Kapitel 13

215 15 46
                                    

Mit Blut verschmierten Händen hielt er das Messer und starrte ins Leere. Er fühlte nichts mehr. Nur den Hass, den er seit je her auf diese Organisation hatte. Und obwohl er alle getötet hatte, war der Hass noch immer nicht verschwunden. Er dachte, dass es vorbei sein würde, wenn er alle Mitglieder eleminieren würde, doch so war es nicht. Im Gegenteil. Er verspürte das Verlangen, noch mehr töten zu wollen, egal wen.

„E-Eren?"

„Armin... Hab ich nicht gesagt, du sollst auf der Hut sein?"

Ängstlich trat der Blonde vor Eren und sah ihm in seine grünen Augen, die im Licht dunkel glühten. Wie war es möglich, vor seinem eigenen, besten Freund Angst zu haben? Angst davor, nur ein falsches Wort zu sagen und dann dran glauben zu müssen.

„Ich hab- Ich hab mir Sorgen gemacht"

Bedrückt senkte er seinen Blick auf seine Fußspitzen und dachte erst gar nicht daran, Eren in die Augen zu sehen. Dieser lächelte sein schönstes Lächeln und trat an seinen Freund heran. Leicht wich er zurück und hob seinen Kopf. Und als er dieses schöne Lächeln sah, wusste er, dass alles gut war. Am Arm zog der größere Armin zu sich und umarmte ihn freundschschaftlich. Glücklich schloss er seine Augen und genoss die Wärme des Anderen. Jeder Außenstehende hätte gedacht, dass die beiden jungen Männer ein paar wären, doch das waren sie ja bekanntlicherweise nicht. Nur ziemlich beste Freunde.

„Du, Eren?"

„Hm?"

„Was ist zwischen dir und Herrn Ackermann? Du musst... Nicht antworten, wenn du nicht willst... Ich war nur neugierig."

Eine leichte Röte war auf Eren's Gesicht zu sehen und er fing nervös an, mit seinem Fuß zu scharren. Natürlich bemerkte Armin dies und es war ihm Antwort genug. Ein Lachen konnte er sich ebenfalls nicht mehr verkneifen und prustete los, als er den mehr als Beschämten Blick des Anderen sah.

„L-Lach nicht! Ich kann doch nichts dafür!"

„Sch-Schon gut..."

„Eigentlich... Kann ich ihn gar nicht ausstehen... Aber irgendwie... Ach keine Ahnung..."

Bedrückt Strich er sich mit seiner Hand durch den Nacken und seufzte leise. Was fühlte er Herrn Ackermann gegenüber? War er tatsächlich verliebt? Oder war es nur eine Art Phase, wo er jedem x beliebigen Kerl hinterher lief? Nein... Das hatte Eren schließlich noch nie getan, zumindest nicht in der Form.
Als er länger über die Sache nachdachte, musste er leise lachen und konnte gar nicht mehr aufhören.

„Warum lachst du?"

Sichtlich verwirrt sah Armin Eren an und machte ein wenig Sorgen. Aus heiterem Himmel einfach so los zu lachen ist nämlich nicht seine Art und zudem ist es ziemlich gruselig. Doch Armin blieb gefasst und legte ihm behutsam eine Hand auf die Schulter.

„Weist du, Armin, ich habe gerade nut darüber nachgedacht, wie dumm das Leben ist"

Wieder lachte er.
Sollte ich mir jetzt mehr, oder weniger Sorgen machen?

„Wir sollten nach Hause. Es ist schon spät und du bist sicher Müde. Außerdem wartet Mikasa auf dich und macht sich Sorgen!"

„Mikasa, huh... Also gut, gehen wir heim."

Und so gingen sie, zwei beste Freunde, zusammen nach Hause, wo ihre Familien warteten. Oder das, was davon noch übrig war und das man als Familie bezeichnen konnte. Als Eren durch die Wohnungstür schritt, hörte er gepolter und anschließend eine aufgebrachte, glückliche weibliche Stimme. Mikasa.

„Eren! Mein Gott, wo warst du denn? Ich hab mir solche Sorgen gemacht!"

„Woher wusstest du überhaupt, dass ich das Krankenhaus verlassen habe"

Monoton sah er seine Schwester an und erkannte nur eine ertappte Miene.

„Armin hat mir bescheid gegeben... Er dachte, ich sollte es wissen, weil-"

„Weil du meine Schwester bist? Weil du mich immer nur beschützen willst? Was denkst du denn, was ich bin?"

„Ich-"

Wieder unterbrach er sie und machte keine Anstalten sie auch nur ein einziges Mal zu Wort kommen zu lassen.

„Du bist nicht mein Babysitter, kapiert? Ich bin alt genug, um auf mich selbst aufzupassen! Was meinst du denn, wie ich aus der SACHE rausgenommen bin huh?! Ganz genau! Ohne deine Hilfe! Du konntest nichts- REIN GAR NICHTS machen! Weil du einfach nur nutzlos bei sonchen Dingen bist und das ist eine Tatsache!"

„Eren... Bitte beruhige dich... Ich wollte doch nur helfen..."

„Hör mir jetzt mal zu, Mikasa. Ich weiß, dass du das nur machst, um mir zu helfen, aber es macht es nur schlimmer, kapiert? Also lass es einfach."

Eine Träne verließ ihr Auge und sie senkte ihren Blick zu Boden. Er hatte recht. Bei allem, was er sagte. Doch dann spürte sie etwas warmes an ihrer Wange und sah augenblicklich auf und ihre Augen weiteten sich.
Eren hatte seine Lippen an ihre Wangen gelegt und strich nun behutsam über sie. Er wusste, dass sie das mochte und er wusste auch, das er manchmal zu grob zu ihr war, doch es musste nun mal sein.

„Mir geht es gut, ok? Jetzt geh wieder in dein Zimmer, ich komm schon klar."

Mikasa brachte nur ein Nicken zu stande und ging in ihr Zimmer. Ausgelaugt und in Gedanken verloren ließ Eren sich in den weichen Sessel vor dem Fernseher fallen und schloss seine Augen.

„Warum muss ich immer zu an Sie denken?"

_____________________________________

Das späte Update tut mir wirklich sehr leid! Ich hoffe, es hat gefallen und lasst wie immer Kritik etc. da :D



Don't look at me Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt