Kapitel 56

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"Wie geht es jetzt weiter?", fragte Conrad meinen Mann.

"Ich habe da schon so meinen Plan!", antwortete Johannes und lächelte dabei ein gehimnisvolles Grinsen. Wenn ich ihn so ansah, machte er mir etwas Angst. Ich hatte noch nie so eine Entschlossenheit in seinem Blick gesehen. Nicht mal als er mich zurück gewinnen wollte. Hatte ihn das Vaterwerden so sehr verändert?

Der Wunsch mit meiner Familie in Frieden zu leben, hat mich so sehr verändert, mein Engel!, antwortete er mir, Hast du dich schon mal gesehen, wenn du nur einen der drei kleinen Engel ansiehst? Dein Blick sprüht nur so vor Liebe! Und ich will, das du diesen Blick nie wieder verlierst!

Was ist dein Plan? Wie willst du es schaffen die Werwölfe zu zerstören?, fragte ich ihn.

Das wirst du noch sehen. Die Wachen und alle anderen sind schon eingeweiht, aber ich möchte dich nicht in noch mehr Gefahr bringen. Es reicht wenn du weißt, das wir dem Anführer eine Falle stellen werden oder sie schon längst gestellt haben. Ohne Anführer werden die Werwölfe sich auch nicht mehr zu einem großen Rudel zusammen schließen und wir sind sie los. Vielleicht lasse ich dann auch ein paar von diesen verlausten Dingern am Leben, erklärte mir Johannes sein Vorhaben. Ich nickte nur. Mehr konnte ich ja auch nicht tun.

Plötzlich kam Benjamin herein gerannt und übergab meinem Mann einen Brief. Fragend sah ich Johannes an, doch dieser konzentrierte sich nur auf den Brief. Er lief auf die andere Seite des Wohnzimmers. Mit Joris und Jonah auf dem Arm ging ich ihm hinterher und setzte mich auf meinen Sessel. Johannes hatte Nova auf dem Arm. Plötzlich stieß Johannes ein freudiges Lachen aus.

Was ist denn los?, wollte ich wissen.

"Mein Plan scheint perfekt zu funktionern. Sie haben anscheinend gerade die Mutter umgebracht. Das Kind lebt noch. Es wurde schon zurück entführt und auf dem Weg hier her. Mach dir keine Sorgen um den kleinen Jungen. Er wird wohlbehalten hier ankommen", sagte Johannes.

Meinst du mit Mutter, die Frau, die du in unseren Keller gesperrt hast und als mich ausgegeben hast?

Ja.

Und das Kind? Kam es auch gestern auf die Welt?

Nein, schon vor zwei Wochen. Meine ... ich meine unsere Männer haben die Wachen umgebracht, die das Kind beschützen sollten und das Kind geholt. Jetzt sind sie wahrscheinlich schon in Italien. Du bekommst wohl doch noch deinen vierten Sohn!, lächelte Johannes.

"Die Werwölfe und ganz besonders der Anführer wollen bestimmt das Kind zurück, also sind sie gezwungen hier her zu kommen!", flüsterte Vincent.

"Ganz genau!", lächelte Johannes siegessicher. Wenn ich dieses Lächeln so sah, wollte ich gar nicht mehr wissen was mein Mann für einen perfiden Plan hatte. Trotzdem wusste ich, das Johannes alles machen würde, um unsere Kinder, unseren Clan und mich zu beschützen. Zu gerne hätte ich Emil jetzt hier, einfach um ihm zu zeigen, das Johannes gar nicht so schrecklich war, wie er gerne behauptete.

Wann werden sie ungefähr hier sein?, fragte ich

Meine Leute werden spätestens heute Abend hier sein ,ich versprech es dir.

Versprich mir lieber, das dem Jungen nichts passiert, flüsterte ich.

Du kannst mir vertrauen, mein Engel! Er heißt übrigens Astrum. Aber die Hexen würden ihn eher Siderbus Inlustris nennen.

Erschrocken schnappte ich nach Luft.

Ein Hexer?! Seine Mutter war eine Hexe? Wie konnten die Werwölfe das nicht mitbekommen?!

Sie haben es mitbekommen und deswegen wollten sie den Jungen nur noch mehr! Halb Vampir und halb Hexer. Eine tödliche Kombination. Dabei ist er eigentlich ein reinblütiger Hexer. Und wie mir gesagt wurde dazu noch ein schwarzer Hexer. Wir werden ihn irgendwann weggeben müssen, das weißt du oder?

Ich nickte nur stumm. Ein schwarzer Hexer. Das war nicht nur selten sondern auch wirklich gefährlich!

Was Johannes damit meinte, das wir Astrum irgendwann weggeben müssten, war das wir den Jungen irgendwann nicht mehr unter Kontrolle halten konnten. Seine Kräfte würden immer mehr werden und er musste lernen, wie er sie einsetzen konnte. Wir waren Vampire niemand konnte ihm dabei helfen. Auch Zara und Devin nicht, die beiden waren weiße Hexen. Sogenannte Naturgeworenen.

Mittlerweile waren meine zwei kleinen Söhne in meinen Armen eingeschlafen. Ich stand auf und Trug die beiden hoch in Johannes und mein Schlafzimmer. Hier hatten wir fürs erste die drei Kinderbettchen aufgestellt. Oder besser vier! Wie mir gerade auffiehl, war eins dazu gekommen. Wahrscheinlich hatten Benjamin und Lucas sofort eins aufbauen lassen, nachdem sie erfahren hatten, das der kleine Astrum auf dem Weg zu uns war.

Behutsam ohne Jonah oder Joris zu wecken legte ich sie in ihre Bettchen. Plötzlich merkte ich, das Johannes hinter mir stand. Er legte Nova ebenfalls in ihr Bettchen. Anscheinend war sie auch eingeschlafen.

Wann wird Astrum uns wieder verlassen müssen?, wollte ich wissen.

Ich denke, wenn er um die zehn Jahre alt ist, murmelte Johannes und schaute nach unten.

Versprich mir, das wir ihn trotzdem wie eines unserer leiblichen Kinder behandeln. Er wird ein schweres Leben haben, er wird viele Feinde haben und viel kämpfen müssen, dann soll er sich wenigstens sicher sein das wir als seine Eltern für ihn da sind und ihn lieben. Er soll niemals daran zweifeln, das wir nicht seine Eltern sind und sogar falls er es herausfinden sollte, darf er niemals erfahren was mit seiner leiblichen Mutter passiert ist! Bitte versprich es mir!, flüsterte ich und stellte mich neben Johannes. Sofort legte er seine Arme um mich und zog mich dicht an sich heran.

Ich verspreche es. Astrum wird genauso mein Sohn sein, wie Jonah oder Joris, behutsam drückte mir mein Mann einen Kuss auf die Wange.

Zaghaft wurde an die Tür geklopft.

"Komm rein Benjamin", sagte Johannes emotionslos.

Vorsichtig kam Benjamin herein. Er trug ein kleines Bündel auf dem Arm. Ich wusste sofort, das es Astrum sein musste. Er war in ein weißes Leinentuch gewickelt. Sofort überreichte Benjamin mir den kleinen. Er hatte schwarze Haare und seine Augen fest zusammen gekniffen. Sofort schloss ich den kleinen in mein Herz. Ich hatte so viele Kinder und jedes davon liebte ich und auch diesen kleinen Hexer würde ich lieben! Vorsichtig strich ich dem kleinen über die Wange. Sofort packte er meinen Finger mit seiner kleinen Hand. Ich konnte das Lächeln einfach nicht mehr unterdrücken. Sanft drückte ich Astrum einen Kuss auf die Stirn und legte ihn dann in sein Bettchen.

Ich setzte mich auf einen Stuhl und beobachtet meine vier kleinen Engel beim Schlafen. Ich bekam gar nicht mit wie Johannes und Benjamin das Zimmer verließen und es draußen langsam dunkel wurde. Erst als Joris als erste wach wurde, lautstark nach seiner Milch verlangte und eine von den Ammen kam, um ihn zu stillen, erwachte ich aus der Starre und lief nach unten ins Wohnzimmer.

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Also erst Mal danke für die ganzen Antworten! Ich werde versuchen eine Fortsetzung zu schreiben, aber ich kann euch nicht versprechen, dass mir das auch so gut gelingt!

Übrings wollte ich euch mal sagen wie toll ihr seid <3

Eure face-to-face

268 Jahre 16Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt