Eine zerbrochene Vase und tausend Fragen

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Ich schreckte dann plötzlich aus meiner Badewanne auf und dachte noch kurz über das Gespräch von damals nach. Nach diesem Rückblick der letzten Jahren war es für mich klar, dass ich nicht noch einmal zurückkehren würde. Noch eine gute halbe Stunde lag ich da bis ich mich dazu entschloss aufzustehen. Obwohl ich so lange geruht habe fiel es mir schwer meine große braunen Augen offen zu halten. Mit langsamen Bewegungen nahm ich das Handtuch vom Waschbecken um mich ab zu trocknen und es um meine Sanduhrfigur zu legen. Schlürfend durchquerte ich das relativ kleine Bad um genau in die gegenüberliegende Küche zu geraten. Bedauerlicherweise hatte ich nichts zum Essen da und ich wollte keineswegs noch einmal raus. Erschöpft lehnte ich mich mit dem Rücken gegen die Theke und blickte zum kleinen Tisch mit den zwei Holzstühle. Auf dem Tisch stand eine Vase mit Blumen drin die mir Tobirama gekauft hat. Etwas tief in mir drinnen hatte den Drang die Vase zu nehmen und mit voller Kraft auf den Boden zu zerschmettern. Wie konnte es sein das ich mich schuldig fühle? Wie konnte es sein das ich Bedauern spüre obwohl ich so lange gekämpft habe? Hab ich irgendwas falsch gemacht? Hab ich ihn in die Enge getrieben? Wieso konnte Madara mich immer  wieder daran hindern zu gehen und nicht er? Wieso nicht meine geglaubte große Liebe? Plötzlich nahm ich wirklich die Vase und zerberste sie auf den Boden.

„Itami??? Itami!!!“ In meiner Wut registrierte ich erst wenige Sekunden später das Hashirama von draußen zu meinem Fenster rief. Mit einem Kloß im Halse und schweren Knochen ging ich zum Fenster rüber. „Was ist los? Ich habe es krachen gehört.“ Mit einer geglaubten guten Maske sah ich zu ihm runter. „Es ist alles okay. Es ist nur etwas runtergefallen. Du musst dir keine Sorgen machen.“ Augenscheinlich sah es Hashirama anders und verschaffte sich schneller Zutritt als ich schauen konnte. Mit einer geschockten Miene sah er das ganze Glas auf den Boden.  „Nur  etwas runtergefallen? Wem willst du das weiß machen?“ Immer noch stand ich an dem Fenster und gegenüber von ihm. Ich zwang mich selbst ihn anzuschauen obwohl es mehr schlecht als recht war.  „Ich wollte nach dir schauen, habe auch etwas zu essen dabei, Onigiri und Dango. Deine Leibspeisen, extra nur für dich.“ Ich wusste nicht ob ich fröhlich sein sollte weil er hier war und ob ich über das Essen glücklich sein sollte. „Geh du dir was richtiges anziehen und ich räume währenddessen auf.“ Hätte er es nicht angesprochen, hätte ich gar nicht bemerkt wie ich nur mit einem Handtuch um dem Körper da stand. Meine Augen verfolgten Hashiramas Bewegungen und ich blieb weiterhin am Fenster stehen. „Du musst das nicht machen. Ich hätte das schon weg gemacht.“ „Das einzige was du jetzt machen musst ist dir was anzuziehen und dann mit mir was zu essen. Punkt!“ Es blieb kein Raum für Diskussion denn Hashiramas strenger Ton in der Stimme ließ es nicht zu.

Für einige Minuten war ich dann verschwunden. Ich entschied mich dafür eine lockere schwarze Hose und ein graues Shirt anzuziehen. Ich ließ mir Zeit denn ich war mir selbst nicht so sicher ob ich wirklich glücklich darüber sein sollte. Als ich dann zurück in die Küche kam waren alle Scherben verschwunden und mein bester Freund saß mit dem Essen an den kleinen Tisch. Erschöpft saß ich mich ihm gegenüber. „Danke für das Essen, aber sag mir wieso du hier bist?“ „ Ich hatte das Gefühl gehabt als hätte ich dich in Stich gelassen. Als hätte ich gar nicht mehr auf dich geachtet wie es dir wirklich geht. Unser letztes wirkliches Gespräch ist schon eine Weile her, dass von heut morgen zähle ich nicht.“ „Es gibt nichts zu reden.“ Ich nahm mir ein Onigiri und aß es in Ruhe während der Senju mich skeptisch an blickte. „Bitte sei einmal ehrlich Itami.“ Mein Herz wurde abermals schwer und meine Hände fingen an zu zittern. „Ich habe die Vase vor Wut runter geschmissen, denn ich verstehe nicht wieso ich mich schuldig fühlen sollte. Ich habe mich gefragt ob ich selbst Schuld bin an der beschissenen Situation. Wie es sein kann das es Madara ist der mich mehrmals daran gehindert hat zu gehen. Und das mit den Dorfbewohner sollte mir eigentlich egal sein, aber ich kann es nicht leugnen das es weh tut.“ Ohne mich einmal zu unterbrechen hörte er mir zu und obwohl er immer Scherze gemacht hat, war er diesmal tot ernst. „Ich denke es gehören immer zwei dazu. Ihr beide habt euch gegenseitig in die Enge getrieben mit euren Forderungen. Und bei der Sache mit Madara weiß ich selbst keine Antwort. Er kennt dich ebenso so gut wie ich, vielleicht sogar noch besser. Habt ihr miteinander geredet?“ Bevor ich mich dazu entschloss ihm alles zu erzählen aß ich noch ein bisschen was.

Nach paar Minuten war ich mit meiner Erzählung durch und fügte dazu das ich über die letzten Jahre nachgedacht habe und es für mich fest stand, dass ich nicht noch einmal zurückkehren würde. „Die wunderbare Liebe vom Anfang ist nicht mehr vorhanden und mich selbst damit anzulügen bringt mir rein gar nichts.“ „Du wirst den richtigen finden und ich kümmere mich darum das die Dorfbewohner dich in Ruhe lassen.“ Ich spürte das er mir noch was sagen wollte, aber es nicht machte. Vielleicht war es besser so, vielleicht war es kein guter Zeitpunkt dazu gewesen. Müde legte ich meinen Kopf auf den Tisch und dachte darüber nach Hashirama weiter von meinem Gefühlschaos zu erzählen. „Ich muss ehrlich sein. Ich habe den Abend gestern mit Madara genossen. Obwohl er genau so hart wie Stein ist, hat er es geschafft mich zum lächeln zu bringen und mich unbeschwert zu fühlen.“ „Weil Madara immer nur Augen für dich hatte und es gibt sicherlich einen guten Grund wieso du gestern mitkommen bist und das lag nicht an dem Alkohol.“

Der Weg des HerzensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt