Zwischen den Stühlen

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Noch lange nachdem Hashirama ging dachte ich über seine Worte nach das es nicht am Alkohol lag. Am nächsten Tag versuchte ich der Situation nicht zu viel Gewicht zu geben denn sonst könnte ich nie wieder lächeln. Dank meiner Arbeit war ich dazu gezwungen aus meinem Haus raus zu gehen, denn ich konnte ja schlecht mich die ganze Zeit verkriechen. Mit einer fast positiven Einstellung trat ich den Weg ins Krankenhaus an um direkt als ich ankam Fragen um die Ohren geworfen zu bekommen. Ich hatte nicht mal Zeit meine Sachen in mein Schränkchen zu legen. „Hast du dich wirklich von Tobirama getrennt und hast du wirklich was mit dem Uchiha was am laufen?“ Meine Arbeitskollegin, die genau wie ich 25 Jahre alt war und seit paar Jahren hier arbeitet, stand genau vor mir. Sie war einer deren die gerne über Tratsch und andere Leute redete und da ich das perfekte Opfer dafür war bot es sich natürlich an das sie sicherlich auch mit den anderen darüber geredet hat. „Ja ich habe mich von Tobirama getrennt und nein ich habe nichts mit Madara am laufen.“ Kurz und sachlich versuchte ich aus dieser Situation zu fliehen, denn sofort wandte ich mich ab um meine Sachen zu verstauen und mich auf meine Patienten vorzubereiten. „Wie kannst du dich so einfach von ihm trennen? Er ist so toll.“ Meine Kollegin stand nun vom Tisch auf und trat mir mit ihrem Porzellan Gesicht ganz nah. „Du kannst ihn gerne haben, er ist nun frei.“ Sie sah mich leicht geschockt an aber ich tat es mit einem Schulterzucken ab. „Scheinbar hat er dir nicht genug bedeutet.“ „Du und die anderen wissen nichts. Nichts über mich oder sonst was, was mich betrifft. Kannst gerne zu den anderen laufen und lästern, was anderes kommt ja nicht aus euren Münder.“ Meine Stimme war beherrscht und ruhig und scheinbar wirkte es bei der blonden Puppe. „Und komm mir nicht das du sowas nicht tuen würdest. Ich möchte dir nur noch eine Sache sagen Emilia. Du und die anderen solltet selbst mal in den Spiegel schauen und sehen was ihr anderen mit sowas antut und ich verspreche dir eins, erfahre ich das du irgendeine Lüge rum erzählst sind deine wunderschöne gelockten blonden Haaren ab oder es ziert ein blaues Auge dein Gesicht.“ Die Wut übernahm mich kurz aber bereute mein gesagtes nicht.

Ich sah sie noch kurz an, sie konnte nichts dazu sagen und so machte ich kehrt und ging zum ersten Patient. „Sie wirken heute nicht so gut gelaunt. Ist was passiert?“ Mein erster Patient war ein ältere Herr der alle paar Monate zur Untersuchung herkommen musste weil er sich vor vielen Jahren eine schwerwiegende Wunde zu zog. „Ich möchte nicht darüber reden aber ich dank ihnen für die Aufmerksamkeit.“ Ich lächelte ihn kurz an und dann machte ich weiter seine Schachtel mit den richtigen Medikamenten zusammen zu stellen. „Ach wissen Sie Itami. Es wird zu oft über andere Leute geredet und egal was sie sagen werden, denken Sie daran das sie eine gute Person sind. Das ist jedenfalls meine ehrliche Meinung.“ Seine Worte erweichte mir mein Herz und ich war dankbar dafür. „Danke. Das freut mich.“ „Nichts zu danken. Ich mag ihre Einstellung. Es ist Ihnen egal welche Person zu welchem Clan gehört, sie helfen ihnen trotzdem.“ „Jeder Mensch hat das Recht darauf gerettet zu werden und leben zu dürfen. Wieso sollte ich mich an diese unnötige alten Geschichten festhalten, am meisten weil es mich nicht betrifft.“ Dann blickte ich raus aus dem Fenster und sah aus der Ferne mehrere Uchiha Mitglieder. „Dieser unnötige Hass ist alles Schuld und dieser Hass wird der Untergang sein.“ Diese Worte kamen schneller über meine Lippen als ich denken konnte, aber mein Patient nickte nur zur Zustimmung. Es viel mir immer schwerer nicht an Hashiramas Worte zu denken. Für mich stand es immer klar das Madara nur ein Freund war, aber diese Leichtigkeit wie er mich immer wieder dazu brachte hier zu bleiben. Mein Herz wurde schwer wie Blei und ich zwang mich auf meine Arbeit zu konzentrieren.

Nachdem ich in dem Zimmer fertig war wurde ich in ein Krankenzimmer gerufen wo ein verletzter Uchiha drin lag. Mir schwante was Böses und ging sofort in das Zimmer. Mehrere Kunais steckten in dem Bein des ungefähr fünfzehnjährigen Jungen. „Oh mein Gott! Was ist passiert?“ Sofort rief ich meiner Arbeitskollegin paar Sachen zu. „I-i-ich habe trainiert, alleine, aber dann kamen drei Jungs und ein Mädchen auf das Trainingsfeld und meinten der Platz sei reserviert. Was ein Schwachsinn und ich habe versucht es normal mit ihnen zu klären, aber plötzlich war ich umzingelt. Ich hatte solche Angst, wie erbärmlich für einen Uchiha, sie hatten alle mehrere Kunais und Shuriken dabei gehabt. Ich wollte fliehen, aber sie haben mich trotzdem getroffen. In dem Moment kam unser Oberhaupt, Madara, auf den Platz. Sie waren dann so schnell weg. Sie waren alle ein Stück älter als ich gewesen.“ Unmittelbar nach seiner Erklärung spürte ich wie Madara hinter mir im Türrahmen stand. Mein Herz pochte und mein Plus stieg ins Unermessliche, aber ich konzentrierte mich dennoch auf meine Arbeit. Ich nahm die Kunais aus seinem Bein und reinigte seine Wunden und begann die Heilung mit meinem Chakra. Meine zierlichen, blassen Hände lagen genau auf seinem Bein. Obwohl man es mir nicht ansah war meine Wut größer den je. „Itami…“ „Sag nichts Madara!“ Ich presste diese Worte zwischen meinen Zähnen hervor. Zwischen den Stühlen zu sitzen war eine unüberwindbares Hindernis. „Ihr alle seid so dumm! Dieser abartige Hass, diese Lust danach den anderen tot zu sehen. Hat es euch in den letzten Jahren irgendwas gebracht? Sehe es dir an Madara! Ein unschuldiger Junge wurde schwer verletzt. Und geh jetzt einfach. Geh! Geh! Geh!“ Meine Verzweiflung hörte man klar und deutlich aus meiner Stimme und das tiefe Gefühl der Bestürzung. „Es geht sch-" „Nein es geht nicht schon wieder. Das ist gelogen und es ist okay wenn man zu gibt das man Schmerzen hat.“ Meine Worte waren ein direkter Pfeil gegen Madara und er wusste worauf ich es abgezielt hatte. „Wenn du Zeit und Lust hast kannst du mich gerne besuchen kommen um zu reden weil scheinbar steht noch mehr zwischen uns.“ Dann wandte er sich zu dem Jungen und wünschte ihm eine gute Besserung. Für mein zartes Herz war es zu viel, zu viel von diesem Leid aber ich bereute es keine Sekunde diesem Jungen zu helfen. Seine Haare waren wie meine pechschwarz und für gewöhnlich hatten die Uchihas einen sehr ernsten und harten Blick gehabt, aber der Junge war zarter. „Ich habe sie schon öfters mit dem Oberhaupt gesehen.“ Mein trauriges schmales Gesicht spiegelte sich in seinen Augen wieder. „Ich bin gut mit ihm befreundet.“ Nach einiger Zeit nahm ich meine Hände von den Wunden. „Ich kann nicht alles sofort heilen, der Rest muss von selbst heilen. Bitte schon dich und gehe auf keinen Fall ein Risiko ein und ich werde mit Hashirama darüber reden.“ Ohne große Anstalten verband ich ihm das Bein und bat jemanden ihn nach Hause zu zubringen.

Nachdem der Junge ging fing ich wieder an zu weinen und mein Herz zog sich zusammen. War es denn falschen sich nicht entscheiden zu können? War es falsch einen gewissen Blick für Madara übrig zu haben? Ich konnte nicht in Madaras Augen blicken, aber es stimmte, etwas stand zwischen uns. Ob es diese Nacht war? Plötzlich hörte ich Stimmen und Schritte die in meine Richtung gingen, schnell wusch ich die Tränen weg und zwang mich selbst zu einem positiven Gesichtsausdruck. Mit einer Maske ging ich meiner Arbeit nach und beschloss das ich wirklich mit Madara reden sollte. Wer weiß was bei diesem chaotischen Gespräch bei raus kommen könnte. Und dank meiner Drohung von heut morgen kam keiner der nervigen Arbeitskolleginnen zu mir, aber der schwerste Teil des Tages kam ja auch erst als ich vor den Toren des Uchihas Viertel war.

Der Weg des HerzensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt