Kapitel 36
Die Tage und Wochen vergingen. Das Leben in der Siedlung, die sie Yama nannten, nahm Schwung auf.
Sie hatten sich absichtlich für diese Namen entschieden, da auch der Planet so hieß. Es würde zu Verwechslungen kommen und das war gewollt.
Luana war mitten in ihrer Ausbildung zur Heilerin und bemerkte, dass diese Art der Magie ihr viel leichter fiel. Es war für sie kein Problem in den Körper eines anderen Wesens einzudringen und dort die Verletzungen zu behandeln. Daher war sie auch oft unterwegs, um die Bewohner der Siedlung zu versorgen. Etwas, was dafür sorgte, dass sie noch angesehener wurde, als es ihr lieb war. Vor allem, da sie kein Geld dafür nahm, obwohl mittlerweile schon die Blutjuwelen als Währung eingeführt wurden.
Die Heilerin Nora war eine sehr gute Lehrerin, weshalb Luana auch so glücklich war, bei ihr sein zu dürfen.
Zudem war es wundervoll zu sehen, wie Seydon mit seiner ersten großen Liebe Robin aufblühen. Sie beide betrieben eine kleine Schmiede, die in der Nähe des Gebirges lag. Dort gab es auch eine kleine Miene, da das Gebirge voller wichtiger Materialien war.
Kara, die junge Frau, die Luana aus der Küche kannte, hatte ihre Liebe zu Schafen entdeckt und kümmerte sich um die Herde und die Wolle der Tiere.
In der letzten Zeit hatten die Leute sehr viele Ideen, was wichtig für die Siedlung war und so war ein Haus nach dem anderen entstanden. Durch Sienna hatten sie kaum Probleme sich zu versorgen. Sie ließ die Bäume wachsen und auch das Getreide, das in der Mühle gemahlen und schließlich beim Bäcker zu Brot verarbeitet wurde.
Auch die Tiere hatten sie auf die Weiden gebracht und es gab einige, die sich darum kümmerten. Neben den Schafen gab es auch noch Rinder und Kühe, aber auch Hühner. Zudem hatten sie für die Pferde Stallungen gebaut.
Das war jedoch noch nicht alles.
Luana lächelte, als sie westlichen Teil der Siedlung betrat. Hier war vor kurzem das Gebäude der Handwerker und Zimmermänner beendet wurden. Jetzt bildeten sich Drechsler, Bogner und Waffenschmieden, soweit ein Sattler in diesem Gebiet. Was vor allem daran lag, dass hier auch das Gebäude lag, in dem die Soldaten ausgebildet wurden, die sich um die Mauer kümmerten.
Im östlichen Teil waren die Tiere, die Bäckerei aber auch der Weber und der Gerber. Es sollte sogar ein Badehaus geben, was Luana sehr gefiel. Allerdings war ihnen auch klar, dass sie teilweise gar nicht genug Leute hatten.
Amon war auf eine geniale und verrückte Idee gekommen. Er hatte vorgeschlagen andere Sklaven zu befreien und herzubringen. Anfangs ausgesuchte Leute, die bestimmte Stellen besetzten.
An sich war die Idee gut, nur gab es das Problem, dass man diese befreien und herbringen musste. Das würde nicht einfach sein, denn bis auf Sienna würde niemand so leicht hierher finden. Diese wiederum war aber hier sehr wichtig.
Zudem gab es immer noch die Wahrscheinlichkeit, dass man ihnen folgte und man die Vampire auf dieses Gebiet aufmerksam machte.
Amon hatte sogar die Idee geäußert, mit den Sklavenhändlern zusammenzuarbeiten. Er hatte einiges an Erspartem mitgenommen und könnte in die Stadt gehen, wo die Sklaven verkauft wurden. Dort könnte er noch einige befreien, indem er sie aufkaufte. Das Problem war allerdings, dass sich sein Geld nicht vermehrte. Daher war Sienna auf die Idee gekommen, Waren zu verkaufen. Die Frage war nur wo.
Ragnar hatte Lucia oder sogar Wolfsmond vorgeschlagen, was an sich eine gute Idee war, nur würde es da Probleme geben, hinzugelangen. Sie mussten ein Portal in diese Welten finden oder errichten. Wie letzteres funktionierte war den meisten zwar bewusst, doch es gab einen großen Unterschied zwischen wissen und umsetzen. Die Umsetzung war nicht nur gefährlich, sondern auch sehr schwierig, weshalb Portale auch so selten waren.
Luana blickte in den Himmel und erinnerte sich an Ragnars Worte. Er war in der Lage ein Portal nach Lucia, seiner alten Heimat zu öffnen. Etwas, was sie ihm nicht zugetraut hatte. Gleichzeitig erklärte es allerdings auch, wie er überhaupt nach Wolfsmond gekommen war. Ein Portal zu erschaffen war eine besondere Gabe.
Am Himmel entdeckte Luana eine Art dunklen Punkt, der sie sehnsüchtig werden ließ. Sie wusste, dass es Wolfsmond war, den man auch manchmal am Tag erkennen konnte. In der Nacht war er jedoch heller, da er durch die ihn umgebende Magie sogar leuchtete. Ander als der Mond, den sie von ihrer Heimat aus gesehen hatte, aber trotzdem wunderschön.
Wie es wohl ihrem Rudel ging? Vermisste Man sie und hatte das Versklaven aufgehört?
Ob Ragnar auch ein Portal mach Wolfsmond schaffen konnte? Von dort aus könnten sie versuchen die Leute zu befreien, die als Sklaven verkauft werden sollten.
Vielleicht konnten sie auch Beron Waren anbieten, die dieser weiter verkaufte. Anstelle der Sklaven.
Luana war klar, dass es nicht so leicht funktionieren würde. Nach Wolfsmond konnten sie nicht, weil die Gefahr zu groß war, dass Beron sie verriet und den Sklavenhändlern ihren Aufenthaltsort weitergab. Aber was war mit den anderen Rudeln?
"Luana? Hörst du mir zu?", fragte Myrena eine Waschbäritari, die sich um die Kühe kümmerte.
"Ja. Das Weideland für die Kühe ist zu steinig", wiederholte sie, denn wie jeden Tag machte sie ihre Runde.
Myrena musterte Luana. "Sie treten sich die Steine zu sehr ein", sagte sie besorgt, während sie mit Luana über die Wiesen zu den Tieren ging. Dabei bemerkte Luana, dass Myrena Recht hatte. Es waren kleine Steinchen, sie Luana unter ihren Füßen spürte. Das Problem daran war, dass sie spitz waren.
"Ich rede mit Ragnar", meinte Luana. Vielleicht gab es Zauber, die halfen.
Sie selbst kannte keinen, doch das heiß nicht, dass es deshalb keinen gab.
Zudem war durch das Eis, das den Boden eigentlich geformt hatte und nun gebaut war, gerade die feine Erde weggeschwemmt. Vielleicht sollten sie irgendwie auch eine Schicht von dieser erschaffen, so wie sie es bei den Feldern getan hatten.
Die Magie der Erde hatte Luana sehr fasziniert. Es war erstaunlich gewesen, wie die Magier scheinbar aus dem Nichts hatten Erde erschaffen können. Und das nur, indem sie den Sternenstaub aus derLuft nutzten.
Soweit Luana verstanden hatte, bestand alles, selbst sie, aus Sternenstaub. Jedes Tier und auch jeder Stein.
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Mal ein etwas ruhigeres Kapitel. Man könnte sagen, die Ruhe vor dem Sturm, aber das muss auch mal X3
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Luana-Tochter des Mondes (Leseprobe)
WerwolfBEENDET Als die Werwölfin Luana im Dunkelwald einen fremden Mann findet, der ganz eindeutig nicht zu ihrem Rudel gehört, beginnt für sie eine Reise, die ihr einiges abverlangt. Sie deckt das Geheimnis ihres Rudels auf und alles, was sie kennt, brich...