Herzschmerz + Alkohol

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„Du bist wieder unerträglich Tobirama. Lass es gut sein!“ Mit einer lauten Stimme und einem kräftigen Hieb öffnete ich die Tür. „Verdammt Itami. Ich habe es doch nicht so gemeint.“ Tobirama hielt mich am Handgelenk fest und zog mich an sich ran. „Vergiss! Es! Es ist vorbei und das für immer!“ Ich riss mich mit voller Kraft los und ging aus dem Haus der Senjus raus.

Plötzlich stand Hashirama vor mir, am Anfang schenkte er mir ein Lächeln aber dann dämmerte es ihm. „Sag mir jetzt bitte nicht, dass ihr euch wieder gestritten habt.“ „Es ist vorbei. Dein Bruder lernt es nicht, ich bin doch kein Fußabtreter und ich brauch diesen Scheiß  nicht.“ Wut entbrannt ging ich an ihm vorbei und mit sorgenvoller Stimme sprach der ältere Bruder zu mir. „Könnt ihr nicht noch einmal drüber reden?“ Als er diese Worte aussprach stand auch schon Tobirama im Türrahmen. „Drüber reden? So wie die letzten Jahre auch?“ Tobirama blickte mich mit seinen roten Augen an, sein Blick war wie immer kalt und hart. „Ich habe es satt! Hörst du?! Du bist zwar ein starker Shinobi aber zwischenmenschlich bist du ein Nichts! Ich frage mich mittlerweile wieso ich dich geliebt habe.“ Meine Wut verwandelte sich in tiefe Traurigkeit, die ich schon zu oft in seiner Gegenwart gespürt habe. „Wir lassen es. Geh dein Weg und ich geh meinen.“ Um meine Worte und meinen Entschluss zu stärken gab ich ihm die Kette die er mir gekauft hatte zurück.

Gedankenverloren und verletzt wandelte ich nun durch Konoha bis ich ein bekanntes Gesicht sah und das von Madara. Er hatte mich schon vorher bemerkt und kam auf mich zu. „Laut deinem Gesichtsausdruck geht es dir nicht allzu gut.“ „Was für ein Blitzbemerker du bist. Du siehst auch nicht grad fröhlich aus, aber da muss ich dazu sagen das du nie fröhlich aussiehst.“ „Danke für das Kompliment.“ Mit gespielter Verletzbarkeit verschränkte er seine Arme und musterte mich. „Komm wir gehen was trinken und dabei kannst du mir deine Leidensgeschichte mit Tobirama erzählen.“ So sehr ich Madara auch mochte seine Gegenwart war manchmal sehr düster, aber in diesem Moment brauchte ich seine Art. Mit einem halben Lächeln auf meinem Lippen machten wir uns auf.

Als wir uns dann niedergelassen haben und uns mehrere kleine Flaschen Sake bestellt haben blickte Madara mich mit seinen schwarzen Augen an.
„Eigentlich ist die Geschichte ziemlich kurz weil du schon viel mitbekommen hast. Tobirama war halt Tobirama. Unsensibel, rau, hat mir nicht zugehört, ignoriert was ich möchte. Nicht grad der Mensch den ich brauche.“ Darauf erhoben wir die Schälchen und tranken. Wieder komplett abgedriftet sah auf den Tisch, aber ich spürte dann wie sich jemand neben mich saß und seinen Arm um meine Schulter lag. Ich schaute in Madaras Augen die für seine Verhältnisse weich wirkten. „Vergiss das Ganze. Tobirama ist ein Vollidiot und wir sollten uns einem besseren Gefühl widmen.“ Dieser Abend mit Madara war so unwirklich, weil ich ihn wirklich mal lachen gesehen habe und ich hatte wirklich Spaß gehabt.

Bedauerlicherweise war ich auch am Ende des Tages ziemlich betrunken und dagegen war er fast stocknüchtern. Er stützte mich und meinte zu mir ich solle besser bei ihm schlafen. Am Anfang verweigerte ich dies aber schlussendlich kam ich mit. Ich war das aller erste mal bei ihm zu Hause und trotz meinem betrunkenen Zustand nahm ich meine Gegenwart genau war.
Im langen Flur sah ich einige Bilder von ihm und seinem Bruder. Sofort zog sich mein Herz zusammen. Zu wissen wie sehr Madara seinen Bruder Izuna geliebt hat und der Umstand wie Izuna gestorben ist brach mir das Herz. Tobirama hatte ihn damals eine tödliche Wunde zugefügt und er ist an diesen Wunden gestorben. „Mach dir darüber keine Gedanken.“ Madara riss mich aus meinem Gedanken. „Du musst doch voller Wut sein? Hattest du jemals den Gedanken gehabt Tobirama tot zu sehen?“ Seine Augen waren getränkt in Traurigkeit und Zorn. Ich bedauerte meine Worte mit einem Mal. Sein ganzer Körper spannte sich an und ich glaubte für einen Moment sein Sharigan gesehen zu haben. „Ja das habe ich. Damals als ich unterlag und Tobirama mich töten wollte hat Hashirama das ganze gestoppt. Er wollte wissen wie er mein Vertrauen wieder zurück erlangen konnte. Meine Bedingung war entweder er tötet sein Bruder oder sich selbst. Er wollte sich selbst töten, aber ich hielt es auf und so kam es zu der Erbauung von Konoha.“

Irgendwas tief in mir empfand tiefes Verständnis für diese Bedingung und ein inneres Gefühl bewog mich dazu Madara zu umarmen. Tränen rannten über meine Wangen und Madara war vollkommen verwirrt davon. „Wieso weinst du jetzt?“ „Ich glaube ich weine an deiner Stelle, weil du kein Mann bist der weint. Diese Vergangenheit, eure Vergangenheit, ist…es ist…so herzzerreißend.“ Zögerlich erwiderte er meine Umarmung und legte seinen Kopf auf meine Schulter. „Ich habe eine Frage an dich…wieso hast du dich eigentlich auf Tobirama eingelassen? War es wirklich Liebe oder ein anderes Gefühl?“ „Es war Liebe, aber wieso ich ihn geliebt habe weiß ich nicht mehr. Vielleicht war er am Anfang in meinen Augen vollkommen, aber mit der Zeit habe ich die Wahrheit erkannt. Am Anfang war er eben er…dann hatte er versucht sich zu bemühen aber er verfiel in seinem Muster wieder. Ich glaube er hat ein weiches Herz, aber er hat eine Mauer drum gebaut und zeigt nur Hashirama seine wahren Gefühle.“

Wir standen regungslos im Flur und ich hatte seit langem wieder das Gefühl wirklich wieder lächeln zu können. Ich gab mich diesem Gefühl hin und bevor ich begriff was ich tat küsste ich Madara. Für einen Bruchteil einer Sekunde war er wie versteinert, aber dann erwiderte er den Kuss. Sofort bildete sich der Gedanke, dass es falsch war direkt einen anderen Mann zu küssen, aber so schnell wie er kam verdrängte ich ihn. Madara drückte mich an sich und glitt mit seiner Hand meinem Rücken hinunter. Das löste in mir ein berauschendes Gefühl aus. Meine Küsse wurden stürmischer und meine Zurückhaltung war wie weg geflogen.

Madara wanderte mit seinen Lippen meinen Hals hinunter und hob mich am Hintern hoch so als ob ich nichts wiegen würde. Ohne von mir zu lassen trug er mich in sein Schlafzimmer. Es war ganz anders als mit Tobirama, Madara ergriff die Intensive. Es vergingen viele Minuten und ich genoss die Hitze dieser Nacht. Aber diese Hitze verflog und ein angenehmes warmes Gefühl kam an dessen Stelle. Ich schmiegte mich an Madara und schlief ein während er mit seiner Hand über mein Nacken streichelte.

Der Weg des HerzensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt