22. Wiedergutmachung

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Hermine musste lachen, als Draco nun auch seine Hände auf ihre Augen legte. „Ich vertraue dir nicht.“ „Draco, du weißt, dass du mir vertrauen kannst.“

Er nahm seine Hände von ihren Augen. „Gib mir wieder deine Hand.“, flüsterte er. Sie streckte ihm die Hand hin und Draco ergriff sie.

Er führte sie durch eine Türschwelle. „Du kannst die Augen aufmachen.“
Hermine tat dies und blickte auf eine kleine grüne Wiese. Auf der Wiese stand eine Trauerweide und darunter befand sich eine Picknickdecke mit unzählig vielen Kissen. Außerdem gab es in Schüsseln Snacks. Um das Feld herum standen riesige Bücherregale, die an die Hogwartsbibliothek erinnerten. „Das ist unglaublich.“, hauchte sie. „Da du eine Woche lang nicht in die Bibliothek gehen kannst, habe ich mir eine Alternative überlegt.“

„Danke. Es ist wirklich bezaubernd.“
„Wir verbringen den Abend nur mit Lesen.“, sprach er. Sie wand sich verwundert zu ihm. „Wirklich nur mit Lesen? Keine Tricks?“
„Nein, siehe das als Wiedergutmachung. Ich mache heute Abend alles, worauf du Lust hast.“, bestätigte er. Hermine schnunzelte und lief durch die Regale. Sie drückte Draco einige Bücher in die Hand, welche sich nun auf seinen Armen stapelten. Er legte sein Kinn auf den Stapel drauf und lief in Richtung Wiese.

Nachdem er die Bücher abgelegt hatte, legte er sich auf die Picknickdecke und aß einige Gummibärchen. Hermine kam mit einem Buch zurück und setzte sich neben ihn. Sie laßen beide stillschweigend. Die Atmosphäre war angenehm und ruhig. Es war, als wären sie auf einer Wiese an einem Frühlingsnachmittag. Nach zwanzig Minuten drehte Hermine ihren Kopf zu Draco, welcher auf den vielen Kissen lag und laß. Hermine entschied sich dazu näher an ihn heran zu kommen. Also legte sie sich schräg hin und platzierte ihren Kopf auf seinem Bauch und laß weiter. Der Blonde sah kurz überrascht auf. Dann widmete er sich wieder seinem Buch.

Nach einiger Zeit legte er seinen Arm auf ihren Bauch. Seine Fingerspitzen streichelten sie kurz, bevor er seine Hand flach hinlegte. Hermines Mundwinkel hoben sich ein Stück.

Selbst nach zwei Stunden waren sie immer noch still am lesen. Hermine hatte gar nicht bemerkt, dass es dunkel geworden war. Die angenehme kühle Abendluft, wehte durch ihr Haar und sie beobachtete wie sich die langen Zweige der Trauerweide bewegten.

Lange konnte sie sich nicht mehr auf die Zeilen konzentrieren und sie schlief ein. Draco war ebenfalls einige Minuten vor ihr mit einem Buch in der Hand eingeschlafen.

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Hermine und Draco kamen so gut wie jeden Tag her. Es war angenehm in völliger Stille und Ruhe zu lesen. Ab und zu ärgerte Draco sie ein wenig. Er nahm ihr das Buch weg und zwickte sie in die Seite.

Hermine nutzte meistens Draco als ihr Kissen. Sie fand es schön einfach dem Alltag zu entkommen. Doch Hermine hatte auch einmal selbst gegen ihre Regel in dem Raum verstoßen. Sie hatte sich einfach auf seinen Schoß gesetzt und ihn geküsst. Natürlich stieg er sofort darauf ein und schnell war es dann auch passiert. Sie hatte das Gefühl, dass sie es manchmal brauchte. Sie wusste nicht auf was sich es genau bezog. Auf den Sex oder auf Draco. Vielleicht musste sie einfach nur ihr Gewissen beruhigen, weil sie wusste, dass Draco es brauchte.

Die Woche war rasend schnell vergangen, doch selbst danach kamen sie lieber an den Ort. Er war privat und ihr gemeinsamer Platz.

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Draco betrat mit ihr den Kleiderladen. Halloween stand vor der Tür und für den letzten Jahrgang stand eine Halloweenparty an. Sie mussten sich also verkleiden. „Wie wärs, wenn du bei der Party etwas mehr Haut zeigst?“
„Auf gar keinen Fall, Malfoy!“
„Wieso denn nicht? Ich finde, du könntest dich ruhig sehen lassen. Es gibt kein Grund irgendetwas zu verstecken.“, er hatte ihr indirekt ein Kompliment gemacht. Hermine sah etwas verlegen weg, gewann aber Recht schnell ihre Fassung zurück. „Ich bin keine Schlampe, die es nötig hat.“

„Das habe ich auch nie gesagt. Ich sage nur, dass du vielleicht mehr zeigen könntest. Sehenswert wäre es.“, er sah sich gelangweilt einige Kostüme an, während er zu ihr sprach. Hermine sah sich ebenfalls um. Dann trat Ginny durch die Tür. „Was macht ihr denn hier?“
„Wonach sieht es denn aus?“, kam es genervt von ihm. „Wir suchen Kostüme für Samstag.“, antwortete Hermine. „Malfoy will dich anscheinend ankleiden. Oh Merlin, das kannst du ihr doch nicht antun!“, stöhnte Ginny und riss Draco das Kostüm aus der Hand. „Malfoy, ich übernehme ab hier. Such dir dein Kostüm. Glaub mir. Sie wird dich nicht enttäuschen.“

Genervt wandte sich Draco ab und lief in die Männerabteilung. Ginny sah sich mehrere Kostüme an. „Hast du eine Vorstellung als was du gehen willst?“, fragte ihre beste Freundin Hermine. „Ähm ich dachte an eine Mumie oder Geis-“
„Oh Merlin Hermine. Das ist langweilig. Ich wette du willst Malfoy aus den Socken hauen.“
„Also eigentlich-“
„Natürlich willst du. Du ziehst etwas gewagtes an. Basta. Wie wärs mit sexy Krankenschwester? Nein, davon gibt es mehrere jedes Jahr. Es muss etwas einzigartiges sein. Sexy Fledermaus. Nein, der Ausschnitt ist zu viel. Teufelin? Ne. Skelett? Auch nicht? Engel? Na... Ich weiß nicht. Eine Katze. Das sieht heiß aus. Probier dae mal an.“

Hermine lief widerwillig in die Umkleide. Sie zog sich um und trat raus. „Muss das so eng sein? Ich sehe aus wie eine Prostituiertein dem Ledermist.“

Ginny staunte nicht schlecht. Hermine trug ein schwarzes enganliegendes ganzkörper Outfit. Hinten gab es einen langen schwanz, welcher sich durch einen einfachen Zauberspruch elegant hin und her bewegte .Ihr Ausschnitt war sehr gewagt. Man konnte ihre Brüste fast komplett sehen. Sie zog den Reiferschluss etwas nach oben, dich Ginny schlug ihr auf die Hand. Auf ihrem Kopf trug sie einen Haarreif mit Katzenohren.

„Wir nehmen das. Wir brauchen noch passende Unterwäsche dafür.“
„Ginny! Ich fühl mich unwohl.“
„Sei doch nicht immer so... Langweilig. Am Ende vergeht noch Malfoy ebenfalls der Spaß an dir.“, platzte es aus Ginny raus. „Na danke auch.“, Hermine machte wütend die Kabinentür zu und zog sich um. „Wir nehmen es.“, Hermine war etwas sauer und verletzt. Schließlich würde nicht nur Draco sie so sehen. Aber vielleicht hatte Ginny recht. Dazu kam, dass Ron ebenfalls da sein würde.

Sie lief zu den Dessous und wählte wahllos irgendwelche aus mit Spitze. Sie probierte es anschließend an. Plötzlich wurde die Kabinentür geöffnet und Draco trat rein. Er schloss schnell die Tür und musterte sie. „Malfoy! Du darfst hier nicht rein.“, sie versuchte ihren Körper zu verdecken.

„Mach mal halblang. Das ist sowieso für mich, also darf ich es mir auch angucken.“

„Wer sagt denn, dass es für dich ist? Es könnte aber auch für jemanden anderen sein.“, widersprach sie ihm. „Natürlich Granger. Jetzt zu dem was du an hast... Das sieht sehr gut aus. Da spüre ich gleich so ein Verlangen.“, er drückte sie gegen die Kabinenwand und küsste ihren Hals. „Malfoy.“, stöhnte sie, als seine Hand den Weg unter den Tanga fand. „Kleiner Tipp. Ich wette rot würde dir exzellent stehen.“, er drückte ihr rote Dessous in die Hand und verließ die Kabine. Perplex stand Hermine da.

When a fake becomes trueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt