11. Trainingsstunden mit Malfoy

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Er wusste noch genau, wie sie ihn angesehen hatte, als er ihr erklärte was sie tanzen würden. Vielleicht hatte er sich das ausgedacht um sie zu ärgern. Doch eigentlich war er derjenige, der sich damit selbst ins Knie geschossen hatte.

„Merlin! Der andere Fuß!“, beschwerte sich Draco. „Oh, ich könnte mich besser konzentrieren, wenn du mich nicht so anfassen würdest.“, entgegnete Hermine genervt.

Ruckartig zog Draco sie an sich und hielt ihre Hüfte fest. Die Brünette sah ihm überrascht in die Augen. Hermine löste sich von ihm und drehte sich weg. „Du verwirrst mich!“ Sie vernahm sein Lachen. Es machte die wütend, dass er alles immer so unglaublich lustig fand.

Sie spürte Hände an ihren Hüften, die nach vorne zu ihrem Bauch fuhren. „Tue ich das?“, wisperte er in ihr Ohr. „Meine Güte Malfoy!“, sie riss sich seine Hände von ihrem Körper. „Ich bin müde. Wir sehen uns morgen.“, versuchte sie sich aus der Situation zu retten. Sie wollte gerade zur Tür laufen, als er sie aufhielt. „Hast du nicht etwas vergessen?“

Sie drehte sich um und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Na na na. Ich will einen richtigen Gute Nacht Kuss!“, er hielt sie weiterhin fest. Widerwillig küsste sie ihn und er erwiderte. „Gute Nacht, Arschloch.“, flüsterte sie genervt. „Gute Nacht, Tollpatsch.“ Hermine zeigte ihm den Mittelfinger.
„ Ich bin schockiert Miss Granger! Welch unangebrachte Manier Die an den Tag legen? Bring morgen High-Heels mit.“, rief er ihr hinterher. „Fick dich Malfoy!“, war lediglich ihre Antwort.

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„5, 6, 7, 8.“, zählte Draco runter und sie bewegten sich 24 Stunden später im Raum der Wünsche im Rhythmus der Musik. „Wehe du lässt mich fallen!“
„Das hatten wir doch längst. Werde ich nicht.“, antwortete Draco genervt.

Als das Lied endete lehnte Hermine ihre Stirn gegen seine Brust. „Nochmal.“, knurrte sie und ärgerte sich über sich selbst. „Granger. Es ist okay. “
„Es muss aber perfekt sein.“
„Das ist es.“, widersprach er ihr.
„Nein, ich kann darin kaum laufen.“, sie deutete auf ihre hohen Schuhe. Draco nahm seinen Zauberstab und murmelte irgendetwas vor sich hin.

Plötzlich fühlte Hermine, wie ihr Fuß deutlich entspannter wurde. Sie trug immer noch hohe Stuhe, doch es war deutlich angenehmer. „Da wir das Problem jetzt geklärt haben, können wir endlich aufhören? Ich kann nicht mehr!“, jammerte Draco und fuhr sich durch das Haar, welches sehr unordentlich aussah. „Du wolltest mit mir tanzen. Du weißt doch, dass ich perfektionistisch bin. Das ist jetzt drin Problem.“

Wie ein trotziges Kind setzte Draco sich auf den Boden. „Selbst wenn wir einen Fehler machen, überspielen wir das ganz einfach. Wir trainieren schon seit dem Abendessen und sind locker mehr als zwei Stunden hier.“

Hermine nahm sich eine Flasche Wasser und setzte sich neben ihn auf den Boden. „Du hast Recht. Vielleicht habe ich es etwas übertrieben.“

Draco hob eine Augenbraue und sah überrascht sie an. „Was?“, entgegnete sie. „Gar nichts.“ Ehrlicherweise hatte er nicht mit Nachsicht gerechnet. Er war auf eine lange Diskussion vorbereitet gewesen.

„Ich hab dir ein Kleid besorgt. Und ja, du wirst es tragen. Da gibt es keine Diskussion!“, sprach Draco plötzlich an. Hermine nickte grimmig ohne zu widersprechen, denn sie wusste, dass dies keinen Zweck hatte. Sie schwiegen sich eine Weile an. „Meinst du, dass Astoria mich hasst?“, fragte Hermine plötzlich. „Wie kommst du denn darauf?“, wollte der Blonde wissen und drehte nun seinen Kopf zu ihr.

„Naja, es ist ja nicht mal einen Monat seit der Trennung her und ich schmeiß mich direkt an ihren Ex ran. Bei Ron ist es ja klar. Er hasst dich so oder so. “
Draco lächelte. „Hassen ist ein starkes Wort, Granger. Sie verachtet mich. Aber ich weiß, dass es nicht an ihr vorbei geht. Sie mag dich. Wie sie immer von dir geschwärmt hat und heute gehe ich mit dir. Also verstehen könnte ich es, wenn sie dich hasst.“

„Sie mag mich?“
„Ach bitte Granger. Wer auf dieser verdammten Schule mag dich nicht?“, seufzte er und sah sie albern an. „Ich kenne da eine Person.“, wand sie ein und sah ihn ebenfalls an. „Aber momentan sind wir ein Paar, also muss ich mir die Angewohnheiten dich zu ärgern abgewöhnen.“

„Ich sollte gehen.“
„Soll ich dich zu deinem Gemeinschaftsraum bringen?“, fragte Draco und stand ebenfalls auf. „Nein, danke. Das schaffe ich auch selber. Wir sehen uns morgen.“

Sie hob ihre Tasche auf und wollte gehen, als Draco ein Geräusch von sich gab. Hermine lächelte unecht und drehte sich um. Trotz der hohen Schuhe war Draco immer noch ein ganzes Stück größer. Erwartungsvoll sah er sie an. Sie errötete ein wenig. „Könntest... Kannst du...“, hauchte sie.
Draco legte seine Hand hinter sein Ohr, um ihr zu gestikulieren, dass er sie nicht verstand. „Wie bitte? Ich höre dich nicht.“

„Könntest du bitte deinen Kopf etwas zu mir neigen?“, fragte Hermine genervt und verlegen. „Aber natürlich.“, grinste er und beugte sich zu ihr runter. Sein Zeigefinger legte er unter ihr Kinn und hob es hoch. Sanft berührten seine Lippen ihre und sie erwiderte kurz, bevor sie sich von ihm löste. Dann drehte sie sich um umd lieg zur Tür.

Draco grinste frech. „Du wirst besser mit dem küssen! Anscheinend hast du einen guten Lehrer.“, rief er ihr noch nach. Hermine hob ihre Hand ohne sich umzudrehen und zeigte ihm den Mittelfinger, was ihn lachen ließ.

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Hermine lief müde ins Badezimmer und duschte. Die Trainingsstunden waren sehr anstrengend. Sie kam mit einem umwickelten Handtuch zurück in ihr Zimmer. Ginny saß auf ihrem Bett und hielt ein Trinkpäckchen mit Strohhalm in der Hand, aus welchem sie trank. Auf Hermines Bett war ein grünes Kleid aus gebreitet. „Ich war so frei.“, lächelte Ginny unschuldig.

Hermine sah sich das Kleid an. Es sah kurz aus und es war grün. Natürlich war es grün. Malfoy hat es ausgesucht. „Wie viel Ausschnitt will er noch zeigen?!“, schimpfte Hermine als sie die Schnitte musterte.

Ginny schlürfte an ihrem Trinkpäckchen und versteckte ihren Zauberstab unter ihrer Decke. Sie wollte nur etwas nachhelfen. Schließlich war das ursprüngliche Kleid lang und überhaupt nicht eng anliegend. Malfoy sollte schließlich den schönen Körper ihrer besten Freundin sehen. Sie war sich sicher, dass Malfoy seine Augen nicht von ihr nehmen würde. Sie würde Hermine definitiv bei dem Make-up helfen und ihre Haare machen. Das Mädchen hatte so viel Potential. Jeder sah es. Selbst Malfoy hatte es anscheinend auch mal bemerkt, nur sie nicht.

Hermine hatte sich eine ganze halbe Stunde über das Kleid aufgeregt. Ginny legte sich jedoch nur wissend hin und war eingeschlafen.

When a fake becomes trueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt