Es war nur diese eine Nacht

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Mit Gewissensbissen drehte ich mich zu Madara der mit verschränkten Armen vor mir stand. „Ich lasse euch das in Ruhe klären. Aber Itami geh danach auf jeden Fall nach Hause.“ Somit ging Hashirama zügig seine Wege. „Ich muss eigentlich gar nicht fragen wieso du einfach gingst. Es war dein Gewissen das rief.“ Madara kannte mich doch zu gut, aber dieses Unwohlsein war immer noch in mir drinnen und ließ mich nicht ihn anzusehen. „Madara…ich…“ „Es ist okay. Ich verstehe was du mir sagen willst. Einmal und nie wieder und ich kann es nachvollziehen. Es war sehr…schön gestern Abend mit dir, aber wir kennen uns nun schon so lange.“ Ein Glück nahm er mir die Worte aus meinem Mund sodass ich mich nicht rechtfertigen musste. Aber irgendwas ließ mich an seinen „nachvollziehen“ zweifeln. Diese Gedanken behielt ich mich für mich, ich wollte nicht darüber nachdenken weil es ja sein könnte ich bilde mir das ein.

Abwartend sah er mich mit seine müden Augen an. Seine Augen hatten die typische Kälte wie sie immer waren, müde und kalt. Genau so müde und aufgewühlt schluckte ich. „Genau so denke ich auch darüber. Ich danke dir auch, dass du gestern bei mir warst und mich getröstet hast, aber ich möchte nicht unsere Freundschaft wegen sowas aufs Spiel setzen.“ Zögernd und etwas unsicher trat ich näher an ihn heran. Gestern zeigte mir Madara wieder ein kleiner Teil seiner Menschlichkeit, aber er war wieder er, umzogen von einer Mauer.

Eine unsichtbare Kraft hinderte mich ihm noch näher zu kommen. Mein Herz zog sich abermals schmerzlich zusammen, als wäre das nicht schon schlimm genug kam er mir nun näher. „Um eins bitte ich dich Itami. Kehre nicht noch einmal zu Tobirama zurück.“ Es stand für mich von Anfang an klar das ich nicht noch einmal zurückkehren würde, aber aus Madaras Mund hörte man nur die Verachtung gegenüber vom Tobirama. Untypisch für ihn umarmte er mich von sich aus und gab mir ein Kuss auf die Stirn um daraufhin ohne einen weiteren Blick nach hinten zu werfen zu gehen.

Trotz der Klarstellung von Madara und mir war diese Kluft tief in mir weil mein Herz mir sagte es war ein schöner und herzlicher Abend gewesen, aber mein Verstand und Gewissen sträubten sich dagegen. Mit einem müden Körper und Geist brauchte ich gefühlt Stunden bis ich zu Hause an kam. Erst als ich im Bad vor dem Spiegel stand konnte ich die tiefe Augenringe unter meinen braunen Augen feststellen. Durch meine sehr blasse Haut und meinen dunklen sah ich schon kränklich aus, aber durch die Augenringe wurde das nur verstärkt. Ich bemühte mich darum mich nicht wahnsinnig deswegen zu machen. Meine Hände lagen verkrampft auf dem Waschbecken und nach einiger Zeit registrierte ich wie lange ich schon so da stand. Um mein Vorhaben zu bestärken konzentrierte ich mich darauf mir ein wohltuendes Bad zu gönnen und meiner Seele diese Ruhe zu erlauben.

Ich tauchte meinen Körper in das heiße Wasser und schloss die Augen. Mein ganzer Körper gab sich der Ruhe hin, seit einiger Zeit entspannte ich mich wieder vollkommen. Aber ich konnte mich dennoch nicht von dem Gedanken losreißen was für ein Gefühl es war Madaras Finger auf meiner Haut zu spüren. Trotz des heißem Wasser bekam ich Gänsehaut.

Ich kannte Madara ab dem Moment als ich in das Dorf zog. Vorher lebte ich bei einer großen Familie die mich aufnahm als ich meine Eltern mit zehn verloren habe. Mein Plan war es eigentlich mit ihnen herzuziehen, aber sie waren von der Idee nicht allzu angetan gewesen und ich fühlte mich im dichten Wald nicht mehr wohl. Mein Einzug in das Dorf verging ohne Probleme und dann traf ich auf Madara. Ein Mann mit langen Schwarzen Haaren, schwarzen Augen und einen eiskalten Blick der alles einfror. Ich hatte zu der Zeit doch leichte Angst vor ihm, aber meine Angst verschwand recht schnell. Unmittelbar nach unserem Treffen vor dem Hokage Haus sah ich ihm beim Training zu. Unerbittlich war er auf sein Training konzentriert gewesen, aber das blöde war das er mich dennoch damals bemerkt hatte. Ich sah ihm an das er kurz davor war ein Kunai auf mich zu werfen. „Beobachtest du gerne Leute, Mädchen?“

Im ersten Moment war ich total irritiert gewesen, aber sofort zog ich meine Augenbrauen hoch. „Tut mir leid der Herr, dass ich Sie per Zufall hier gesehen habe.“ Meine Antwort kam zickiger rüber als ich eigentlich wollte. Mit verschränkten Armen kam ich auf ihn zu. „Eine Frau die dem Oberhaupt der Uchihas Widerwort gibt, dass gibt es nicht alle Tage.“ „Ist mir doch egal ob du Madara Uchiha oder sonst wer bist. Ich schätze es nicht sehr wenn man mich Mädchen nennt oder kurz davor ist mir ein Kunai zu zuwerfen.“ Dabei deutete ich auf seine Hand, die angespannt das Kunai umfasste. „Und ich schätze es nicht sehr beobachtet zu werden.“ „Eins zu null für dich Uchiha. Obwohl wir uns vor paar Stunden vor dem Hokage Haus gesehen haben will ich mich richtig vorstellen. Ich bin Itami Dark.“ Rein aus Höflichkeit hielte ich ihm damals meine Hand entgegen, trotz seinem Arroganten Auftreten und seiner Redeweise nahm er meine Hand. „Wie ich hörte bist du gut mit dem Hogake Hashirama Senju befreundet.“ Still schweigend nickte er nur kurz bis er an mir vorbei sah. Sein Blick veränderte sich von Gleichgültigkeit in Feindseligkeit und da entdeckte ich hinter mir den Bruder von Hashirama und zwar Tobirama.

Der Weg des HerzensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt