32. Die Wahrheit

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Hermine lief den Korridor entlang. Sie blieb stehen, als sie vor ihr Astoria und ihre Schwester Daphne sah. Hermine wusste, dass es falsch war, doch sie versteckte sich hinter einer Nische und lauschte. Sie wollte Draco helfen. „Wir werden es ihr sagen!“, bestimmte Daphne. „Nein, damit machen wir seine Beziehung kaputt.“, murmelte Astoria. „Scheiß auf Granger. Sie war viel zu lange seine Freundin.“ „Ich denke sie macht ihn glücklich.“, kam es von der Brünetten.
„Wenn sie ihn so glücklich machen würde, hättet ihr damals nicht miteinander geschlafen!“
„Wir haben nicht miteinander geschlafen. Wir haben rumgemacht. Er war verwirrt von seinem Sturz.“, verteidigte Astoria Draco. „Das war mehr als nur rummachen. Er hatte dich berührt und verführt. Hör auf ihn in Schutz zu nehmen! Er hat es verdient.“

„Er hat mir mehrmals deutlich gemacht, dass er nichts von mir will. Wir hatten Gespräche und ich akzeptiere es.“ , kam es von Astoria.
Hermine stand leichenblass da. War es wahr? Hatte Draco sie belogen und hintergangen?

„Also stört es dich keines Wegs, dass er, kurz nach dem du da warst, mit Granger im Krankenflügel gefickt hat?“
Astoria blieb still. „Siehst du. Er ist ein Arschloch und er verdient es.“, entgegnete Daphne.

Die Worte verletzten sie. Draco hatte also im Krankenflügel mit Astoria und dann mit ihr...? Er hatte Astoria gesagt, dass er nichts von ihr wollte. Wow, er hatte sie monatelang angelogen. Sie riss sich für ihn den Arsch auf und er?!

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Wütend lief sie wieder zurück. Sie lief auf das Quidditchfeld. Doch er war nicht hier. „Wo ist er?!“, schrie Hermine Blaise an. „Er hat gesagt, dass er Zeit zum Nachdenken braucht.“

Hermine hatte das ganze verdammte Schloss abgesucht. Dann kam ihr der Raum der Wünsche in den Sinn. Sie schritt in den Raum. Draco lag auf einem Bett und laß. Er sah auf. „Hey.“, er stand auf und wollte sie begrüßen.
Doch Hermine verpasste ihm eine Ohrfeige. „Was soll das?!“, protestierte er. „Wann wolltest du es mir sagen?!“
„Was sagen?“
„Das mit Astoria!“, entgegnete sie und Dracos Augen weiteten sich. „Ich weiß nicht wovon-“
„Wag es nicht mich noch einmal an zu lügen, Draco Malfoy! Ich hab Daphne und Astoria reden hören! Ich weiß alles. Vom Krankenflügel bis hin zu den Gesprächen, die du mit ihr geführt hattest!“

Draco schluckte und starrte sie an. „Warum hast du mir nichts gesagt?“, schrie sie ihn an. „Weil es nicht wichtig war.“ „Natürlich war es wichtig! Wir hätten den ganzen Scheiß schon beenden können. Stattdessen lässt du mich im Glauben, dass du Liebeskummer wegen ihr hattest. Es verletzt mich, dass du es bevor wir es im Krankenflügel getan haben, zuvor es mit ihr getan hattest. Es ist mir egal, ob ihr dabei Sex hattet oder nicht. Aber noch mehr verletzt mich, dass du mich angelogen hast und mir etwas vorgemacht hast. Ich hab wegen dir auf eine Beziehung mit Ron verzichtet und ihn warten lassen, weil ich dich nicht im Stich lassen wollte! Und was machst du?“

Draco sah weg. „Es tut mir leid.“
„Komm mir nicht so.“, zischte sie und kämpfte mit den Tränen. „Hör zu, das im Krankenflügel da war ich verwirrt. Ich wusste nicht was ich wollte. Ich hab Astoria an dem Abend abgewiesen. Ich hab dich nicht benutzt an dem Abend nur weil ich noch einen Ständer hatte. Ich hatte beschlossen es für mich zu behalten, weil ich dir nicht das Gefühl geben wollte, dass du nur das Werkzeug oder die zweite Option bist. Ich hatte regelmäßig Gespräche mit Astoria. Irgendwann habe ich gemerkt, dass da nichts zwischen uns war, bis auf ein paar schwache Funken.“

„Warum hast du es mir nicht einfach gesagt? Wir hätten eine Lösung gefunden. Wir hätten es trotzdem beenden können.“, murmelte sie.

Dracos Augen tränten. „Verstehst du es nicht? Ich wollte es nicht beenden.“
Fassungslos sah sie ihn an. Sie verstand die Welt nicht mehr. „Granger, ich hab Gefühle für dich entwickelt und die sind nicht auf freundschaftlicher Art und Weise. Hast du das denn nicht gemerkt? Ich meine, wie könnte ich auch nicht? Du bist absolut perfekt. Aber du siehst ihn an und ich wollte dich noch so lange wie möglich bei mir halten.“
„Du bist so egoistisch, Malfoy.“, hauchte sie. „Es tut mir leid.“, flüsterte er. „Ich kann dir einfach nichts mehr glauben. Wir hatten es uns versprochen.“, wimmerte sie. Draco nahm ihre Hände. „Ich weiß. Ich weiß. Es tut mir leid. Es tut mir so unendlich leid. Bitte verstehe meine Gründe.“

Hermine entzog ihm ihre Hände . „Ich kann dir nicht glauben.“
„Ich bitte dich, lass uns darüber reden.“, weinte er und sah sie flehend an. Sein Augen tränten und er sah so ängstlich aus. Am liebsten hätte sie in den Arm genommen. Doch er konnte so perfekt lügen. Sie konnte ihm einfach nicht glauben. Sie schüttelte den Kopf. „Hast du denn nichts gespürt zwischen uns?“ fragte er hoffnungsvoll. „Nein. Nein, das habe ich nicht.“

Draco atmete erschrocken ein und aus. „Bitte Granger, lass mich jetzt nicht allein. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll.“, panisch sah er sie an. Er verlierte sie. Sie schüttelte erneut den Kopf. „Tut mir leid. Ich kann nicht. Selbst wenn das die Wahrheit ist.“, ihr liefen Tränen über die Wange. „Bitte tu das nicht Granger. Ich brauche dich doch.“

„Es ist vorbei. Ich werde mir etwas einfallen lassen. Nein, keine Lügen mehr. Wenn mich jemand fragen sollte, werde ich sagen, dass ich das zwischen dir und Astoria im Krankenflügel heraus gefunden habe. Halt dich von mir fern. Ich werde meine Sachen aus deinem Zimmer holen.“

Hermine lief schnell zur Tür und verließ den Raum. Sie rutschte an der Wand runter und weinte. Auch Draco kämpfte mit seinen Emotionen. Er warf wütend Bücher durch den Raum und hämmerte gegen die Wand. Dann brach er weinerlich auf dem Boden zusammen.

Die Brünette hatte in der Zwischenzeit den Slytheringemeinschaftsraum erreicht. Blaise sah verwirrt auf die kleine Hexe. „Was ist los?“ „Ich will nur meine Sachen packen und dann bin ich weg.“, flüsterte sie und lief in Dracos Zimmer.

„Accio meine Sachen und persönliche Gegenstände.“, sie legte alles in ihre Tasche. Ihr Blick fiel auf sein Quidditchtrikot, was sie immer getragen hatte. Sie roch traurig daran und legte es auf sein Bett. Kurz sah sie sich um und verschwand.

When a fake becomes trueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt