Es war eine Frage der Zeit

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Madara

Seit einem Jahr schon führte ich eine Beziehung mit Itami und war auch wirklich glücklich mit ihr, aber all dieses positive Gefühl konnte meinen wachsenden Groll gegenüber der Senjus nicht aufheben. Allmählich glaubte ich daran, dass Hashiramas Worte von damals nur leere Worte waren. Eine bessere Welt und das wir sie gemeinsam aufbauen würden. Gemeinsam? Er stand an der Spitze und ließ mir nur den Glauben ich hätte irgendeine Macht in diesem Dorf. Meine Worte worden nie gehört und würden sie auch nie. Tobirama war mit Schuld, Hashirama schenkte seinem Bruder zu viel Glauben. Selbst in den eignen Reihen gab es schon Gespräche wegen mir, ich würde langsam durchdrehen und wäre paranoid. Dieser Friedensvertrag zwischen den Senjus, den Uchihas und den Rest der Welt war auch nur eine Täuschung. Wenn man nichts tat, würde sich nichts ändern, aber das wollte Hashirama nie hören. Sein Plan und seine Ideen waren, angeblich, immer die besseren.

An einem Tag, als Itami auf der Arbeit war, war ich auf dem Platz, wo wir uns kennengelernt haben. Dieser Tag war schwerer als andere, denn es war der Todestag meines Bruders Izuna. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich würde ihn nicht jeden Tag vermissen und das mein Wunsch größer denn je war Tobirama dafür tot zu sehen. „Man merkt das du keinen hast außer Itami und deine Familie." Für eine Millisekunde dachte ich schon darüber nach mein Shringan zu aktivieren und Tobirama wirklich den Gar auszumachen. Von mir kam nur verachtendes Lachen. „Alles nur leere Worte Senju. Geh und griech deinem Bruder noch tiefer in den Arsch." Da kam auch schon ein Kunai auf mich zu geflogen, was ich natürlich mit Leichtigkeit abwehren konnte. Ich war immer noch mit dem Rücken zu dem Mistkerl gewandt. „Das sagt der Richtige. Hunde, die bellen beißen nicht, nicht wahr?" „Ich bin nicht so dumm und greife dich genau hier an. Nur ein Dummer würde das machen." „Soll das auf irgendeine komische Art von dir ein Kompliment sein? Wenn ja, brauche ich das von einem Arschloch, einem Verräter wie dir nicht. Wäre ich du würde ich freiwillig gehen oder Suizid begehen." Tobiramas Worte hatten für mich keine Bedeutung, sie waren nur störende Hintergrundgeräusche. „Da kannst du deinem Bruder folgen." Mein Körper spannte sich an und ich trat mit erhobenem Kopf ihm gegenüber. „Denk gut drüber nach was du sagst, Tobirma."

Ich verfluchte dieses Dorf mit jedem weiteren Tag mehr und fand mich wieder vor Izunas Grab. Vor mir standen zwei Schälchen Sake und ich spürte den Schmerz noch einmal. Während er im Sterben lag, bat er mir seine Augen an, dass wohl größte Geschenk was man mir geben konnte. Mein Augenlicht kam zurück und damit bekam ich auch die Fähigkeiten des ewige Mangekyō Sharingans. Dies war das Vermächtnis meines Bruders gewesen, eine so starke Waffe und ich konnte sie nicht einsetzen.

„Madara meinst du nicht das du ein bisschen übertreibst? Uns geht es doch gut. Wir haben alles was wir brauchen?" Diese Worte wurden mir entgegengeworfen als ich versuchte mit den anderen älteren Leuten aus meinem Clan zu reden. „Wir haben alles? Haben wir etwa die Anerkennung, die wir eigentlich verdient haben? Ich denke eher nicht! Ihr sieht doch diese Blicke von den Leuten, der Senju Clan wird immer stärker und wir werden immer mehr in den Schatten gedrängt. So blind könnt ihr doch gar nicht sein." Fassungslos von dem Unverständnis meines Clans stand ich nun in dem geheimen Raum unter dem Naka-Schrein. Sorge zeichnete sich auf den Gesichtern meiner Clanmitglieder ab. „Madara der Kampf ist schon so lange vorbei und wir leben endlich im Frieden. Lege deinen Groll nieder oder willst du all das hier und auch Itami aufgeben wegen deinem Stolz?" Geschockt von der Naivität und der Blindheit meiner Familie konnte ich nur den Kopf schütteln. „Seit wann seid ihr keine stolze Uchihas mehr? Hat man euch schon so weit gebracht?" „Du drehst die Worte im Munde um! Natürlich sind wir stolze Uchihas und unsere Ehre ist uns das wichtigste, aber wir haben erkannt wann es vorbei ist mit den unnötigen Kämpfen. Du denkst du würdest nur für unsere Familie handeln, aber es geht allein um dich. Du sagst du willst uns beschützen, aber du führst diesen Plan durch, weil du gekränkt bist, weil du nicht der Hokage bist. Obwohl du mitentschieden hast, dass Haashirama das Oberhaupt wird. Jeder hat Sünden begangen, jeder von uns hat den Tod gebracht, es ist Zeit nach vorne zu sehen." Mit diesen Worten gingen meine Clanmitglieder aus dem Raum.

Auch sie verstanden mich nicht, ich fühlte mich verraten von meiner eignen Familie. Schlussendlich war auch ich für sie nur ein kleines Kind. Ich wollte sie immer beschützen, ich wollte immer das beste für sie, aber wenn sie es nicht verstanden, konnte ich auch nichts daran ändern. Ich hatte eine immense Geduld gehabt, aber es hatte sich nichts geändert. Es war aussichtslos, meine Gedanken wechselten dann plötzlich zu Itami und ich fragte mich, ob ich für sie wirklich hierbleiben konnte, denn auch sie blieb, auf mehreren Bitten von mir, hier.

Weitere Tage vergingen und ich genoss die Zeit mit meiner Freundin. Wir lagen auf einer weiten Wiese, wir beiden hatten die Augen zu und sie lag in meinen Armen. „Ich liebe dich." Diese Worte flüsterte ich ihr ins Ohr und sie schenkte mir ihr Lächeln. Ich verbarg seit einiger Zeit meine Gedanken, ich wollte nicht hören was sie dazu zu sagen hatte, denn ich kannte ihre Antworten. Tief im Inneren wusste ich schon die Entscheidung, aber ich konnte sie noch nicht selbst akzeptieren. Dann kam der Tag, an dem ich eine Entscheidung fiel auf Grund eines großen Streits mit Hashirama. „Du wirst es nie verstehen! Niemand tut das hier!" Wutentbrannt rannte ich nach Hause und nahm alles Wichtige an mich. Für einige Sekunde blieb ich im Türrahmen stehen und dachte daran, wie groß der Schmerz von Itami sein würde, aber ich konnte nicht länger hierbleiben. Obwohl meine letzten Worte nichts verbessern hätten könnten, schrieb ich ihr einen Brief. Ganz am Anfang unserer Beziehung hatte ich schon eine Vorahnung und wollte diese Frau beschützen, sie von mir fernhalten. Ich liebte diese Frau wirklich, aber es war leider nicht genug.

Der Weg des HerzensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt