Kapitel 1.

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,,Ich werde dich mal heiraten, glaube mir."

Anfangs war es bloß ein Scherz unter 15 Jährigen. Wir hatten doch bloß herum gealbert.

Wie hätten wir ahnen können, was das Schicksal für uns bereithielt, welche Zukunft auf uns wartete? Wir waren doch bloß Kinder.

Lachend schüttelte er bloß den Kopf und setzte sich an den Rand des Tisches.

„Wirklich?"

Mit hochgezogener Augenbraue sah er mir in mein strahlendes Gesicht. Ich nickte.

„Wirklich."

„Ich fang dann mal an die Hochzeit zu planen." Wir beide sahen zu unserer Freundin, Sarah, die grinsend ihren Rucksack nahm und die Bibliothek der Schule gemeinsam mit Savannah und Oliver verließ, als auch schon die Schulglocke läutete.

„Du musst ihm einen Antrag machen!", flüstere Sarah mir während der Politik Stunde zu, was mich zum Grinsen brachte. Zu dritt bastelten Sarah, Savannah und Ich in der Pause mit Papier, etwas Farbe und ganz viel Klebeband einen Ring, mit dem ich meinem guten Freund einen Antrag machte.

Wir waren 'verlobt'.

Es war alles ein großer Spaß, bis er am Ende des Schuljahres wegzog und ich ihn nie wieder sah.

Das dachte ich zumindest.

10 Jahre später

Erschöpft fischte ich die Hausschlüssel aus meiner Tasche. Ich ließ den Mantel von meinen Schultern fallen, nachdem ich die Tür hinter mir zu fallen ließ, und hing ihn an den Kleiderständer.

Hungrig nach meinem langen Arbeitstag ging ich in die Küche, hoffnungsvoll etwas zu essen zu finden. Es war schon spät und das letzte mal einkaufen war ich selbst vor einer halben Ewigkeit, weswegen ich mir nie sicher war, was noch an Nahrung da war.

In der Küche angekommen stach mir sofort ein Stück Papier, welches auf dem Küchentresen lag, ins Auge. Ohne mich darüber zu wundern nahm ich es in die Hand.

Im Kühlschrank ist noch etwas Lasagne für euch.", las ich leise. Sofort erkannte ich die Schrift meiner Freundin Sarah. Sarah war hier? Wann denn das? Bin bei Oliver.", las ich die Notiz zu Ende und war kein bisschen überrascht.

In letzter Zeit bekam ich Sarah, welche mit mir und Savannah zusammen lebte, kaum noch zu Gesicht.

Wir alle waren auf drei verschiedenen Universitäten, weswegen ich es für ein Wunder hielt, dass wir alle fünf, Sarah, Savannah, Oliver, Hudson und Ich, noch befreundet waren. Die Gedanken an unsere Schulzeit ließ mich lächeln. Wenn ich so überdenke, was wir fünf gemeinsam erlebt hatten... Ich seufzte.

In diesem Moment fiel mir ein Name wieder ein. An diesen Jungen hatte ich seit beinahe zehn Jahren nicht mehr gedacht, wobei es mir doch so das Herz gebrochen hatte, als er gegangen war. Er war ebenfalls einer von uns gewesen.

Dass er und seine Schwester Faye weggezogen waren hatten wir eine lange Zeit lang nicht verkraftet. Eher gesagt, ich hatte es eine lange Zeit lang nicht verkraftet. Ich musste gestehen, ich war in der 8ten Klasse eine wenig in Ferris Laurenzi verliebt gewesen, doch das war einige Monate nach dem Umzug vergangen und ich hatte kaum noch an ihn gedacht.

Ferris war einer der guten Kerle gewesen. Auch wenn er öfter mal relativ schnell wütend wurde, hatte er immer sein Bestes gegeben, seine Mitmenschen gut zu behandeln.

Oder eher, er hatte meistens sein Bestes gegeben.

Ich erinnerte mich noch an eine Englisch Stunde in der 8ten Klasse. Unsere Klasse hatte die Lehrerin gehasst. Sie hatte immer irgendwas über uns auszusetzen und hatte an dem Tag Ferris wegen irgendeiner Kleinigkeit angemeckert, bis Ferris die Fassung verloren hatte und sie einfach zurück angemeckert, oder eher angebrüllt hatte.

Ferris - I'll Marry You, Believe Me.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt