Lauter Krach war im Hintergrund zu vernehmen.
Abgesehen davon war es auch noch unfassbar warm.
Verdammt...
Für einen Moment fragte ich mich ob ich nun doch meinen Weg in die Hölle gefunden hätte, aber nein. So fühlte es sich nicht an. Dafür hatte ich bereits deutlich intimere Bekanntschaften mit dem Tod gemacht. Ich muss umgekippt sein, aber wo befand ich mich und was sollte der ganze Lärm? Meine letzte aufrufbare Erinnerung war die, wie ich mit einigen meiner Kameraden in einer Burg von Titanen attackiert wurde. Danach wurde ich von einem dieser Viecher verschleppt. Alles danach ist sehr verschwommen. Es gab einen Kampf, dann habe ich mich verwandelt und dann waren da noch die Aufklärer, die aus dem Nichts gekommen waren.
Moment, der Aufklärungstrupp...
Ich riss meine Augen auf. Jetzt wusste ich es wieder, ich war auf dem Weg zu Ymir und den anderen gewesen! Ich blinzelte mehrfach, um meine trübe Sicht etwas zu schärfen. Als ich mich umsah erkannte ich einen Haufen Soldaten aus den verschiedensten Regimentern. Wir befanden uns hoch oben auf einer der Mauern. Und alle schienen sehr angespannt. Was ging hier vor sich?
Ein genauerer Blick um mich herum verriet es mir. Viele meiner Kameraden lagen kampfunfähig um mich herum, während einige andere sich schützend um uns herum versammelt hatten. Die Alarmbereitschaft von ihnen konnte ich mir mit einem flüchtigen Blick nach vorne erklären. Mit großem Schock musste ich feststellen, dass sich vor uns ein Titan aufhielt. Und es war auch kein einfacher hirnloser Titan. Diese Monstrosität vor uns war der Erzfeind der gesamten Menschheit innerhalb der Mauern. Der kolossale Titan. Sein Oberkörper war halbherzig an das Gestein geheftet und seine gigantischen Muskeln strömten heißen Dampf aus.
Die versammelten Soldaten umzingelten uns mit der Absicht ihren bewegungsunfähigen Verbündeten ein gewisses Maß an Schutz bieten zu können. Alle Blicke klebten zwar an dem Koloss, doch kam von der anderen Seite der Mauer lautes Gebrüll, was mindestens ebenso viel Aufmerksamkeit verdient hätte. Dieses Gebrüll war auf einen weiteren Titanenwandler zurück zu führen.
War es etwa so weit? Keine Frage, die Krieger hatten wohl endlich ihren Zug gewagt! Mit völliger Begeisterung kroch ich vorsichtig an meinen Aufsehern vorbei und warf einen Blick über die Grenzen der Mauer hinweg. Ich war immer noch leicht angeschlagen, doch hatte der Heilungsprozess während meiner Bewusstlosigkeit weiter stattgefunden, wodurch ich mich nun wieder einigermaßen vernünftig bewegen konnte.
Unten schaute ich mich nach dem Kampfgeschehen um, damit ich den Fortschritt der Krieger mitverfolgen konnte. Allerdings verflog meine Freude schlagartig als ich unten gleich zwei Wandler erblickte. Für einen Moment traute ich meinen Augen nicht. Es waren Eren und der Gepanzerte, die sich da unten einen hitzigen Kampf lieferten, doch das, was mich so aus der Bahn warf, war die Tatsache, dass der Gepanzerte völlig hilflos gegen die Angriffe dieses Banausen zu sein schien. Fassungslos lehnte ich mich weiter über die Mauer hinüber, um ganz sicher zu gehen, jedoch bestand da keinerlei Zweifel. Eren führte in diesem Kampf eindeutig.
Nachdenklich verfolgte ich die Auseinandersetzung und versuchte mir zusammen zu reimen, was hier überhaupt vor sich ging.
Inzwischen war ich mir sicher, dass Eren den attackierenden Titanen in sich tragen musste. Der Titan, der sich jeher stets nach Freiheit gesehnt und dafür gekämpft hatte. Das Schicksal hatte sich den genau richtigen hirnrissigen Vollidiotien dafür ausgesucht, aber so passend es auch war, dürfte dieser Junge eigentlich gar nicht im Besitz einer solchen Macht sein. Waren die Krieger etwa deswegen hier? Sie würden wegen eines einzelnen Titanen doch nicht solch einen Aufruhr veranstalten. Angestrengt überlegte ich weiter. Alles schön und gut, jedoch war mir unklar wie die Marley diesen Titanen überhaupt verlieren konnten. Anscheinend verbirgt dieser Junge so einige Geheimnisse, sonst hätte er es niemals geschafft so schnell die Oberhand über diese gewaltigen Mächte zu erlangen. Schließlich hatten selbst ausgebildete Krieger wie ich ihre Probleme dies zu meistern! Das einzige was für ihn auch nur ansatzweise so etwas wie eine Ausbildung hätte sein können, wäre dieses bekanntlich erfolglose Training mit den Aufklärern. Dabei wussten sie doch auch nicht sehr viel mehr als dieser Bengel. Woher kam also diese außergewöhnliche Kontrolle?
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Because you can
FanfictionWir kämpften hier um Rechte von denen wir nicht einmal wussten wem sie tatsächlich zustanden. Wer also konnte entscheiden was in dieser Welt richtig oder falsch zu sein hatte? An diesem Tag, in dieser Nacht. Da wurde mir klar, dass diese Welt kein E...