„Wieso spielen wir nicht ein kleines Spielchen."
Müde sah ich hoch in blaue Augen. Meine Handgelenke waren bereits taub, verwundet von den kalten Metallfesseln, die immer wieder in meine Haut schnitten, wenn ich versucht hatte mich zu bewegen.
Es waren bereits drei Tage vergangen, seit Donovan mich in diesen Raum gebracht hatte. Seit ich Marcus gesehen hatte.
Marcus.
„Es heißt, Drei Gründe Marcus die Augen auszustechen."
Breit grinste Donovan mich an, das Vergnügen in seinen Augen noch immer nicht vergangen. Langsam trat er vor. Mit jedem Schritt, den er näher kam, wuchs die Angst in mir, dass er mir weh tun würde.
Seit ich Marcus gesehen hatte, hatte Donovan nichts getan, als mich zu quälen. Psychisch, physisch. Ich hatte nichts gegessen, niemanden gesehen außer Donovan.
Ich war mir nicht mehr sicher, ob ich hier wieder rauskommen würde. Und ich war mir noch immer nicht ganz sicher, wieso ich überhaupt hier war, warum das alles passierte.
Was hatten ein paar reiche Typen davon mich hier festzuhalten und meinen Verlobten im Nebenzimmer zu foltern. Was brachte es ihnen, meine Beziehung so zu ruinieren.
Doch sie ruinierten meine Beziehung nicht, das wusste ich. Diese Beziehung war schon von Anfang an kaputt.
„Wenn du alle drei Gründe erraten kannst lasse ich dich hier raus." Er ging vor mir in die Hocke, sah mich mit freudigen Augen an. „Was hältst du davon, Meghan?"
Schwach hob ich meinen Kopf und sah ihn mit schweren Augen an, bevor ich langsam nickte. Ein Strahlen tauchte in Donovan's Augen auf und ein zufriedenes Seufzen verließ seine Lippen.
„Grund eins..." Er sah mich geduldig an, wartete darauf, dass ich etwas sagte. Ich seufzte, mein Hals trocken. „Meine Familie," begann ich. „Er hat sie nie hinter uns gelassen, wie er es damals versprochen hatte."
Fuck, mein Rachen juckt.
Ich hatte in den letzten drei Tagen geweint und geschrien, wie noch nie in meinem Leben.
Donovan nickte, zufrieden mit meiner ersten Antwort. Ich wollte das hier nicht tun, wollte nicht aussprechen müssen, wie sehr Marcus mich verletzt hatte.
Aber Donovan ließ mir keine Wahl. Ich wusste nicht, was er mir antun würde, hätte ich vor mich zu weigern.
„Was noch?"
Ich schluckte schwer, bevor ich weitersprach, ohne lange nachdenken zu müssen. „Er hat mir meine Entscheidungen genommen, hat gesagt meine Wünsche für die Zukunft hätten so keinen Wert."
Die Erinnerungen an die Zeit vor sechs Jahren krochen wieder in meinen Kopf, erinnerten mich daran, dass ich seit Jahren tat, was ich nie tun wollte. Es war was Marcus wollte.
„Du wirst keine Literaturwissenschaften studieren. Ich lasse doch nicht zu, dass meine Freundin ihre Zukunft kaputt macht. Studier etwas vernünftiges, etwas, dass Wert hat. Zum Beispiel Medizin."
Das wollte ich nie. Ich wollte nicht fünf Tage die Woche in einem Krankenhaus arbeiten und den Rest meiner Freizeit damit verbringen Patientenakten fertigzustellen, Diagnosen und Untersuchungsergebnisse abzufassen.
Was ich wollte, war das zu studieren, was mir seit meiner Kindheit Freude gebracht hatte, und nach dem Studium bei einem Verlag zu arbeiten.
Darüber nachzudenken, dass Marcus mir die Wahl zwischen dem Studium meiner Wünsche oder ihm gestellt hatte, brach mir erneut mein misshandeltes Herz.
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Ferris - I'll Marry You, Believe Me.
Mystery / ThrillerMeghan Gray. Eine 25 Jährige Assistenzärztin. Es ist bereits 10 Jahre her. 10 lange Jahre. Doch hätte Meghan ahnen können, was das Schicksal für sie bereit hält? ***** Langsam ließ er den Kopf zur Seite fallen und sah mich durch seine kalten Augen...