Vergebung

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Euryales Haare wehten in dem starken Wind hin und her. Der Stein, aus dem die grelle Lichtsäule hervorging, lag vor ihr auf dem Boden.
Sie legte den Kopf in den Nacken und stieß ein kehliges Lachen aus. „Schon bald werden wir wieder vereint sein Schwester!", rief sie und zog das Messer aus ihren Gürtel. Gerade wollte sie es an ihre Handfläche setzen, als es ihr aus der Hand und einige Meter von ihr entfernt gegen einen Grabstein flog.
Sie biss die Zähne zusammen und drehte sich langsam um.
„Hallo Schwester.", zischte sie, „Schön dich zu sehen."
Medusa brachte keinen Ton heraus. Sie stand einfach nur da, unfähig sich zu bewegen.
Jen rüttelte sie an den Schultern. „Medusa! Jetzt reiß dich zusammen."
Medusa zitterte am gesamten Körper. Auf Euryales Gesicht breitete sich ein breites Grinsen aus. „Du hast Angst.", spottete sie, „Du hast Angst vor mir. Das solltest du auch."
Jen sah zu Fynn und Cassandra. Auf Fynns Hände loderten Flammen und Cassandra hatte ihre Armbrust gezückt.
„Holt den Stein.", zischte Jen.
Cassandra nickte kaum merklich und rannte auf den Stein zu.
Euryale zog blitzschnell ein weiteres Messer aus ihrem Gürtel und warf es auf Cassandra zu. Sie sah es nicht kommen und schrie schmerzerfüllt auf, als das Messer sich in ihre Schulter bohrte. Sie ging zu Boden und presste eine Hand auf die blutende Wunde.
Fynn zögerte nicht lange und schwang sich in die Luft. Er ballte eine Hand zur Faust und feuerte eine Feuerkugel auf Euryale ab. Diese machte einen Satz zur Seite und wich der Kugel aus. Diese traf auf das trockene Gras und setzte es in Brand.
Das Feuer fraß sich im rasenden Tempo vor und kroch einen Baum hinauf. Fynn schreckte zurück, als die Flammen seinen Körper streiften.
Er ließ von Euryale ab und flog zu Cassandra, die die Zähne zusammenbiss und die bereits blutverschmierte Hand auf ihre Schulter presste. Er landete neben ihr und zog das Messer mit einem Ruck heraus. Cassandra schrie auf. „Ich weiß, ich weiß.", flüsterte er und legte eine seiner Hände auf ihre Wunde. Er schloss die Augen und seine Hand begann zu leuchten, doch das Licht begann zu flackern und erlosch nur kurz darauf. Fynn starrte verzweifelt auf seine Hände. „Nein verdammt!"
Aus der Ferne hörte er das Lachen von Euryale, die eines ihrer Messer in den Fingern drehte.
„Funktioniert es etwa nicht? Das tut mir aber leid.", lachte sie. Fynn sprang auf und wollte auf Medusas Schwester losstürmen, doch plötzlich prallte er gegen eine unsichtbare Wand. Er schlug dagegen, doch er konnte sie nicht durchdringen.
Unter seinen Füßen begann der Boden zu glühen und auch die Wand, gegen die er gestoßen war, wurde sichtbar. Er und Cassandra befanden sich wie in eine Art Gefängnis aus flimmernder Luft.
Fynn ballte die Hände zu Fäusten und wieder begannen sie zu glühen, diesmal dunkel und bedrohlich, doch auch dieses Leuchten verschwand.
„Bemühe dich nicht Fynn. Dieses Gefängnis unterbindet deine Kräfte und du wirst nicht daraus entkommen können."
Fynn raufte sich verzweifelt die Haare und schaute zu Cassandra, die sich langsam wieder aufrichtete. Sie war blass und ihr Oberteil war blutgetränkt. Fynn lief zu ihr und stützte sie. „Bleib liegen."
„Ich denke nicht einmal dran. Du kannst hier vielleicht nicht raus, aber ich kann es."
„Nein, du bist hier ebenfalls gefangen, genau wie ich."
Cassandra schlug mit aller Kraft gegen die hell flimmernde Wand. „Das kann doch nicht wahr sein!", schrie sie wütend.
„Tut mir leid meine Kleinen, naja eigentlich tut es das ja nicht.", grinste Euryale und wollte sich wieder dem Stein zuwenden, als die leuchtende Säule plötzlich erlosch. Der Stein befand sich nicht mehr an seinem Platz.
„Nein!", schrie Euryale und sah sich nach dem Stein um. Sie entdeckte Jen, die den Trubel um Cassandra und Fynn genutzt hatte, um den Stein in die Hände zu bekommen. Sie rannte zu Medusa, den Stein fest an sich gepresst. Inzwischen war die dunkle Wolkendecke aufgebrochen und der Regen begann das Feuer auf dem Hof zu löschen.
Euryale stieß einen weiteren Schrei aus und richtete eine Hand auf Jen. Sie ballte die Hand zur Faust und Jen ging zu Boden. Der Stein rutschte ihr aus der Hand und rollte durch das Gras.
In dem leuchtenden Gefängnis sank Fynn in sich zusammen und griff sich an die Brust. Cassandra rutschte näher zu ihm. „Fynn! Was hast du?"
„Sie- sie absorbiert meine Kräfte.", krächzte er, „Ich kann nichts dagegen tun."
„Wie ist das möglich?"
„Das macht dieses Ding. Es ist wie eine Steckdose für sie und ich bin die Energiequelle. Dieses Miststück hat an alles gedacht!"
Euryale ging mit ausgetrecktem Arm auf Jen zu, die sich an den Hals fasste und mit schreckgeweiteten Augen nach Luft rang. Euryale bückte sich und griff nach dem Stein. „Der gehört mir.", meinte sie und wandte sich von Jen ab.
In diesem Moment löste sich ein Schuss und eine Kugel bohrte sich in Euryales Brust. Sie zuckte kurz zusammen und schaute in die Richtung, aus der die Kugel gekommen war. Medusa hatte ihren Revolver auf sie gerichtet und ließ ihn nur langsam sinken. Euryale lächelte nur. „Medusa, du weiß doch, dass mir das nichts ausmacht. Ich bin unsterblich, falls du es vergessen haben solltest."
Medusa hob den Revolver wieder an und schoss erneut. Die Kugel bohrte sich nur wenige Zentimeter neben der ersten Kugel in Euryales Brust. „Das ist ja wirklich erbärmlich.", höhnte diese und wischte sich das Blut von ihrem Oberteil.
„Wirklich erbärmlich.", meinte sie und spreizte zwei Finger. Medusa sank auf den Knien zusammen und griff sich an den Hals. Es fühlte sich so an, als würde ein Seil um ihrer Kehle liegen und ihr langsam immer weiter die Luft abschnüren würde. „Du bist nicht meine Schwester.", zischte sie. Euryale legte den Kopf schief. „Das sagst du zu mir? Eigentlich müsste ich das sagen. Wer verrät schon seine eigene Schwester? Du hast das getan."
„Ich hatte keine Wahl.", entgegnete Medusa mit erstickter Stimme, „Ich wäre sonst gestorben."
Euryale trat weiter auf sie zu. „Wegen dir ist Stheno gestorben!", zischte sie, „Sie hatte mit der ganzen Sache nichts zu tun und du hast sie getötet!"
„Ich hatte keine Wahl!"
Euryale zog die unsichtbare Schlinge um Medusas Hals noch fester zusammen. „Oh doch, du hattest eine Wahl und du hast die Falsche getroffen. Wie kann man nur seine Familie so verraten?"
„Ich wollte euch nie verraten. Ich wollte einfach nur leben." Medusa begann langsam das Bewusstsein zu verlieren. „Und ich will nur meine Schwester zurück!", erwiderte Euryale leise und warf einen Blick auf den blutverschmierten Stein in ihrer Hand, der wieder zu leuchten begann. „Und bald habe ich sie zurück.
In diesem Moment zerriss ein greller Schrei die Stille. Es war jedoch nichts Medusas, sondern Euryales. Jen stand hinter ihr und nahm sie in den Schwitzkasten. Der Stein fiel ihr aus der Hand und ins Gras. Euryale wehrte sich und versuchte Jen abzuschütteln. Sie wirbelte herum und brachte Jen zu Fall. Diese fiel keuchend zu Boden. Euryale ließ von Medusa ab, die nach Luft schnappte, und beugte sich über Jen, die gerade versuchte sich aufzurichten. Euryale stellte einen Fuß auf Jens Arm ab und stieß ihr ihr ihr Messer direkt in die Brust. Mit Kraft drehte sie es einmal im Kreis und zog es dann mit einem Ruck wieder heraus. Jen schrie auf. Medusa stolperte auf sie zu. „Was hast du getan?", schrie sie und versuchte verzweifelt die Blutung zu stoppen. Euryale ignorierte sie und griff wieder nach dem Stein. Genau in diesem Moment schlug die Uhr des Big Ben Mitternacht. Aus dem Stein schoss wieder die grelle Lichtsäule, diesmal noch viel breiter als zuvor. Jen griff nach Medusas Hand. „Du musst sie aufhalten.", krächzte sie. Medusa presste ihre Hände noch fester auf die Wunde, aus der immer mehr Blut quoll. „Ich lasse dich nicht allein!", sagte sie mit bebender Stimme. Jen drückte Medusas Hand fester. „Geh. Es ist okay."
„Nein, das ist es nicht!", schrie Medusa verzweifelt.
„Medusa, du musst loslassen!"
„Nein! Du wirst nicht sterben. Nicht heute."

Euryale stand mit ausgebreiteten Armen vor der Lichtsäule. „Ihr könnt es nicht aufhalten!", rief sie, „Es hat bereits begonnen. Alles was dieses Ritual noch gebraucht hat war mein Blut. Nun könnt ihr es nicht mehr aufhalten."
Für einen Moment schien die Welt still zu stehen. Sie alle starrten auf die Säule aus weißem Licht. Die Freunde waren wie gelähmt. Euryale schloss die Augen. „Stheno, ich weiß du bist hier.", flüsterte sie, „Bitte zeige dich."
Es wurde kalt um sie herum, eisig kalt. Der Wind frischte noch etwas mehr auf. Auf einmal zeichnete sich der Umriss einer Frau in dem Lichtstrahl ab.
Euryale schnappte nach Luft. „Du bist es.", hauchte sie.
Nun konnte man die Konturen der Frau genau erkennen. Sie war das genaue Ebenbild von Euryale. Die einzige Ausnahme bildeten ihre Haare, die lang und glänzend über ihre Schultern fielen.
Sie machte einen Schritt aus der Säule hervor und setzte einen ihrer nackten Füße auf das verbrannte Gras. „Euryale, du hast mich gerufen?"
In Euryales Augen bildeten sich Tränen. „Ja, ich hab dich gerufen. Ich werde dich zurückbringen. Schwester, so lange habe ich auf diesen Moment gewartet. Endlich kann ich das Unrecht wieder gut machen, was dir widerfahren ist."
Stheno schaute zu Medusa, die noch immer neben Jen kniete. Ihr anfängliches Lächeln verschwand.
„Was hast du getan Euryale?"
Jetzt verschwand auch Euryales Lächeln. „Ich wollte dich nur zurück. All die Jahre habe ich damit verbracht Medusa zu jagen, damit du deinen Frieden finden und zu mir zurückkehren kannst."
Stheno wandte sich von ihr ab und ging langsamen Schrittes auf Medusa zu, die zitternd näher an Jen heranrückte.
„Bitte-", flüsterte sie mit bebender Stimme, „Ich wollte das alles nicht." Eine stumme Träne löste sich aus ihrem Augenwinkel. „Ich wollte nie, dass sowas passiert."
Ihre Schwester ging neben ihr in die Hocke, wobei ihr ihre rötlich leuchtenden Haare wie ein Schleier über die Schultern fielen. Langsam streckte sie eine Hand aus. Medusa zog Jen noch näher zu sich. „Bitte, du kannst alles mit mir machen, was du willst, aber lass meine Freunde aus dem Spiel. Sie haben nichts mit allem zu tun."
Stheno zögerte kurz, doch dann streckte sie ihre Hand weiter aus, bis sie auf Jens Brust ruhte, die sich langsam hob und senkte. „Bitte", flehte Medusa, „Es tut mir leid. Es tut mir so schrecklich leid. Ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe und ich bereute ihn jeden einzelnen Tag meines Lebens. Kein Tag ist vergangen, an dem ich nicht an dich gedacht habe. Kein Tag ist vergangen, an dem ich mich nicht selbst dafür gehasst habe, dass es soweit gekommen ist. Wenn du mir schaden willst, dann tu es. Ich werde dich nicht aufhalten, aber bitte lass sie in Ruhe."
Stheno senkte den Blick und schloss die Augen. Aus ihrer Hand floss goldenes Licht. Medusa beobachtete durch einen Tränenschleier hindurch wie sich die Wunde langsam schloss. Zitternd schaute sie zu ihrer Schwester. „Warum?", flüsterte sie. Stheno erhob sich und lächelte. „Ich hasse dich nicht Medusa.", entgegnete sie und hielt ihr ihre Hand hin, „Du bist und wirst immer meine kleine Schwester sein. Ich will nur, dass du lebst und, wenn ich mein Leben dafür geben musste, ist es in Ordnung. Ich bin an einem besseren Ort. Ich tue Gutes. Ich heile Menschen, von denen ich denke, dass sie es verdient haben zu leben. Ich bin ein weißer Geist. Und weißt du wie man zu einem weißen Geist wird? Man vergibt. Ich habe dir vergeben Medusa." Medusa griff zögernd nach der Hand ihrer Schwester und ließ sich von ihr hochziehen. Ihre Hand war warm und gab ihr ein Gefühl von Vertrautheit.
Euryale starrte ihre Schwestern sprachlos an. „Nein, nein, nein, nein!", schrie sie verzweifelt. „All die Jahre habe ich mir den Arsch aufgerissen, um dich zurück zu bekommen."
Stheno kam langsam auf sie zu. „Du, meine Schwester, bist so erfüllt von Hass. Ich sehe ihn tief in dir. All die viele Jahrhunderte hattest du nur einen Antrieb."
„Ich wollte dich zurück!", schrie Euryale verzweifelt, „Ich wollte dich einfach nur zurück! Ich habe dich vermisst. Als du starbst ist ein Teil mit mir gestorben."
„Ich habe meinen Frieden damit gefunden. Es ist Zeit, dass du das auch tust."
„Ich kann es nicht! Medusa hat dich getötet. Sie ist Schuld an deinem Tod!"
„Und ich habe ihr vergeben. Alles, was ich wollte war, dass ihr glücklich seid. Ich habe euch bewacht. Die ganze Zeit habe ich über euch gewacht und zu sehen, wie du Rache an ihr nehmen wolltest, war einfach nur schrecklich."
Euryale begann zu schluchzen und sank auf den Knien zusammen. Stheno drehte sich zu Medusa, die sie mit offenen Mund anstarrte. Sie hätte nie gedacht, dass ihre Schwester ihr jemals vergeben würde. Stheno sah sie an. „Ich liebe dich Schwester und das wird auch immer so sein."
Niemand von ihnen bemerkte, wie sich euryales Finger um das Messer schlossen, welches Fynn ihr zu Anfang des Kampfes aus der Hand geschleudert hatte. „Ich will dich nur zurück.", flüsterte sie mit bebender Stimme. Mit einer rasend schnellen Bewegung stand sie auf und rannte auf Jen zu, die noch immer erschöpft und schutzlos auf dem Boden lag.
„Du hast mir die Person genommen, die ich am meisten geliebt habe!", schrie sie, „Und jetzt werde ich dir deine nehmen!"
Medusas Herz raste. So schnell sie konnte rannte sie auf Jen zu und stellte sich mit ausgebreiteten Armen schützend vor sie. Ihre Finger zitterten, als sie nach ihrer Sonnenbrille griff. „Es tut mir leid.", flüsterte sie und öffnete die Augen.

Euryales dumpfer Schrei zerriss die Nacht. Ihre Bewegungen schienen einzufrieren. Die Messerspitze erstarrte nur wenige Zentimeter vor Medusas Gesicht.
Im selben Moment löste sich der Käfig um Cassandra und Fynn auf.
Fynn rappelte sich auf und rutschte zu Cassandra, die zusammengesunken im Gras saß und zu dem Geschehen auf der anderen Seite des Friedhofs starrte.

Medusa streckte eine Hand auf und fuhr ihrer Schwester über die kalte Wange. Die Sonnenbrille fiel neben ihr ins Gras. Eine Träne nach der anderen lief ihre Wange herunter. Ihre Finger fuhren über das zu Stein erstarrte Gesicht. „Es tut mir so leid.", flüsterte sie, „Ich wollte nie, dass es soweit kommt."
Plötzlich spürte sie eine Hand, die sich auf ihre Schulter legte. Sie sah nicht auf. Sie sah die Person nicht an, die hinter ihr stand. „Nicht jeder kann die Vergangenheit hinter sich lassen.", hörte sie Stheno sagen. Mit diesen Worten nahm sie ihre Hand von Medusas Schulter.
Medusa nahm Euryales Gesicht vorsichtig in beide Hände und lehnte ihre Stirn gegen die ihrer Schwester. „Du wirst für immer meine Schwester sein. Ich habe viel erlebt. Gutes und Schlechtes. Es war nicht immer leicht, aber ohne doch wäre ich jetzt wahrscheinlich nicht hier." Sie schluckte. „Ich vergebe dir."
Stheno bückte sich und reichte Medusa ihre Sonnenbrille, die Medusa langsam wieder aufsetzte. „Es ist vorbei.", sagte sie leise. Medusa trat einen Schritt zurück. „Nein, nein, nein. Es kann nicht vorbei sein! Du musst doch etwas tun können. Kannst du den Zauber nicht aufheben?", flehte sie verzweifelt.
Stheno schüttelte bedauernd den Kopf. „Gegen deine Magie kann ich nichts tun Medusa." Sie legte Euryale eine Hand auf die Stirn. „Alles, was ich machen kann ist ihr helfen ihren Frieden zu finden."
Mit diesen Worten schloss sie die Augen. Mit klopfenden Herzen beobachtete Medusa, wie aus den kleinen Rillen der steinernen Statue Licht zu dringen begann. Dann begann diese zu bröckeln und fiel dann in sich zusammen. Aus dem Staub stieg eine hell leuchtende Kugel auf, die in die Luft aufstieg und für einen kurzen Moment vor den Schwestern verharrte. Dann flog sie auf die grelle Lichtsäule zu und verschwand darin.
Stheno lächelte. „Sie hat dir vergeben Medusa.", flüsterte sie.
„Bist du dir sicher?", fragte Medusa mit zittriger Stimme.
Stheno nickte. „Ihre Seele strahlt hell. Sie ist erfüllt von Liebe und weißem Licht."
Sie drehte sich zu Medusa und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. „Ich liebe dich kleine Schwester und du weißt, dass Euryale es auch tut."
Sie wandte sich von ihr ab. „Es wird Zeit zu gehen,", meinte sie und ging auf die Lichtsäule zu. Dort drehte sie sich noch einmal um und winkte ihrer Schwester zu. „Macht es gut.", rief sie, bückte sich und hob den Stein auf, der vor ihr auf dem Boden lag. Mit ihm verschwand sie weiter in dem Licht, bis sie von diesem ganz verschluckt wurde. Mit ihr verschwand auch die Lichtsäule und nichts deutete mehr auf das hin, was hier passiert war. Jen humpelte auf Medusa zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Ich bin so stolz auf dich.", flüsterte sie, „Ich bin so verdammt stolz auf dich." Medusa legte einen Arm um sie. „Es war Zeit abzuschließen. Für alle von uns."

Medusa-Die Frau im TrenchcoatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt