8. Planänderung

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Hermine wartete in der Besenkammer. Sie kam sich wie ein Idiot vor hier zu warten. Dann öffnete sich die Tür und Draco kam herein.

„Morgen.“, murmelte sie. „Morgen. Sie sind in circa zwei Minuten auf dem Gang. Wenn man die durchschnittliche Geschwindigkeit mit dem Weg berechnet haben wir zwei Minuten und vielleicht 30 Sekunden.“

Manchmal hasste sie es, dass er nicht vom Himmel gefallen war. Er wusste genau was er machte und es regte sie auf, dass er so intelligent war.

„Also ich werde dich fragen, was wir tun sollen. Du antwortest, dass du dir nicht sicher bist. Ich schlage vor, dass wir warten bis zum Ende der Woche. Außerdem werde ich dir sagen, dass ich bereit bin mit dir in der Öffentlichkeit als Paar gesehen zu werden.“

Hermine nickte lediglich. Der Blonde sah nach draußen. „Sie kommen. “
Draco ließ die Tür einen Spalt offen.

„Bereit?“, flüsterte Draco. „Ja. “

„Hast du über meinen Vorschlag nachgedacht? Ich meine, warum sollten wir verstecken, dass wir es miteinander versuchen?“, murmelte er etwas zu laut.
„Ich bin mir nicht sicher, Draco.“
„Sie wissen es eh schon alle. Wir könnten noch eine Weile warten, bis du dir sicher bist.“

Hermine vernahm, dass das Geplappere von den Mädchen aufhörte und sie anscheinend lauschten.

„Gib mir bitte bis zum Ende der Woche Zeit, okay?“, kam es von ihr. „Okay. Du sollst wissen, dass ich bereit bin mit dir in der Öffentlichkeit gesehen zu werden.“
„Das ist süß von dir Draco.“, lächelte sie.

Draco legte seine Hände an ihre Wangen. „Was soll das Malfoy?“, hauchte sie kaum hörbar. „Mach einfach mit.“

Dann küsste er sie. Hermine erwiderte widerwillig. Seine rechte Hand zog sie an der Hüfte zu sich. Die Brünette schlang ihre Arme um seinen Nacken.

Was tat er da?

Ein Seufzer entwich ihr, als er in ihre Unterlippe biss. Sie öffnete ausversehen ihren Mund und Dracos Zunge gelang in ihre Mundhöhle. Verdammt, schmeckte er gut. Seine Zunge umschlang ihre. Draco knurrte plötzlich. Sie wusste nicht, was er ihr sagen wollte. Sie spürte wie er an ihrer Krawatte fummelte und an ihrem Handgelenk die Uhr antippte.

Sie löste sich von ihm. „Wir haben Unterricht. Lass uns gehen.“

Sie hörte die Mädchen wegrennen. Haben die ernsthaft die ganze Zeit dort gestanden?! Ekelhaft. Sie sah kurz raus. Niemand war auf dem Gang. Dann schloss sie die Tür und drehte sich zu Draco. „Was fällt dir ein?“ „Was meinst du?“ „Der Kuss?“, half sie ihm auf die Sprünge. „Tu nicht so als hätte es dir nicht gefallen! Außerdem musste ich die Initiative ergreifen. Pansy war von Anfang an misstrauisch. Wenn sie das jetzt glaubt, dann ist es perfekt!“

„Dafür musstest du mir deine Zunge in den Hals stecken?!“
„Jetzt mach mal halb lang, ja? Wir sind doch nicht etwa feucht im Höschen geworden?“, scherzte er. „Ähm nein!“, antwortete sie perplex. ,,Na also. Lebe die Lüge. Offensive. Küss mich, wenn es sein muss. Starr mich an, wenn es sein muss. Mach alles, aber es muss authentisch sein. Wir sehen uns.“, er besaß noch die Frechheit sie an zu grinsen und ihr einen Kuss auf die Wange zu geben.

Bis zum Abendessen wusste jeder, dass man Hermine und Draco umschlungen in der Besenkammer erwischt hatte. Oh, wenn sie ihn sah, dann würde sie ihm dafür eine verpassen. Wütend stach sie mit der Gabel auf ihre Nudeln ein. Warum musste sie auch noch jeder anstarren?

„Habt ihr kein eigenes Leben?!“
Ihre Mitschüler senkten beschämt den Blick. „Alles okay Mine?“, fragte Ginny. „Wenn du mit okay meinst, Parkinson und ihre dämlichen Freundinnen umzubringen, dann ja alles bestens.“
„Ich hab es schon gehört.“, murmelte sie mitleidig. „Natürlich hast du es gehört. Wer von euch denn nicht? Schließlich teile ich mein Privatleben mit der Schule.“

Hermine sah, dass Draco sich mit Blaise und Theo erhob und anscheinend die Halle verlassen wollte.

Oh nein. Sie würde dem Idioten den Triumph nicht gönnen. Das musste ein Ende haben. Es war ihr egal wie sie zeitlich da standen.

Sie stand auf und eilte auf die Hallentüren zu. Blaise deutete in ihre Richtung und Draco drehte sich um. Es war stiller geworden und alle Blicke richteten sich auf sie. „Was machst du da Granger?“, flüsterte Draco. „Ich lebe die Lüge und geh in die Offensive.“, zitierte sie ihn.

Rasch zog sie ihn am Kragen runter und küsste ihn. Draco war überrascht, musste jedoch wohl oder übel erwidern. Sie löste sich von ihm und wand sich der stillen Masse zu. „Ja, Draco und ich daten uns und ja, wir sind möglicherweise ein Paar. Da die Gerüchte sich nun geklärt haben, kann sich jetzt jeder auf sein eigenes Leben konzentrieren. Ihr braucht uns nicht mehr nach zu spionieren.“

Hermine drehte sich zu Draco. „Gute Nacht.“, lächelte sie und verließ die Halle. Was ein Abgang...

Verblüfft sah Draco seiner vermeidlichen Freundin hinterher. Dann drehte er sich zu der Halle. Blaise und Theo fingen an zu klatschen. Plötzlich fing auch der Slytherintisch an zu klatschen. Auch die anderen Haustische applaudierten. Die Gryffindors sahen eher weniger begeistert aus.

Draco lächelte gequält. Verdammte Granger. Auch, wenn er jetzt gefeiert wurde, könnte er die Hexe umbringen. Das zum Thema Phase drei hinauszögern.

Die drei Slytherins verließen die Halle. „Das war ein Statement von Granger.“, lachte Theo. „Die kleine hat Feuer unterm Arsch. Viel Spaß Bro.“, stieg Blaise mit ins Lachen ein.

Draco grinste nur in sich hinein. „Keine Sorge. Ich zähme den Löwen durch meinen Charme. Ich muss los. Man erwartet mich bereits.“

Draco eilte die Treppen des Astronomieturms hoch und war schnell an der Plattform angelangt. Granger lehnte an dem Geländer. „Oh wenn das nicht meine liebenswerte Freundin ist!“, kommentierte er mit einem falschen Grinsen. Er stellte sich neben sie. „Was hast du dir dabei gedacht? Jetzt werden sie noch mehr über uns reden.“

Hermine ignorierte ihn und sah mit zusammengezogenen Augenbrauen auf die Ländereien.

„Du hast uns gerade eine Woche Gewöhnungszeit erspart! Applaus!“, motzte er weiter. „Ich habe die Offensive gegriffen. Genauso wie du es wolltest.“, sie ließ ihre Wut an ihm aus.

„Mit Offensive meinte ich Zärtlichkeiten und Überzeugungskraft. Nicht eine Entscheidung komplett für uns treffen!“

„Ich hatte einfach keine Lust mehr, dass Leute mir hinterher spionieren.“, konterte sie.
„Glaubst du mir hat das Spaß gemacht?", Dravvo versuchte den Gedanken sie über das Geländer zu werfen, zu verdrängen. Genervt atmete er aus . ,,Gut, wir beruhigen uns wieder. Planänderung. Wir werden uns in den nächsten Tagen sehen lassen, aber unsicher. Du begleitest mich nach dem Quidditchspiel nach Hogsmeade.“

„Oh Klasse, ein Date mit Draco Malfoy und seiner schlechten Laune, wenn er verlieren wird.“, murmelte sie genervt. „Dann wirst du mich eben kräftig anfeueren müssen, damit ich besser spiele.“, lächelte er herausfordernd. „Gute Nacht, Liebling.“, er küsste kurz ihre Lippen und lief die Treppen runter. Hermine rannte zum Treppengeländer. „Zu deiner persönlichen Information, ich find das nicht witzig, wenn du das machst!“

When a fake becomes trueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt