3. Tres

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Natürlich wachte ich alleine im Bett auf. Meine Freundin war schon längst ihren Kapitäns Aufgaben am nachgehen. Ich glaube, ich war in den Jahren in denen wir zusammen waren, nur ein einziges Mal mit ihr zusammen im Bett aufgewacht und das war an dem Morgen gewesen, nachdem wir offiziell ein Paar geworden waren. Ansonsten war ich immer alleine aufgewacht, falls ich nicht in meiner Hängematte geschlafen hatte. Ich gähnte und streckte mich einmal in die Länge, bis mein Rücken knackte. Erst dann stand ich langsam auf. Mein Magen knurrte, aber es war noch nicht Zeit zu essen. Dafür hörte ich Frank schon wieder auf dem Deck trällern. Grinsend stand ich auf, zog meine Schuhe an und lief aus dem Zimmer durch die Gänge. Die Treppen nach oben und durch eine Tür ins Freie. Mir kamen blendende Sonnenstrahlen entgegen, während jedoch Schneeflocken auf uns rieselten.

„Guten Morgen, Schätzchen." rief Frank schon von oben. Seine Augen waren dunkel, aber freundlich und mit der Mütze auf dem Kopf viel gar nicht auf, dass er eigentlich eine Glatze hatte.

„Morgen." entgegnete ich ihm und kam zu ihm.

„Und gut geschlafen?"

„Na ja, besser als wie im Gefängnis." überlegte ich ernsthaft.

Er pfiff seine Melodie. „Ich glaube da ist das Bett von Warrior ein Traum gegen." er warf mir ein dreckiges Grinsen zu.

„Ey!" ich stieß ihn an der Schulter an. „Musst du denn gleich so denken?"

„Ich ärgere dich doch nur." lachte er nur wieder vergnügt.

Ich lehnte mich an das kalte Holz der Reling. „Und warum hast du so gute Laune?"

„Sie dem Horizont entgegen." sagte er und deutete nach vorne.

Ich folgte seinen Blick und als ich die Augen zusammenkniff, sah ich das der Horizont komplett schwarz war. „Ein Sturm?"

„Yes Baby!" rief er grinsend.

Wenn ich ihn nicht besser gekannt hätte, dann hätte ich gesagt, er sei verrückt. Aber für Frank war jeder Sturm eine neue Herausforderung und er liebte Herausforderungen.

„Meinst du er wird heftig?" fragte ich ihn.

Seine Augen leuchteten. „Definitiv."

„Soll ich Warrior Bescheid geben?" fragte ich nachdenklich.

„Ja, das wäre super, dann muss ich nicht runter." sagte er.

Ich nickte und verließ ihn wieder und klopfte am Büro.

„Herein!" kam es genervt.

Ich zog die Augenbrauen hoch, trat aber dann ein.

Mit mehreren Papieren in der Hand lief sie hin und her. Schien mich noch nicht mal bemerkt zu haben und biss sich schon wieder auf die Unterlippe.

Ich lehnte mich an die geschlossene Tür und sah sie einen Moment lang an.

„Blake, was willst du?" kam es dann auf einmal rau hervor, obwohl sie noch immer in die Papiere sah.

Ich räusperte mich und stellte mich auf. „Frank meinte der Sturm wird definitiv heftig. Man kann ihn am Horizont schon sehen."

„Hm." machte sie nur. „Sag es Rider weiter, er kümmert sich darum."

Ich zog die Augenbrauen hoch. Als sie bemerkte das ich noch nicht gegangen war, sah sie entnervt auf. „Was?"

„Rider soll Befehle erteilen?" ich sah sie schief an. „Was steht in den Papieren, was dich so aufwühlt?"

Sie senkte die Hände und für einen Moment blitze ihr Name und das Wort Geburtsurkunde vom Papier auf. „Machs einfach." fauchte sie und steckte das Papier weg, ehe ich weiter etwas sehen konnte.

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