35. Promises

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Es gab ein Fest. Noch zwei Tage bis zum Abschluss. Hermine hatte sich hübsch gemacht und trug ein langes schönes dunkel blaues Kleid. Dazu trug sie eine aufwendige Frisur. Sie hatte kein Date, der sie ausführte. Wofür gab es eine beste Freundin? Die große Halle war wunderbar geschmückt. Es lief wunderbare Musik und alle wollten den Abend genießen.
Es lief auch alles gut. Fast.

Hermine drückte Ginny ihr glas in die Hand. „Ich gehe kurz auf Toilette.“
Sie verließ die große Halle. Hinter hier liefen gerade Pansy und Daphne her. Unwohl rieb Hermine sich über die Oberarme. Plötzlich stellten sich Millicent und Astoria in den Weg. „Wohin denn so schnell Granger?“, entgegnete Pansy hinter ihr. „Lasst mich durch.“
Millicent versperrte ihr den Weg und sie wurde in eine Besenkammer geschubst. Sie zogen an ihren Haaren und reißten an ihrem Kleid. Hermine schrie und weinte. Ihr Schmuck wurde ihr vom Körper gerissen. „Schlammblut. Mein Draco.“, vernahm sie die ganze Zeit. Ihre Sicht war verschwommen und sie zitterte.

„Weg von ihr!“, rief eine bekannte Stimme. „Draco.“, hauchte sie schwach und erleichtert. Die Mädels rannten raus. Er kniete sich vor ihr hin. „Hey. Es tut mir so leid.“, er legte ihr sein Jakett um den Körper. „Wir besorgen dir ein neues Kleid-“
„Nein. Danke Malfoy, aber ich gehe nicht auf die Party zurück.“
„Granger, hab keine Angst. Ich-“
„Halt dich einfach von mir fern!“, rief sie nun. Etwas erschrocken über sich selbst, gab sie ihm das Jakett zurück und eilte in den Gryffindorturm.

Schweißgebadet wachte Hermine mitten in der Nacht auf. Es war nicht, das erste Mal, dass er ihr den Schlaf raubte. Sie fuhr sich erschöpft über das Gesicht und öffnete ihr Fenster. Sie atmete die kühle Luft ein und schloss die Augen, doch sogleich erschien ihr sein Erscheinungsbild und sie atmete angestrengt aus. Wieder eine schlaflose Nacht.

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Traurig blickte Hermine auf den schwarzen See. Es war der letzte Abend vor den Ferien. Sie hatte weder mit Draco gesprochen noch hatte sie ihn gesehen. Die Gryffindor saß am Ufer des schwarzen Sees. Genau an dem Platz, als sie das erste Mal wirklich die Schmetterlinge in ihrem Bauch gespürt hatte. Draco und sie hatten hier ihr Date.

Jemand setzte sich neben sie ins Gras. „Was willst du Zabini?“, sie wischte sich über die feuchten Wangen. „Ich trotte von der einen heulenden Person zur nächsten.“, scherzte er und sah sie an. „Fick dich Zabini. “
Hermine legte ihr Kinn auf ihre Knie ab und starrte auf das Wasser. „Was machst du hier Granger?“
„Ich trauere meiner Liebe nach.“
„Warum trauerst du ihr nach?“, wollte er wissen. Hermine seufzte auf. „Ich hatte Angst davor. Auf der Party habe ich ihn mit einer Lüge für immer verscheucht. Ich habe einer Liebe nachgejagt, die nicht so stark war wie das was ich für ihn fühle. Und morgen ist er weg. Für immer.“

Blaise sah mit ihr auf das Wasser. „Das ist witzig. Du bist die zweite Person, die das heute zu mir gesagt hat.“

„Ja sehr witzig.“, kam es von ihr ironisch.

„Meine Güte Granger. Du bist wirklich dumm.“
Die Brünette sah ihn empört an. „Die Person von der ich rede, ist auf dem Astronomieturm und heult, weil er mit ihr dort oft war.“
Sie zuckte mit den Schultern.
„Meine Fresse Granger! Draco steht da oben und heult dir nach! Du sitzt hier! Geh zu ihm! Er hat so oft versucht zu dir zu kommen! Mach den Schritt!“

Die Brünette sah ihn verblüfft an. „Geh! Soll ich dich noch tragen?“, meckerte der Slytherin. Plötzlich stand Hermine auf und rannte den Weg zum Schloss hoch. Atemlos rannte sie durch die Korridore. Ihre Lunge brannte und ihre Seiten taten ihr weh. Sie eilte die Treppe zum Asternomieturm hoch. Sie kam komplett aus der Puste auf der Platzform an. Sie erblickte den Blonden am Geländer. Überrascht drehte er sich zu ihr. „Granger?“
„Draco.“

Sie eilte auf ihn zu. „Hör zu. Es tut mir leid! Ich habe alles verkompliziert! Ich habe gelogen, als ich damals sagte ich hätte nichts gespürt. Ich hab es nicht so wahrgenommen. Ich habe gelogen, als ich sagte, dass ich nicht das gleiche fühlen würde. Ich habe auf der Party gelogen, als man mir die Frage stellte wie unsere Beziehung war. Ich habe gelogen, als ich sagte ich wäre nicht in dich verliebt. Die Party hat alles versaut, nur weil du mir Okklumentik beigebracht hattest, konnte ich unter dem Einfluss von Veritaserum lügen. Wegen der Willenskraft. Ich habe gelogen. Die ganze Zeit. Weil ich Angst hatte. Angst, dass du mich nicht mehr wollen würdest. Angst, dass du gelogen hättest im Bezug auf deine Gefühle mir gegenüber. Ich hatte Angst, dass ich nicht gegen Astoria ankomme. Es tut mir so leid, dass ich nicht den Mut hatte in mich zu gehen und ehrlich mit dir und vorallem mit mir zu sein. Die letzten Monate ohne dich... Ich hab mich noch nie so einsam und verlassen gefühlt. Bitte verzeih mir Draco.“

Sie sah ihn mit Tränen an. Der Wind wehte durch ihre Haare und die letzten Sonnenstrahlen erhellten ihr Gesicht. Sie schniefte leise und ihre Augen waren so groß.

Draco stand starr da. Er wusste nicht wie er reagieren sollte. War das echt? War das wieder einer von seinen unzähligen Träumen? Es fühlte sich so verdammt real an. Der Wind war echt. Das Licht war echt. Der Geruch war echt. Das Schniefen war echt und sie war echt.

Seine Atmung wurde schneller. Der süße Schmerz erfüllte sein Brustkorb und er spürte die Tränen aufsteigen.

„Es tut mir so-“, wollte sie ansetzen, stockte jedoch, als er nach vorne schritt und ihr Gesicht in beide Hände nahm. „Ich liebe dich, Draco.“, hauchte sie anschließend. „Wenn das ein verdammter Traum ist, lass mich nie mehr erwachen.“, weinte er. „Es ist echt Draco.“
„Das sagst du jedes Mal.“, hauchte er und strich ihr die Tränen weg. Hermine legte den Kopf schief.

Er träumte von ihr.

Sie zwickte ihm in seine Seite. „Au!“
„Es ist echt.“ „Ich liebe dich auch Granger.“, flüsterte er leise und blickte auf ihre Lippen. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Draco umschlang ihren Körper und lächelte in den Kuss hinein. „Ich hab dich so vermisst!“, murmelte er zwischen den Küssen. Es fing an zu regnen. Der Wind wehte den Regen auf die zwei Schüler. Es war egal, dass sie nun komplett nass wurden. Sie küssten sich wieder und wieder.

Nach geschlagenen 10 Minuten lösten sie sich von einander. Er wischte ihr die nassen Locken aus dem Gesicht. „Versprich mir, dass es für immer ist!“, entgegnete sie. „Ich verspreche es!“

Draco umarmte sie. „Willst du meine Granger sein und zwar jetzt richtig?“, wisperte er. „Ja. “, lächelte sie und drückte sich näher an ihn.
„Deal?“, er streckte ihr die Hand hin.
„Aber keine Lügen und Geheimnisse mehr!“, fügte sich an bevor sie seine Hand annahm. Draco nickte. Darauf lächelte sie und schüttelte seine Hand. „Dann haben wir einen Deal.“

Ende

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Ich hoffe euch hat die FF gefallen. Ich wollte mal ein offenes Ende schreiben. Ihr kennt mich ja. Normalerweise kommen da noch ellenlange Epiloge, aber ich find es ganz schön so. Ich hoffe ihr seht das auch so.

TeinyDramione ❤️

When a fake becomes trueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt