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Die Sonne ist schon lange unter gegangen, als ich mein Kissenbezug mit der Kleidung nehme und mich leise aus dem Schloss stehle, um mich auf den Weg zu den Pferden zu machen. Ich stelle mir eine kleine Lampe auf und suche mir eines der Pferde aus.
„Hey meine kleine." Ich lasse mich von der schwarzen Stute beschnüffeln und lese ihren Namen, der an der Tür steht.
„Harmonie." Sage ich, das klingt doch schon ziemlich gut. Ich hole sie aus ihrer Kammer und binde sie an einer Eisenstange fest und sammle danach die restlichen Sachen zusammen. Auf den Rückweg zu Harmonie, steht jemand neben ihr und streichelt sie.
„Ich denke du brauchst noch etwas, wenn du aufbrechen willst." Höre ich Adams stimme und sehe angespannt zu ihm, wehe er versucht mich aufzuhalten. Er kommt zu mir rüber gelaufen und wieder einmal muss ich feststellen wie schön er aussieht, ich schlucke den Gedanken schnell weg und konzentriere mich. Er überreicht mir einen Zettel, eine Landkarte.
„Xenia ist drauf markiert und der Weg dahin auch." Sagt er ruhig, ich schaue ihn überrascht an und will die Landkarte nehmen doch er zieht sie vorher weg.
„Eine Forderung stelle ich." Ich verlagere mein Gewicht und wartet was es ist.
„Ich begleite dich." Ich fluche innerlich, obwohl ich es schon irgendwie im Hinterkopf hatte dass das passieren wird.
„Na gut, aber nerv mich nicht." Sage ich und gehe an ihm vorbei.
„Sollte ich das nicht eher zu dir sagen?" Fragt er und fängt sich einen bösen Blick von mir ein.
„Du musst dir noch ein Pferd holen." Sage ich nur genervt.
„Mein Pferd wartet draußen." Natürlich war er schon hier und hat alles vorbereitet, wie konnte ich nur denken das er mich alleine  auf die Reise lässt.
„Na gut, dann los." Adam hilft mir beim Aufsteigen und setzt sich danach auf sein eigenes Pferd, welches genauso schwarze ist wie Harmonie.
„Die beiden sind Geschwister." Erklärt er und ich nicke. Und so beginnen wir unsere Reise nach Xenia, in der großen Hoffnung das ich meine magischen Fähigkeiten wieder kriege.

Die Sonne ist gerade aufgegangen als wir eine kleine Pause einlegen damit unsere Pferde Essen und trinken können, Adam studiert seine Karte weiter und ich warte eigentlich nur darauf das er mich um Hilfe bittet.
„Weißt du wo wir sind?" Frage ich nach einigen Minuten des Schweigens.
„Natürlich." Sagt Adam, doch sein Blick sagt etwas anderes. Ich stöhne und reiße ihm die Karte aus der Hand um selber zu sehen.
„Miriam, ich bin nicht blöd. Ich kann Karten lesen!" Sagt Adam sauer und will mir die Karte wieder wegnehmen, doch ich drehe mich weg von ihm.
„Ich möchte doch nur mal schauen." Sage ich und versuche seiner Hand auszuweichen.
„Wir sind gar nicht so lange unterwegs wie ihr gesagt habt." Sage ich, ich schaue Adam böse an.
„Ja wir sind nur zwei Tage entfernt vom Xenia." Erklärt er und ich erinnere mich wie sie was von vier Tagen erzählt haben.
„Wieso sind wir dann nicht schon los? Ich hätte die zwei Tage überlebt, ohne Probleme." Ich übergebe ihn die Karte sauer und verschränke meine Arme.
„Weil dort gerade Krieg herrscht, wir gehen gerade Wegs in den Tot. So hätten wir warten können bis Lorenz einen Waffenstillstand vereinbart hätte." Sagt Adam.
„Also ist er eigentlich nur wegen mir dort unten?" Frage ich.
„Nein."
„Hört sich aber ziemlich so an." Ich gehe zu meinem Pferd.
„Miriam, es hätte so oder so jemand gehen müssen. Es war einfach passend in dieser Zeit einen Heiler für dich zu suchen. Es ist nichts weiter als ein Zufall." Ich stocke, oder Schicksal.
„Lass uns weiter." Ich steige mithilfe eines Baumstammes auf Harmonie und reite schon vor. Adam folgt mir wenig später.

Der Gedanke das es vielleicht Schicksal ist das Lorenz auch im Krieg stirbt oder schwer verletzt wird, kratzt mich im inneren und macht mich unruhig. Auch wenn ich denke das alles in meinem Leben Schicksal ist, mag ich es mir nicht vorstellen. Ich kann es einfach nicht.
„Wir sollten hier unser Schlafplatz bauen." Höre ich Adam sagen und bleibe stehen. Wir stehen vor einer kleinen Einbuchtung wo Rings herum Bäume Schutz bieten und die Steinwand vor den Wind schützen. Ich nicke und Sattel Harmonie einige Minuten später ab, nachdem ich sie an einem Baum befestigt hab. Adam baut ein Zelt auf wo wahrscheinlich drei bis vier Mann rein passen und ich muss gestehen das ich froh bin das es ein großes Zelt ist.
„Hast du Hunger?" Fragt Adam, mein knurrender Magen beantwortet seine Frage.
„Ich suche nach Feuerholz." Somit lässt er mich alleine, ich sammle Steine die ich in eine Kreisform mache und spüre beim bücken wie meine Wunde aufreißt. Ich schreie auf und Knie mich hin, ich versuche ruhig weiter zu atmen, doch das brennen meines Rücken lässt mich kaum atmen.
„Miriam!" Adam kommt zu mir gerannt, er lässt sein gesammeltes Holz fallen und kommt zu mir.
„Alles gut?" Fragt er und ich wische meinen Tränen, die durch den Schmerz kamen weg.
„Mein Rücken." Antworte ich kurz.
„Hast du was bei?" Fragt er und ich nicke und zeige auf meine Tasche. Adam rennt schnell rüber und sucht aus meiner Tasche die Salbe von Bella und findet das Verbandszeug noch dazu.
„Wir reden jetzt mal nicht darüber, das du es alleine nie geschafft hättest deine Wunde zu versorgen." Sagt Adam, daraufhin kriegt er meinen bösen Blick zu sehen und er kann nichts anderes tun als lächeln.
„Hilf mir einfach." Sage ich, er zieht mir meinen Mantel aus und zieht mir meinen dicken Pullover aus. Ich halte ihn vor meiner nackten Brust während er sich meine Wunde anschaut.
„Es blutet wieder, wir müssen die Blutung erstmal stoppen." Sagt er, ich wollte gerade fragen mit was, doch da opfert er schon seinen Schal und drückt sie auf meiner Wunde.
„Schade das ich nicht an Alkohol gedacht habe." Sagt Adam ironisch, ich nicke und bin froh das er da ist. Wenn das alleine passiert wäre, wäre meine Reise vorbei gewesen.

Nachdem die Blutung aufgehört hat, hat Adam die Salbe rauf getan und mit meiner Hilfe ein Verband um meinen Körper gewickelt, immer so das er nicht so viel sehen kann. Auch wenn ich keine magischen Fähigkeiten hatte, wurde mir angenehm warm als Adam mich berührt hat und das lässt mir keine ruhige Minute.
Ob Mary recht hat? Das es nichts mit meinen magischen Fähigkeiten zu tun hat, sondern weil ich was für Adam empfinde. Aber kann ich ihn wirklich lieben, so wie ich Ezra geliebt habe?

„Du solltest nicht so viel Nachdenken." Sagt Adam am Feuer und ich schaue erschrocken zu ihm, fast hätte ich vergessen das er mir gegenüber sitzt.
„Ich mache mir einfach nur Sorgen um alle." Lüge ich, doch Adam scheint mir zu glauben.
„Mary und ihrer Familie wird es gut gehen." Sagt er und ich bin überrascht das er wusste von wem ich spreche und nicht von Lorenz anfängt.
„Was ist wenn nicht? Ich will einfach nur nicht das ihnen was passiert." Ich schaue ins Feuer und erinnere mich zurück ans Wohnzimmer von Mary und wie wir zusammen vor dem Feuer saßen.
„Das kannst du nur herausfinden wenn wir deine Großmutter auf halten." Ich nicke und dafür muss ich noch sehr viel Opfern.

Wie findet ihr es, dass Adam mit ihr gekommen?
Eure Soli 💕

Die Hexe des Königs - dein SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt