Ich werde dich immer lieben

174 10 16
                                    


Itami

Mit dem Kopf auf den Tisch saß ich in Hashiramas Küche als er grad, mit meiner Tochter auf dem Arm, reinkam. Seit der Geburt sind schon einige Monate umgegangen, Hashirama liebte seinen Job als Onkel und verwöhnte mein Kind bis zum geht nicht mehr. Er schwärmte nur noch von ihr, so als wäre es seine Tochter und ich fand es unendlich süß und herzergreifend. Fast jeder vom Uchiha Clan hatte mich im Krankenhaus besucht und waren hin und hergerissen von Hanami. Meine Tochter hatte blasse Haut, schwarzes Haar und große dunkel braune Augen. „Ach Itami. Sie ist einfach zuckersüß." Ich lachte in mich hinein, weil er diese Worte schon so oft gesagt hatte. Müde hob ich mein Kopf und nahm sie in meine Arme. „Mein kleiner süßer Schatz. Hoffentlich war der Onkel Hashirama ganz lieb zu dir. Obwohl ich das wirklich nicht zu bezweifeln muss, denn du wirst nur noch verwöhnt von ihm." „Ach komm das stimmt doch nicht." Ich schaute Hashirama skeptisch an und hob dabei eine Augenbraue. „Naja vielleicht ein bisschen." Wir beide fingen an zu lachen, was Hanami dazu veranlasste mitzulachen. „Mama liebt dich." Auch Tobirama war in ihrer Gegenwart ein ganz anderer Mensch. Woran ich nie geglaubt hatte. Auf der Arbeit fragten mich meine Patienten und Arbeitskollegen immer, wie es meiner Tochter ging. Plötzlich sprach fast jeder mit mir und ich sah in den meisten nur dieselben Heuchler wie vor Jahren auch.

Der Uchiha Clan ließ mich in Madaras Wohnung leben, es gab Tag da tat es noch ein bisschen weh, aber hier fühlte ich mich wohl und hier wollte ich meine Tochter großziehen. Die Hilfe von den Clanmitgliedern war nett und fühlte mich so als hätte ich endlich eine richtige Familie. Ich hatte wieder einen Grund gehabt hier zu bleiben. Ich tat alles um eine gute Mutter zu sein.

Tobirama hatte noch eine Zeitlang die Hoffnung gehabt ich würde uns wieder eine Chance geben, aber diese Zeit war schon längst vorbei, denn ich liebte ihn nicht mehr. Mein Herz schlug immer noch für den Mann mit den langen schwarzen Haaren und den Blick, der alles einfrieren konnte. Meine Albträume kamen immer noch, zwar mit zeitlichen Abständen, aber sie waren noch vorhanden. Ich träumte davon wie ich in ein tiefes Loch hineinfiel und jeder, der mir wichtig war, oben stand und mir beim Fallen zu schaute, statt mir zu helfen. Hände würden mich packen und in den Abgrund mitziehen. Mit der Zeit kam ich irgendwie damit klar.

Vor meinem Inneren Auge sah ich wie die Zeit immer schneller umging und plötzlich waren zwei Jahre um. Die Sonne schien, aber niemand hatte damit gerechnet was an diesem Tag geschehen würde. Dieser Tag fing wie immer an, ich kämpfte mich aus dem Bett, um rüber in das Schlafzimmer meiner Tochter zu gehen. „Mama." Hanami wartete schon auf mich und war vollkommen aufgeregt und lachte nur noch. „Ja mein Schatz. Ich bin ja da. Du kleiner Wirbelwind, hältst mich ganz schön auf trapp." Mit der Zeit sah man immer mehr, dass Madara ihr Vater war. „Gehen wir heute zu Onkel Tobirama und Hashirama?" „Ja! Ja! Ja!" Diese Aussage war klar und deutlich.

Hanami saß ungeduldig auf meinem Bett, während ich alles Wichtige einpackte. „Hanami bitte sitz ruhig hin. Wir werden so schnell es geht zu ihnen gehen." „Schneller Mama. Schneller." Ich stellte mich genau vor ihr hin und schaute sie nur an. „Tut mir leid Mama." Ohne einen weiteren Mucks von sich zugeben wartete sie bis ich fertig war, um aufzubrechen. Freudestrahlend offenbarte sie mir mehrmals wie sehr sich doch freute, obwohl sie die beiden Senjus mehrmals in der Woche sah. Tobirama machte mir sehr schnell die Tür auf und begrüßte erstmal meine Tochter, die sich sofort in seine Arme schmiss.

Im Wohnzimmer machten wir uns breit und Hanami konnte nicht eine Minute ruhig sitzen bleiben. Sie war die Frohnatur in Person, doch so anders als Madara oder ich. Ich fragte mich woher sie das hatte. „Hast du heute gut geschlafen Itami?" Diese Frage kam von Tobirama, während sein Bruder mit meiner Blume spielte. „Ja habe ich. Eine Nacht ohne Albträume." Plötzlich klopfte es an der Haustür und Tobirama sprang auf um die Tür auf zu machen. „Hashirama! Man verlangt nach dir." „Kein Tag ohne mal gestört zu werden. Das wäre wunderbar." Hashirama nahm sich das Gespräch an, aber ich hörte nichts, denn sie sprachen sehr leise. Ich hörte nur wie Hashirama schnell die Luft einzog. Sofort kam er zurück und meinte er müsse schnell weg, denn es war ein Notfall, aber trotz mehrfachen Nachfragen, sagte er mir nicht was genau vorgefallen war. Er verabschiedete sich von meiner Tochter, die natürlich deswegen tot traurig war und machte sich sofort auf. „Tobirama? Was ist los?" „Tut mir leid, ich darf es dir leider nicht sagen."

Es musste schon was sehr schwerwiegendes sein, wenn sie es mir nicht sagen durften und ich machte mir natürlich Sorgen um Hashirama. Nun konnte ich mich nicht mehr auf die Momente, hier im Haus konzentrieren, denn meine Gedanken kreisten sich um den Grund für sein sofortiges Aufbrechen. Nach paar Stunden kamen wieder Shinobis zum Haus um mit Tobirama zu reden, wieder mal hörte ich nichts und ich erkannte nichts in Tobiramas Gesicht. „Jetzt sag mir ehrlich was los ist! Sonst mache ich mir die ganze Zeit Sorgen um dein Bruder. Ist das Dorf im Gefahr? Ist er in ein Kampf verwickelt?" Tobirama blieb still und beantwortete keine einzige Frage von mir. Irgendwann wurde ich richtig nervös und fehlte ihn an. „Itami...es geht nicht, denn.." Er verfiel wieder in Schweigen. „Denn?" „Denn du würdest sofort los laufen." Für den ersten Augenblick war ich sichtlich verwirrt, aber dann verstand ich was hier abging. „Madara ist hier und er führt ein Kampf mit Hashirama!" Ohne eine Sekunde zu warten stand ich auf aber er hielt mich an meinem Arm fest. „Geh nicht Itami. Du hast es richtig erfasst. Er hat ein Kampf mit meinem Bruder, glaubst du, du könntest was ausrichten? Bleib hier bei deiner Tochter." „Versuch mich zu verstehen. Ich muss dahin. Bitte...bitte." In meiner Stimme war ein Flehen, eine Verzweiflung.

„Mama?" Hanami bemerkte meine Gefühle und ich nahm sie auf mein Arm. „Meine Blume, mein Schatz." „Dann geh, wenn du musst. Ich bleibe hier bei Hanami." Da fiel meine Entscheidung nicht schwer, viele würden meinen ich wäre eine schlechte Mutter, weil ich meine Tochter allein lasse. Aber in mir war dieses starke Gefühl, dieses Gefühl, ich muss dahin. „Hanami. Mama liebt dich und Mama wird wieder zurückkommen." Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn und Tobirama nahm sie in seine Arme. „Bitte komm wieder schnell zurück Itami." Sein Blick war voller Sorge aber auch Hoffnung.

Ich zog in Windeseile meine Schuhe an und fing an zu laufen, Tobirama sagte mir zwar nicht, wo der Kampf war, aber es konnte nur Außerhalb des Dorfes sein. Der Bereich um das Dorf war zwar groß, aber ich glaube man konnte ein Kampf zwischen den zwei stärksten Shinobis nicht übersehen. Es fiel mir immer schwerer zu atmen, aber ich lief dennoch weiter, denn ich konnte nicht stehen bleiben, ich konnte nicht warten. Mein Herz pochte immer lauter und in meinem Gedanken sah ich nur noch Madara. Instinktiv rannte ich zum Tal des Endes, aber was ich da sah, überstieg alles. Überall waren Spuren von Hashiramas Holzversteck, aber ich sah wie Madara auf einen übergroßen Fuchs stand. Dieser Fuchs, war ein Monster mit neun Schwänzen. Dieser Kampf war gewaltig, aber ich ließ mich deswegen nicht aufhalten. Ich lief los und rief immer wieder ihre Namen, immer lauter, immer verzweifelter, dann stand ich genau vor dem Monster und dem übergroßen Baum von Hashirama.

Sie sahen mich nicht und ich sah nur wie beide sich auf den nächsten Angriff vorbereiteten. Wieder schrie ich ihre Namen und dann sahen sie mich, aber ich stand schon mitten zwischen den Fronten. Mir rannten die Tränen vor Verzweiflung über die Wangen und mein kompletter Körper zitterte. Beide sahen mich geschockt an, aber ich konnte nicht wirklich sagen was genau passierte, denn ich spürte nur noch, wie mich was durchbohrte. Genau durch meine linke Schulter und ein heftiger Schlag gegen meine Wirbelsäule, ich bekam noch mit wie etwas krachte. Der Fall auf den Boden kam mir wie eine Ewigkeit vor, als hätte man die Zeit verlangsamt. „ITAMI!!! NEIN!!!" Die Stimmen von den beiden kamen bei mir nur noch wie ein Echo an. Bevor ich schlussendlich auf den Boden ankam, fingen mich starke Arme auf. „Wir haben sie getroffen, wir können sie noch retten oder Hashirama?! Oder?!" So eine Panik hatte ich noch nie in Madaras Stimme gehört.

Ich rang nach Atem, ich spürte wie aus meiner Schulter das Blut floss, ein Wirbelsäule Knochen drückte gegen mein Herz. Madaras Hände ließen mich nicht los, er hielt meine Hände und redete voller Panik mit Hashirama. „Verdammt Hashirama!!! Rede!!!" „Wir haben ihre Wirbelsäule verletzt, sämtliche Knochen in ihrem Körper sind gebrochen. Wir...wir...können nichts machen." „Nein! Das darf nicht sein." Madara beugte sich zu mir und gab mir einen Kuss auf die Lippen. „Warum kamst du hier her? Warum?" Ich spürte die Schmerzen in meinem Körper, ich hörte meine Gedanken, ich trauerte darum das ich nie wieder meine Tochter sehen werde, aber tief in meinem Herzen spürte ich die Freude darüber Madaras Stimme zu hören.

Die Kälte setzte ein und ich spürte immer weniger meinen eignen Körper und den Druck auf meinen Händen. Das Einzige was mir blieb waren die Tränen auf meinen Körper von Madara. „Es tut mir so leid Itami. Ich wusste von Anfang an, dass ich nicht der Mann bin, der dich verdient. Ich musste gehen, aber ich liebe dich, ich werde dich immer lieben." Hätte ich noch die Kraft zum Antworten gehabt, hätte ich ihm gesagt, dass ich ihn auch immer lieben würde und dass er eine Tochter hat. Meine letzten Gedanken waren an Madara, Hanami, Hashirama und Tobirama gerichtet. Es tut mir leid Hanami und Tobirama, aber ich komme nicht zurück. Die letzten Tränen flossen über meine Wangen.

Der Weg des HerzensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt