Kapitel 22.

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Marcus POV
Zwei Wochen zuvor

„Brauchst du irgendwas? Will Mateo etwas?"

Ich füllte die Papiertüte mit der orangenen Frucht, während ich am Telefon der warmen Stimme meiner Freundin lauschte.

Mit der Schulter hielt ich mir das Telefon ans Ohr, während ich mir gedanklich Notizen machte, jedes ihrer Worte in meinem Kopf gespeichert.

Ich legte die Papiertüte in den Einkaufswagen, bevor ich im Laden weiterging.

Diese Woche war meine letzte hier in Argentinien, bevor ich wieder zurück nach Chicago musste. Solange ich hier war, musste ich mich um sie kümmern. Um meine Kinder, um meine Freundin.

Es waren nun fünf Wochen vergangen, seit ich Meghan das letzte Mal gesehen hatte. Natürlich hatte ich Meghan nichts davon gesagt, hatte ihr erzählt, meine Mutter hätte in Kolumbien einen Unfall gehabt.

Zu sehen, was für Sorgen sie sich gemacht hatte, hatte mir ein wenig leid getan. Ich mochte es nicht zu lügen, aber die Wahrheit konnte ich ihr auch nicht genau sagen.

Also beließ ich es dabei.

Doch als ich meine beiden Söhne wieder gesehen hatte, hatte ich Meghan auch schon wieder vergessen.

Als ich sie nach einem ganzen Jahre wieder in den Armen hielt, war ich der glücklichste Mann auf der Welt.

Natürlich.

Diese zwei kleinen Jungen waren meine Familie.

Mateo und Emilio.

Für nichts auf der Welt würde ich sie jemals verlassen.

Doch Meghan konnte ich auch nicht verlassen. Sie war meine Verlobte, meine Liebe. Ich kannte sie schon seit unserer Zeit in der High School. Wir hatten so viel gemeinsam durchgemacht.

Und durch sie hatte ich Verbindungen zu einer der wichtigsten Familien im Westen Amerikas.

Mit den Einkaufstaschen in den Händen verließ ich den Laden, auf dem Weg zum Auto. Ich konnte es nicht erwarten wieder nach Hause zu meinen Söhnen zu gehen und sie in den Armen zu halten.

Ich hatte nicht oft die Möglichkeit hier in Kolumbien Zeit mit ihnen zu verbringen, da ich mein Leben in Chicago hatte. Meine Arbeit, meine Freunde, meine Verlobte.

Einmal im Jahr hatte ich die Chance nach Südamerika zu kommen, also musste ich die Zeit mit meinen Söhnen gut nutzen.

Mit einer Hand am Steuer, sah ich auf die Uhrzeit. Inzwischen müssten Mateo und Emilio ihren Mittagsschlaf halten, also würde ich sie wohl fürs erste schlafen lassen müssen.

Auch wenn ich viel lieber ein wenig Spaß mit meinen kleinen Söhnen haben würde.

Als ich dem Haus näher kam erkannte ich zwei Autos vor dem kleinen Gebäude parken, die ich zuvor noch nie gesehen hatte. Autos, die nicht so aussahen, als würden sie in eine kleine Nachbarschaft wie diese hier gehören.

Wessen Autos waren das? Und was wollten sie hier beim Zuhause meiner Familie?

Ich parkte den Wagen am Straßenrand, bevor ich ausstieg und langsam dem Haus näher trat. Einen Moment blieb ich vor der Haustür stehen, sah langsam wieder über meine Schulter zu den schwarzen Autos.

Haben sie es herausgefunden?

Vorsichtig schob ich die Haustür auf und trat ein.

Es war still, also müssten die Kinder noch schlafen.

Ferris - I'll Marry You, Believe Me.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt