Geliebt

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Ich will geliebt werden,
akzeptiert werden, mit offenen Armen empfangen werden und nicht mehr.
Ich möchte nichts sehnlicher als ein einfaches
"Hey... Ich hab dich lieb"
Aber dann denk ich drüber nach und seh in meinen Gedanken, wie sie wanken, wie unklar zu erkennen es ist, weil es so weit vom Weg ab ist, dass nicht einmal eine Brille oder Lupe hilft, um es klarer zu erkennen.

Mir fehlt eine Hälfte, ein Hälfte Herz, dafür bekomme ich eine Hälfte mehr Schmerz, den ich täglich aushalten muss, weil ich nicht weiß,
"Was ist mit mir los",
dass ich so viel daran denke, viel zu viel denke, das ich nicht mehr weiß wohin, wohin mit mir, meinen Gefühlen.
Ich fange an zu sortieren, meine Regale aufzuräumen, aber ehe ich es schaffe, kommt wieder eine Strafe, eine Strafe dafür, dass ich nach dem ordnen und sortieren, wieder einen Anfang suche, mich traue einen Schritt nach vorn zu gehen, bleib dann kurz stehen, um zu erleben, wie jemand mich wieder in mein Regal stößt und sich alles wieder in Unordnung auflöst.

So heißt es ein weiteres Mal sortieren, mehr Kraft aufzuwenden, um erstmal wieder auf den Beinen zu stehen und zu merken, dass man nach dem Anfang wagen, wieder am Anfang steht.

Der Rückstoß ist ein Schmerz, den kann man nicht beschreiben, hat man es nicht erlebt, wird man es nie begreifen und dabei bleiben, dass es halb so schlimm ist, als wie man es erzählt.
Doch das halb so Schlimme, ist nur das was man erzählen kann, was man mit Mund gibt und mit Ohr wahr nimmt.
Die Fassade dahinter, die Gefühls Mauern und tief greifende Wurzeln von Last, kann man nicht mit dem Mund geben und mit den Ohr wahr nehmen.

Aber die paar einfachen Worte,
"Ich hab dich lieb",
kann man geben, nehmen und fühlen.
Doch wenn das der einzige Wunsch ist, der langjährige Kindeswunsch, der nicht in Erfüllung geht, sondern immer nur eins auf den Schädel kriegt, ohne Vorwarnung mit Druck dahinter, geht es nicht einfach an dir vorbei, es dringt in dich ein, breitet sich aus und unterdrückt einen selbst, wie ein Schild, das sich um die Seele legt, damit die sich nicht wehren kann.

Ein Blick und man stirbt drei Tode, ein Wort und man stirbt noch einen mehr.
Und dann wird es schwer, schwer sein Regal nochmal zu sortieren.

Doch dann, ein Lichtblick dring durch, der Schild und die Seele wird langsam zum Teil von ihr und man wird stärker, und die Seele weiser.
Man lernt dazu und wächst daran und weiß genau,
"Nächstes Mal, da bin ich besser dran!".
Stellt sich selber zur Wehr, weil man weiß, "Ich will das so nicht mehr".
Auch wenn man kein nächstes Mal möchte, ist man wenigstens vorbereitet, auf das was kommen könnte.
Jeder braucht einen Anschwung, um einen Berg hoch zu kommen, jeder muss hinfallen, um zu lernen wieder aufzustehen, jeder macht Fehler und auch einiges richtig, aber jeder hat auch eine Chance, an sich Selber zu wachsen und es ist wichtig diese zu nutzen.
Es kommt nicht darauf an, der Schnellste im Rennen zu sein, denn das ist kein Rennen, das ist Werden!
Sich selber zu stärken, um am Ende sich dann da so zu sehen, dass man
stolz sein kann.

-meineKunst

Poetry Slams - Seelen GedankenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt