehen.

"Johannes schön dich wieder zu sehen. Du hast mein Leben ruiniert!!!", zischte jetzt der Anführer.

"Wieso sollte ich das getan haben?", fragte mein Mann gelassen.

"Das würde ich auch gerne wissen. Aber egal. Wo ist das Kind? Ich habe auch etwas als Gegenleistung!", lachte der Widerling, "Ich weiß du hast ihn geschickt. Eigentlich dachte ich er wäre tot, aber dann habe ich auch noch Anna Marias Ring an seinem Finger gesehen. Natürlich musste diese Hand ab, keine Angst sie ist wieder nachgewachsen. Astrum gegen Emil."

Er dachte Daniel wäre Emil! Das hieß er konnte Emil nicht haben, aber wo war dieser dann?!

"Du kannst Anna Marias Kind gerne behalten. Was soll ich mit ihm?! Er erinnert mich nur daran was mit ihr passiert ist und das ich sie durch meine eigene Dummheit verloren habe."

"Da haben wir schon etwas mit dem du mein Leben ruiniert hast!", zischte der Anführer. Hinter ihm spürte ich mittlerwile an die 15 Werwölfe.

"Du hast mir meine Tochter genommen und damit mein Bündniss zerstört!", keifte der Anführer, "Ich hätte sie an jemanden anderen als dich unfähigen Trottel verheiraten sollen! Aber wie ich mitbekommen habe, hast du dir schon eine neue Schlampe angelacht. Eine sehr talentierte junge Dame. Leider wirst du ihr Untergang sein!"

"Das denke ich nicht! Du wirst der Untergang aller Werwölfe sein und auch dein eigener!", zischte mein Mann, der solangsam wütend wurde.

"Du hast meine Tochter getötet, meine Söhne gegen mich aufgelehnt, mein Bündniss mit deinem Vater zerstört, aber du hast dir die Werwölfe zum Feind gemacht und zusammen mit ihnen werde ich dich und deinen Clan zerstören für all das was du mir angetan hast!", brüllte Lothar.

"Ich habe dir gar nichts zerstört!"

"Doch das hast du! Du wiederlicher Bastard! Nimm den Tausch an und ich werde dich und deinen Clan verschonen und du bekommst Emil. Bringt ihn her!", zischte Lothar seinen Werwölfen zu. Sofort wurde Daniel nach vorne geschubst. Er war dreckig, seine Kleidung war voll mit Blut und er stank bestiealisch. Man sah ihm an, das er lange nichts mehr zu essen bekommen hatte oder zumindest nicht genügend. Seine Hand war wirklich wieder nachgewachsen. Ich hatte mich immer noch nicht wieder umgedreht sondern hörte nur zu. Durch Johannes Gedanken wusste ich wie Daniel aussah.

Mittlerweile hatten sich die Vampire um unser Haus versammelt alles Ausgänge waren versiegelt, aber draußen waren die Vampire immer noch gegen Werwölfe am kämpfen. Ich hörte fauchen und Schreie, das kratzen von Krallen und knurren von Vampiren wie Werwölfen. Immer wieder hörte ich wie ein Werwolf aufjaulte oder das gurgelnde Geräusch wenn ein Werwolf einen Vampir biss und ihn somit vergiftete. Hier drinnen dagegen war es ganz ruhig nur die Stimmen von Johannes und Lothar waren zu hören. Hinter Lothar hatten sich seine Werwölfe aufgebaut. Johannes stand vor mir und unsere Vampire standen rechts und links den Werwölfen gegenüber. Bereit jeden Moment jeden einzelnen dieser dreckigen Wesen zu töten.

"Meine lieben Werwölfe warten. Nimmst du die Entscheidung an!?", brüllte Lothar meinem Mann ins Gesicht.

Nein, tun wir nicht!, zischte ich in allen Köpfen. Wütend stand ich auf und stellte mich neben Johannes.

"Anna Maria, mein liebes Kind. Du lebst!", rief mein Vater und setzte eine freudige Miene auf.

Oh ja ich lebe, das heißt aber nicht das du mich wieder verheiraten könntest, denn wir wissen beide, dass du das vor hast. Erst meinen Mann töten, dann meinen Sohn und mich dann neu verheiraten für ein neues Bündniss. Aber wir sind nicht mehr im Mittelalter, ich werde bei meinem Mann bleiben und du wirst sterben mit deinen widerlichen Kreaturen, zischte ich meinem Vater entgegen.

"Aber siehst du denn nicht wer hier der Feind ist? Dein lieber Johannes ist das! Er hat unsere Familie zerstört. Dich mir weg genommen und deine Brüder. Sie haben sich durch ihn von mir abgewand! Und dann hat er noch mit einer anderen Frau ein Kind gezeugt! Er hat dich betrogen und für Tod erklärt!", versuchte Lothar mich weiter auf seine Seite zu ziehen.

Sie haben sich wegen dir selbst von dir abgewandt und Johannes hat mich nie betrogen.

"Gut dann war das mit deinen Brüdern eben meine Schuld, aber Johannes hat dich wirklich betrogen. Ich hielt das Kind selbst in meinen Armen!", rief der Anführer der Werwölfe aufgebracht und hob dabei seine Hände in die Luft.

Aber da wurde mir klar er versuchte gar nicht mich auf seine Seite zu ziehen, fals es klappen würde, würde es ihn auch nicht stören, aber das war nicht sein Ziel. Ansonsten hätte er nicht so einfach zugegeben, dass das mit meinen Brüdern wirklich seine Schuld war. Lothar hätte diskutiert und wäre irgendwann so sauer geworden, das er mich vermutlich geschlagen hätte oder schlimmeres. Aber er hielt die Unterhaltung nur am Laufen, weil er auf etwas wartete. Misstrauisch schlich ich mich in seinen Kopf und durchforstete seinen Gedanken.

Entsetzt schnappte ich nach Luft.

Wir brauchen alle Hilfe, die wir bekommen können. Es kommen noch mehr. Noch viel mehr, flüsterte ich allen Vampiren und Hexern auf unserer Seite im Kopf, Lothar schindet nur Zeit bis die Verstärkung kommt.

"Das wirst du noch bereuen, du Bastard!", zischte Johannes.

"Was denn?", fagte Lothar scheinheilig und lächelte dabei zuckesüß.

"Egal wie lange du Zeit schindest. Wir werden dich so oder so vernichten. Du wirst schon sehen", zischte mein Mann wütend.

Genau in dem Moment hörte ich draußen das neue Gebrüll. Es kamen immer mehr Werwölfe wir wurden quasi überrannt. Mein Kinder würden nicht allesamt schnell genug hier sein, um uns zu retten. Um mich herum fingen alle an zu kämpfen. Nur ich stand wie versteinert da und sah meinen Vater an.

Was hat dich nur zu diesem Monster gemacht?, flüsterte ich.

"Ich bin doch kein Monster"; lachte er bloß höhnisch, "Ich gebe mich nur nicht mit dem kleinst möglichen zufrieden!"

Du willst also bloß Macht und davon immer mehr. Es ist dir egal was du dafür machen müsstest. Du würdest deine Familie verraten und jeden töten, der sich dir in den Weg stellt, zischte ich. Ich wusste nicht was in mir überwog. Die Betroffehit über diese Erkenntnis oder die Wut darüber, das ich dieses Monster so lange meinen Vater genannt hatte.

"Du hast recht. Ich würde jeden töten, der mir im Weg steht bei meinem Aufstieg und momentan stehst du mir im Weg, meine Liebe!", grinste Lothar mich bedrohlich an.

268 Jahre 16Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt