Gehst du oder bleibst du?

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Nach dem Treffen folgten weitere und mein Herz schlug immer mehr für den Senju mit den weißen Haaren und den roten Augen, aber gleichzeitig verband Madara und mich eine tiefe Freundschaft. „Ich möchte nicht über dich urteilen aber-" „Du wirst es nie verstehen. Ich weiß…dies hast du schon oft gesagt. Madara vertraue mir, er wird mir nicht weh tun. Er tut niemandem was.“ Voller Aggressionen warf der Uchiha den Stein in den Fluss. Sein Körper war angespannt, aber er schrie oder fluchte nicht, dass einzige was er sagte war niederschmetternd. „Er tut niemandem was? Sag das mal meinem toten kleinen Bruder. Tobirama war es der ihm ein Kunai ins Herz gestochen hat.“ Sofort läuteten meine Alarmglocken und ich sprang von dem großen Holzstumpf auf und überwand mich zu ihm zu gehen. Ohne Worte und ohne einen Blick umarmte ich ihn. Ich spürte wie er kurz zusammen zuckte, obwohl ich wusste das er so eine Nähe nicht mochte ließ er mich gewähren. Tief im Inneren wusste ich schon beim ersten Treffen mit Tobirama, dass nicht nur die Uchihas viele Leben genommen haben. Ich war nicht geschockt, ich war einfach nur traurig. „Geh besser. Sonst rastet der weißhaarige aus. Er mag es auch so schon nicht wenn wir miteinander reden.“ Madaras Blick ließ kein Raum für Diskussionen.

Auf den Weg zu dem Haus der Senjus fragte ich mich immer wieder ob auch Madara wahre Liebe verstehen könnte. Keine Geschwisterliebe sondern wahrhaftige romantische Liebe, dass er meine Liebe zu Tobirama nicht verstand war mir klar. Dazu kam das mein Freund nicht sehr glücklich darüber war das ich Madara so nahe stand. In der Stadt selbst gab es auch viele Unstimmigkeiten, die Angst die tief in Tobirama verankert war, war auch in vielen Dorfbewohner. Wir hatten so oft das Thema gehabt. Das besserte sich mit den Jahren nicht sondern es wurde nur noch schlimmer. Er hielt mir vor ich Stände immer auf seine Seite und ich wäre auf dem selben Trick reingefallen wie sein Bruder. Hashirama hat oft versucht diese Spannungen aufzulösen, aber ohne Erfolg. Dazu kam die Blicke der Dorfbewohner. Ich wusste nicht was ich ihnen getan habe aber sie akzeptieren mich nie als Freundin von Tobirama. Die Situation zwischen Tobirama, Madara und mir fand einmal seinen Höhepunkt. Die Worte die mir Tobirama damals an den Kopf geworfen hatte trafen mich zu tiefst.

„Du bist genau so verdorben wie die Uchihas.“ Diese unendliche Kälte die ich bei unserem ersten Treffen gespürt habe tauchte abermals auf. Für einen Außenstehender möge das Banal sein aber diesen Zorn entgegengesetzt zu bekommen weil man sich nicht komplett auf eine Seite stellte war hart. Die unendliche Liebe zu Tobirama hinderte mich daran zu gehen. Ich hielt meine Meinung für mich und blieb bei ihm trotz der bösen Worte von ihm. Ich kannte ein Teil seines weichen Kerns, nach dem Vorfall bemühte er sich seinen Zorn nicht an mir auszulassen. Eine Zeitlang hatten wir fast eine perfekte Beziehung gehabt, aber dann kamen wieder Streitereien dazu. „Mein Gott Tobirama! Du bist nicht der einzige der Probleme hat. Hast du mal bemerkt wie mich die ganzen Dorfbewohner angucken und was sie alles über mich sagen? Glaubst du mir geht es dabei gut? Und nein es ist keine Phase, denn es ist seit dem Tag als ich hier her zog so.“ Tobirama blickte mich einfach nur an während er auf sein Schreibtisch saß. „Das wäre nicht wenn-" „Wenn was?“ Mein Zorn wuchs und ich schlug mit den Handflächen auf den Schreibtisch. „Bin ich dir so wenig wert das du mir nicht dabei helfen willst? Bin ich dir so egal? Soll ich dieses Leid weiter ertragen?“ Mein Zorn wandelte sich zu tiefer Traurigkeit. „Ich hätte nie fort gehen sollen von meiner Familie. Danke für nichts Tobirama.“ Ich ließ ihm gar nicht die Chance noch irgendwas dazu zu sagen, denn ich ging sofort aus dem Haus und rannte in Richtung des Flusses.

Als ich den Fluss erreichte ließ ich mich fallen und zog meine Beine an dann legte ich mein Kopf darauf und die Tränen flossen. Ich wusste nicht wie viel Zeit verging denn plötzlich war es dunkel. „Wieso tust du dir diese Scheiße an? Wieso hältst du an dieser Liebe fest?“ Ich musste nicht auf schauen um zu wissen wer hinter mir stand und ehrlich gesagt war ich nicht grad froh darüber wieder dieses Thema anzufangen. Etwas stieg in mir auf und zwang mich schnell aufzustehen und Madara ins Gesicht zu blicken. „Mein Gott! Was ist falsch daran? Was ist falsch daran Hoffnung zu haben? Ich habe es satt! Hörst du? Ich habe es satt! Du mit dem Scheiß Thema wieso, weshalb, warum und Tobirama mit seinem Unverständnis und du genau so! Es kotzt mich an. Immer und immer wieder. Du, Tobirama und das beknackte Dorf! Was mach ich denn falsch, dass man mich immer kritisieren muss? Weil ich menschliche Gefühle wie Schmerz verspüre? Mag sein das ich in gewissen Sachen naiv bin, aber das macht den Umstand nicht besser. Ihr alle könnt euch zum Teufel scheren und eure kack Meinung auch!“ Mein Inneres zerbrach in tausend Teilen. Dieses unwillkommen tat so weh und ich versuchte es, ich versuchte stark zu bleiben, aber es ging nicht. Wie sollte man denn fröhlich sein wenn das Dorf gegen einen war. Ich hörte was sie sagten, dass ich es nicht wert war an Tobiramas Seite zu stehen, das ich ihn mit Madara betrügen würde, das ich die Senjus doch ausnützen würde weil ich selbst kein Shinobi bin. Es war mir egal ob er ein Senju ist oder nicht, aber ich vergaß allmählich wieso ich Tobirama geliebt habe.
„Ich werde gehen.“ Ohne Madara noch einmal an zu schauen machte ich auf der Stelle kehrt und wollte zu meinem Haus und meine Sachen holen, aber Madaras Hand war um mein Handgelenk gelegt. „Meinst du ganz fort oder nur fort vor mir?“ „Ganz fort…ich halte es hier nicht mehr aus.“ Tränen bildeten sich in meinen Augen und ich spürte eine schwere Last auf meinen Schultern. Plötzlich zog mich Madara in seine Arme und redete genau in mein Ohr. „Geh nicht. Ich werde dir versprechen dich nie wieder darauf anzusprechen und es wird sicher wieder alles gut. Ich werde mich auch von dir fern halten wenn es nötig wäre.“ Seine Stimme klang auch wirklich entschuldigend und mein Herz wurde weich. „Du musst dich nicht von mir fern halten, es ist mir egal ob Tobirama was dagegen hat, du bist einer der wenigen Menschen die mir richtig nahe stehen.“ Ich erwiderte die Umarmung. „Also ist das ein ja? Bleibst du?“ „Ja ich bleibe, aber ich muss versuchen die Kommentare der anderen zu ignorieren.“ Unfassbar, es reichte einen Satz von Madara damit ich blieb.

Der Weg des HerzensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt