Ich gebe dir noch eine Chance, aber das ich die letzte, die du kriegst also vermassel es nicht!, flüsterte ich und wischte ihm die Tränenspur aus dem Gesicht. Erschrocken sah er mich an. Plötzlich änderte sich sein Gesichtsausdruck. Meine Worte waren anscheinend jetzt erst bei ihm angekommen. Ein kleines hoffnungsvolles Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Kraftvoll zog er mich an sich und hob mich hoch. Zusammen mit mir im Arm drehte er sich im Kreis.
"Danke! Danke! Danke! Danke! Danke!", wiederholte er immer wieder an meinem Hals. Lächelnd umschlang ich seinen Nacken mit den Amren. Meine Beine baumelten einfach neben seinem Körper herunter. Ich trug immer noch nur Unterwäsche und Johannes Hemd, während er immer noch kein Oberteil an hatte.
"Wir kommen dann später wieder", flüsterte Lukas, der gerade mit Benjamin und dem neuen Bett reingeplatzt war.
"Nein, nein. Wir ziehen uns nur noch schnell was andees an dann sind wir weg", antwortete Johannes lächelnd. Erstaunt schauten Lukas und Benjamin ihn an. Es kam anscheinend in letzter Zeit nicht so oft vor, das Johannes mal nett war.
Ich hab hier aber nur meine alten Sachen. Sowas zieh ich schon lange nicht mehr an.
"Wieso denn überhaupt? Ich mochte deinen Modegeschmack. Der hat alles schön verdeckt und meine Clansmitglieder konnten nicht deinen halben Arsch sehen."
Ja, aber wir sollten mit der Zeit gehen. Keine normale 16 jährige läuft im 21. Jahrhundert so rum. Außerdem kann es dir doch egal sein, wie viel die von meinem Arsch sehen. Bei den ganzen Frauen die von dir weit aus mehr gesehen haben!
"Das wirst du mir auf ewig vorhalten oder?"
Ja!
"Na gut. Meine Leute haben ein paar Sachen aus deiner Wohnung mit genommen. Also hast du Glück."
Ich will gar nicht wissen, wie die da rein gekommen sind.
"Tür aufgebrochen."
Ich verdrehte nur die Augen. Hoffentlich dachte Emil nicht, das etwas mit mir passiert sei. Was rede ich da er denkt es bestimmt. Ich wollte schon längst wieder zu Hause sein. Johannnes stellte eine Koffer vor mir ab. Das war defiitiv meiner. Ich klappte ihn auf und zog eine rote Röhrenjeans und ein weißes, weites Top mit schwarzem Aufdruck heraus. Meine Vans und meine Lederjack musste noch irgendwo unten im Arbeitszimmer liegen. Ich zog die Sachen an und verschwand dann mit Johannes nach unten.
"Musstest du dich ihnen unbedingt im Bh präsentieren?", schnaubte Johannes finster.
Sei vor das ich das Hemd erst ausgezogen habe als ich die Hose schon an hatte. Ich hätte auch erst das Hemd ausziehen können!
Finster schaute Johannes mich an.
"Nicht witzig!", fauchte er mich beleidigt an.
Ich lief schnell runter in das immernoch verwüstete Arbeitszimmer und zog mir meine Jack und Schuhe wieder an.
"Schatz, komm doch bitte ins Wohnzimmer!", rief Johannes. Er hätte es auch ganz normal sagen können, aber anscheinend hatte er gerade einen Anfall von Menschlichkeit. Sofort ging ich ins Wohnzimmer. Daniel war nicht da, aber ein paar von Johannes Vampiren. Allerdings beachteten sie mich überhaupt nicht.
Was ist denn?
"Ich wollte dich nur bei mir haben", flüsterte Johannes grinsend und zog mich an sich. Mein Rücken war an seine Brust geschmiegt und er hatte die Arme um meine Schultern gelegte. Ich legte meine Hände auf seine verschlungenen Hände. Liebevoll drückte er mir einen Kuss auf den Scheitel.
"So ist es schon viel besser. Ich konnte doch nicht zu lassen, das wir von einander getrennt sind."
Ich will ja nichts sagen, aber wer hat das noch mal ein Jahr lang zugelassen?
"Tut mir leid. Ich mach es wieder gut."
Das erwarte ich auch von dir!, meinte ich hochnäsig.
"Das Bad girl Verhalten steht dir nicht, Süße", lachte mein Mann. Warte war er überhaupt noch mein Mann. Bis das der Tod euch scheidet und ich bin tot zumindest für fast all meine Familienmitglieder. Er trug keinen Ehering mehr und ich auch nicht. Waren wir dann sowas wie Freund und Freundin? Wahrscheinlich sollte ich ihn einfach fragen. Zögerlich drehte ich meinen Kopf ein bischen zur Seite.
Was sind wir?
"Vampire. Was soll diese Frage?", fragte Johannes verwirrt.
Nein, was ist das zwischen uns? Wir sind nicht verheiratet, weil ich tot bin. Verlobt sind wir auch nicht, aber wir sind auch nicht ganz bewöhnliche Freunde. Also was sind wir?
"Wir sind zusammen, mein Engel!", das sagte er mit so einer inbrunst, das ich mir wegen meiner Frage schon dumm vorkam. Für ihn war das von Anfang an klar gewesen. Aber lieber es ausgesprochen sicher wissen als sich nicht zu trauen und im dunkeln zu tappen.
"Aber ich wäre lieber mehr."
Lass uns wann anders darüber reden. Nicht am ersten Tag an dem wir uns wieder sehen, flüsterte ich zurückhaltend und schaute wieder gerade aus.
In dem Moment kamen Benjamin und Lukas die Treppe herunter.
"Das neue Bett ist jetzt fertig."
Leicht schob Johannes mich in Richtung Tür.
"Geh schon mal hoch ich komm dann später nach. Ich muss noch schnell was erledigen."
Ich nickte verwirrt, ging aber trotzdem hoch ins Schlafzimmer. Dort zog ich meine gerade erst angezogenen Sachen wieder aus. Wieso musste ich die überhaupt anziehen?! Wahrscheinlich weil Johannes mal wieder eifersüchtig auf Blicke von seinen Clansmitgliedern geworden ist. Diese Eifersucht kann ja manchmal echt süß sein, aber Johannes übertreibt es manchmal. Irgendwann sperrt er mich noch in einen Keller, wenn er nicht da ist, damit niemand mir ungestraft Blicke zu werfen kann! Nach diesem Tag war ich wirklich müde und schlief auch sofort ein.
Nachts wurde ich irgendwann wach, weil sich das Bett neben mir bewegete. Es musste fast drei Uhr sein!
Wo warst du so lange?
"Ich hatte noch etwas zu tun und hab nicht auf die Zeit geachtet. Tut mir leid, Schatz. Schlaf weiter", flüsterte Johannes und legte sich hinter mich.
Schnaubend drehte ich mich um und kuschelte mich an ihn. Glucksend legte Johannes seine Arme um mich.
"Ich hab es vermisst dich in den Armen zu halten", flüsterte er noch. Dann war ich auch schon wieder eingeschlafen.
Am nächsten Morgen war das Bett neben mir leer. Erschrocken fuhr ich hoch und setzte mich auf. Verschlafen rieb ich mir die Augen. Dann erst stellte ich fest, das ich doch nicht alleine war. Johannes saß auf einem Stuhl rechts von mir. Er sah irgendwie angespannt aus. Immer wieder fuhr er sich übers Gesicht oder durch die Haare. Danach fing er an mit den Händen seine Oberschenkel hoch und runter zu fahren. Was war denn los? Kopf schüttelnd stand Johannes auf und lief jetzt auf und ab. Anscheinend bekam er gar nicht mit, das ich schon längst wach war.
Was ist los?, fragte ich zögerlich, um auf mich aufmerksam zu machen.
"Anna! Du hast mich überrascht. Entschuldigung!", stieß er aus.
Was ist los. Du bist nervös.
"Das liegt daran das ich etwas für dich habe", flüsterte er und griff in seine Hosentasche. Hervor holte er ein kleines Kästchen. Langsam kam er zu mir und kniete sich neben das Bett. Ich zog meine Knie an und schaute ihn verwundert an. Das Kästchen schnappte auf.

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268 Jahre 16
ParanormalIch bin seit 268 Jahren 16. Und ich kann euch sagen es ist ätzend! ich bin ein Vampir. Gegen meinen Willen muss man dazu sagen! Jetzt lebe ich seit 284 mit meinen sieben Brüdern zusammen. Es ist wirklich ein Wunder das ich nicht schon längst vor lan...