Kapitel 7 (Teil 1) - Der Lauf der Dinge

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Die Planungen nahmen ihren Lauf und somit wurde schlussendlich eine Idee entwickelt um die Verräterin, die sich als Annie Leonhart herausstellte, ausfindig zu machen und sie anschließend als Geisel zu nehmen. Da die Expedition gescheitert war, hatte der Aufklärungstrupp keine Erfolge zu verzeichnen und konnte den Nutzen von Erens Kräften nicht beweisen. Angeführt wurde der Plan vom besagten Trupp, der somit still gegen die Festnahme von Eren protestierte. Die Übergabe von ihm an das Königshaus konnte vermieden werden, indem die Aufklärer mit einer hirnrissigen Aktion einen Kampf inmitten von Mauer Sina starteten, mit dem Ziel Annie zu entblößen. Beim wilden Kampf zwischen den beiden Wandlern kamen viele Bewohner ums Leben und ein Großteil der Stadt wurde zerstört. Es gelang Eren tatsächlich Annie in die Enge zu treiben, doch rettete sich diese in letzter Sekunde mit ihrer Verhärtungsfähigkeit und sperrte sich selbst in einem Kristall ein. Unzugänglich verweilt sie momentan unter Beobachtung der Regierung, gleich unter der Erde. Zuvor legte der weibliche Titan allerdings ein schockierendes Geheimnis über die Mauern frei. Bei ihrem Fluchtversuch hängte die Titanin sich an die Mauer, mit dem Ziel über diese hinweg zu entkommen, doch wurde sie von Aufklärerin Mikasa daran gehindert und riss bei ihrem Sturz einen Bruchteil der Mauer heraus. Die in der Mauer verborgenen kolossalen Titanen waren nun entdeckt worden und durch das Loch blickte einer von ihnen hervor. Aus lauter Panik mischte sich nun auch Pastor Nick von der Mauerkirche ins Geschehen mit ein und warnte uns damit weitere Ermittlungen um jeden Preis einstellen zu müssen. Damit endeten die Ereignisse mit dem weiblichen Titanen. Eren und seine Gruppe wurden offiziell dem Regiment der Aufklärer anvertraut, da sich sonst niemand zutraute diese gewaltige Macht unter Kontrolle halten zu können. Von nun an lag es an Kommandant Erwin Smith und seinen Leuten sich um alles Titanenrelevante zu kümmern.


Was mich anging, hatte ich von den meisten Geschehnissen persönlich nicht viel mitbekommen. Schließlich unterlag ich immer noch den Verpflichtungen der Mauergarnison. Ich folgte weiter meinem Dienst und half nebenbei im Titanenforschungszentrum aus. Nebenher stellte ich aber auch persönliche Recherchen an, um die verbliebenen Krieger zu identifizieren. Dies verlief selbstverständlich alles bedeckt im Hintergrund. Jetzt wo bekannt war, dass Annie die Erbin des weiblichen Titanen war, schlussfolgerte ich, dass die anderen ebenfalls unter den damaligen Rekruten gewesen sein müssten. Je mehr ich in das Thema eintauchte, desto häufiger bekam ich Bruchteile der Erinnerungen von früher zurück. Darunter auch die Erinnerungen des vorherigen Besitzers vom Kiefertitanen. Es war eine Herausforderung auf diese zuzugreifen, aber gelegentlich kamen mir Visionen von einem jungen Krieger namens Marcel Galliard, allerdings waren sie meist sehr lückenhaft und brüchig. Es frustrierte mich zwar, dass ich keine Antwort darauf hatte wie man bewusst auf diese Erinnerungen zugreifen konnte, aber meine einzige Option für Hilfe wäre es gewesen Ymir zu fragen. Ich entschied mich dagegen eine Unterhaltung darüber mit ihr zu führen. In mir schlich sich nämlich die Vermutung auf, dass sie Gefallen an dem Leben hier gefunden hatte. Das bereitete mir zwar Sorgen, aber ich konzentrierte mich erstmals darauf an mehr Informationen zu gelangen, bevor ich ein direktes Gespräch mit ihr aufsuchte.

Ich saß, von Stapeln an alten Unterlagen umgeben im Labor. Einige Zeit später kam eine Nachricht herein, dass die Aufklärer Unterstützung angefordert hatten und mir wurde die Erlaubnis erteilt mich mit einer ihren Gruppen zusammen zu tun. Allem Anschein nach befand sich irgendwo in der Mauer ein Loch, da herumirrende Titanen innerhalb der Mauern gesichtet wurden.


Ich schnappte mir mein treues Pferd Chinosuke und machte mich sofort auf den Weg die Mauer entlang zu reiten. Eventuell würde ich schon baldig einen der Trupps antreffen und so war es im Endeffekt auch. Während meines Weges war es bereits dunkel geworden, doch erblickte ich aus der Ferne leitende Lichter, die mir entgegen kamen. Die Sicht wurde klarer und sie entpuppten sich als Fackeln der Verbündeten, nach denen ich suchte. Sofort befahl ich meinem Ross einen Zahn zuzulegen.

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