Meine Blume

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Itami

Beide sahen mich geschockt an und der als erstes aus dem Schockzustand kam, war Hashirama. Auf seinem Gesicht bildete sich ein breites Lächeln und er nahm mich direkt in seine Arme. „Okay, damit habe ich wirklich nicht gerechnet, trotz dem Umstand das Madara weg ist, ist das eine wunderbare Nachricht." Ich sah Tobirama direkt an, dass er alles andere als glücklich war. „Wirst du es bekommen?" Diese Frage war nicht fürsorglich gemeint von ihm. Hashirama entfernte sich von mir und guckte zwischen uns hin und her. „Ja ich werde das Kind bekommen." „Du willst wirklich sein Kind austragen. Ich fass es nicht." Ich glaubte ich hörte nicht richtig. „Was kann das Kind dafür Tobirama? Soll ich dem Kind die Schuld geben, dass Madara gegangen ist?" Wir beide waren angespannt und die Luft wurde immer dünner.

Tobirama schaute mich nur noch mit seinem typischen kalten Blick an und wollte sich schon wegdrehen, aber ich stand schnell von meinem Stuhl auf, um zu verhindern das er ging. „Oh nein, diesmal gehst du nicht so einfach und diesmal lass ich mich nicht mit einem Es tut mir leid abservieren. Ich sage dir mal was Tobirama. Ich habe meine Worte vor einem Jahr ernst gemeint. Ich bin der Meinung, dass wir beide große Fehler gemacht haben. Und du hast dennoch kein Recht dazu eifersüchtig zu sein, du denkst dir sicherlich es könnte dein Kind sein. Aber es ist nicht so, damit musst du leben. Ich habe mich damals für Madara entschieden, halte mich für dumm oder sonst was, aber ja ich liebe ihn. Dieses Gefühl wird nicht einfach so verschwinden, ich bin sauer und wütend, aber soll das der Grund sein wieso ich mich gegen das Kind entscheide? Ich denke nicht. Du hast nicht das Recht sauer zu sein." Mit diesen Worten ging ich an ihn vorbei. „Wie kannst du noch hinter ihm stehen? Er ist fort, es ist gegangen Itami. Verdammt nochmal!" „Entscheidest du wie ich damit umgehe?" Ich schaute ihn lange an, bis er bemerkte das mir seine Meinung wirklich egal war.

Wieder rannten die Tränen über meine Wangen und ich fasste mir an meinen Bauch. Tobirama kam zu mir und nahm meine Hand, aber ich zog sie weg. Tief im Inneren hatte ich eine Blockade gegen seine Berührungen. „Ich geh nach Hause. Ich brauch jetzt ein bisschen Zeit für mich." Ich hörte nur noch wie Hashirama zu ihm sagte, er solle mir die Zeit lassen und das er eh nichts tun könnte.

Die Zeit nahm ihren Lauf, Tobirama bemühte sich darum nicht allzu abfällig zu sein und für mich da zu sein, Hashirama hatte die ganze Zeit Sorgen um mich. Leider zu Recht, denn die Schwangerschaft verlief nicht immer allzu gut, meine Psyche litt darunter, mit der Zeit kam auch immer wieder ein und derselbe Albtraum. Die Leute fingen wieder an mehr über mich zu reden, aber es war mir gleich. Der Uchiha Clan stand immer noch hinter mir und unterstützte mich in sämtlichen Lebenslagen. Was ich absolut nicht verstand, aber bedankte mich fast jeden Tag. Es gab immer wieder Tage da fühlte ich mich allein und vermisste Madara. Immer wieder stellte ich mir die Frage, wohin er wohl gegangen war. Es war ein Teufelskreis, jeder andere normale Mensch hätte den größten Hass auf ihn. Klar war ich wütend, aber ich konnte seine Beweggründe trotzdem nachvollziehen.

Es war wieder ein Tag an dem es mir wieder etwas schlechter ging und Hashirama wollte nicht von meiner Seite weichen. „Oh Gott Hashirama. Du kannst doch nicht die ganze Zeit bei mir bleiben, ich bin eine erwachsene Frau und du musst dich um das Dorf kümmern." „Keine Diskussion. Dir geht's nicht gut und das heißt ich bleibe bei dir. Tobirama kümmert sich um alles." Ich war ein bisschen genervt von seiner Übermutter Rolle, aber er ließ sich auch nicht darin stören und machte munter damit weiter. Er brachte mir ein Glas Wasser und schaute mich einfach nur an. „Ist irgendwas? Oder warum starrst du mich so an." „Ich habe mit den Ärzten gesprochen. Es wird bald so weit sein und sie haben mir gesagt, dass es eine schwere Geburt wird, weil du auch so schon sehr geschwächt bist." „Ich weiß all das schon. Und mir ist das bewusst, aber ich werde das schon schaffen." Ich lächelte ihn aufmunternd an, denn er machte sich mehr drüber Sorgen als ich. „Die Zeit ist so schnell vergangen, Itami. Du hast nie wieder wirklich darüber gesprochen." Mein bester Freund nahm meine Hand und streichelte sie sanft. „Was willst du von mir hören? Du kannst dir doch alles denken. Mein Herz weint immer noch, meine Seele hat diese Wunde noch nicht verschlossen. Es sind fast neun Monate her, aber es fühlt sich an als wäre es erst gestern geschehen. Ich dachte wirklich meine Liebe würde ausreichen, aber diese Emotionen, die er in sich hat, sind zu tief verankert. Sein Stolz und sein Ehrgefühl machten ihn blind. Aber ich behalte die schönen Erinnerungen in meinen Herzen."

Mit diesem Gefühl und mit diesen Gedanken bereitete ich mich auf die Geburt vor und sie war wahrlich nicht einfach. Es gab einige Komplikationen, mein Puls stieg in die Höhe, kurzzeitig hatte ich Atemnot und ich hatte große Angst. Während der ganzen Prozedur hielt ich die Hand von Tobirama, unfassbar das ich sie nicht gebrochen hab, ich war ihm unendlich dankbar gewesen. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass grad er neben mir sitzen würde während ich das Kind von Madara gebär.

Nach vielen Stunden war es dann endlich geschafft. Mein Kopf kam zur Ruhe und ich konnte endlich durchatmen. Tobirama schenkte mir ein Lächeln und küsste meine Hand. „Du hast es endlich geschafft, Itami." Dann kam die Hebamme mit dem kleinen Menschen in den Armen zu uns und legte mir mein Kind in meine Arme. „Glückwunsch. Sie haben ein gesundes Mädchen geboren." Überwältigt von meinen Gefühlen fing ich an zu weinen, ich war so glücklich. „Meine Tochter." „Sie ist wirklich süß, aber bei so einer Mutter ist das kein Wunder. Hast du schon einen Namen für sie?" „Ich nenne sie Hanami. Sie ist meine Blume." Ich hoffte darauf das alles gut ging.

Der Weg des HerzensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt