Kapitel 11

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Xiao (POV)

Warum hatte er gestoppt? Obwohl es gar nicht so verwerflich war. Wer würde ihn schon küssen wollen, einen gefühlskalten und mit Karma beflecktem Adept. Xiao schluckte schwer während er sich langsam wieder zurück lehnte. Aether verharrte weiterhin unschlüssig wirkend in seiner Position. Vielleicht überlegte er ja gerade wie er am besten den Adept loswerden könnte.

Xiaos Herz zog sich wie so oft in letzter Zeit schmerzhaft zusammen. „Ich muss noch was erledigen", meinte er schließlich und lief zum Rand des Berges ohne Aether noch eines Blockes zu würdigen. Geschickt sprang er von einem Felsvorsprung zum nächsten bis er wieder am Boden war. Dort begann er zu rennen. Er wusste weder wohin noch wie lange er rennen würde, einfach weg. Weg von Aether, weg von Zhongli, weg von allen.

Der Adept wusste, dass wenn er allein sein wollte das Wangshu Inn keine Option war. Auch Liyue nicht, dort würde er womöglich Zhongli oder diesem Fatui über den Weg laufen. Also lief er einfach weiter bis er nicht mehr konnte, was schon echt lange dauerte. Xiao sah sich um. Er schien alleine zu sein, gut. Er lies sich im die Wiese fallen und begann seine Umgebung mit den Augen zu scannen. Wo befand er sich wohl gerade? Es schien nicht mehr in der Nähe Liyues zu sein, da das Gras grün und saftig im Wind wehte. Vermutlich hatte er sich in die Nähe Mondstadtes verirrt.

Seufzend strich der Adept sich über die Wange. Sie war nass von den Tränen, welche Xiao gedacht hatte nicht weinen zu können. Es schmerzte und es war kein Gegenmittel in Sicht. Aber damit hätte er auch rechnen müssen. Niemand wollte mit ihm zusammen sein oder ihm gar küssen, warum hatte er sich nur Hoffnungen gemacht? Warum hatte Morax ihm Hoffnungen gemacht?

Kopfschüttelnd legte Xiao sich auf den Rücken und beobachtete die Sterne, welche inzwischen den Himmel schmückten. „ Bitte gebt mir Rat, wie bekomme ich das nun wieder hin? Er mag mich nicht so wie ich ihn, das ist in Ordnung. Ihn nicht mal mehr als Freund zu haben, halte ich aber nicht aus", flüsterte der Adept zu dem dunklen Himmel hinauf. Er wusste keine Antworten auf seine Frage und um Hilfe bitten wollte er gerade auch nicht. Als er Zhongli um Hilfe bat ging es nach hinten los, also würde er weiteres lieber alleine machen.

In Mondstadt gab es sicherlich ein paar Liebes Experten, die könnte er sich am Morgen fragen. Hoffentlich würde dann auch das salzige Wasser nicht mehr über seine Wangen laufen.

Eine Weile nach Sonnenaufgang machte sich der Adept auf den Weg in die Richtung in der er Mondstadt vermutete. Letztendlich fand er die Stadt der Freiheit und lief zu deren Tor.

„Wer bist du und was sind deine Anliegen in Mondstadt, fremder doch ehrenwerter Reisender?" Begrüßten die Wachen hier so jeden? „ Ich bin Adept Xiao, der letzte der Yakshas. Ich- wollte mir einfach mal eine andere Stadt als Liyue ansehen" Die Wachen beäugten ihn unschlüssig und redeten kurz miteinander. „Bitte komm mit zur stellvertretenden Großmeisterin Jean, da wir deine Aussage nicht auf ihre Wahrheit überprüfen können werden wir sie entscheiden lassen"

„Das ist doch nicht nötig, er ist ein guter Freund von mir! Dem kann man trauen, keine Sorge!"

Verwirrt sah Xiao hinter sich direkt in die Augen des jungen Bardes. Die Wachen schienen weiterhin unschlüssig, ließen die beiden schließlich aber doch passieren, mit der Aussage Jean würde den Barden schätzte und ihm vertrauen. Warum das so war konnte Xiao zwar nicht ganz verstehen aber was soll's. „Soooo und was macht unser ehrenwerte Adept in meiner bescheidenen Stadt?" „Sightseeing", grummelte der Adept nur. Barbatos kicherte und stieß Xiao mit dem Ellenbogen an. Er wusste sehr wohl dass der „fremde doch ehrenwerte Reisende" einen Grund hatte in Mondstadt zu sein.

„Liebes Probleme", murmelte er nach einer Weile des schweigenden nebeneinander hergehens. Venti stoppte abrupt und sah den anderen erstaunt an. Ein Grinsen legte sich auf dessen Lippen. „Da redest du mit dem richtigen! Um wen geht's? Junge, Mädchen, Trans, Non-binary, Genderfluid,...?" „Stop stop stop! Ugh Männlich meines Wissens nach und warum ist das überhaupt so wichtig?!" Als Antwort bekam er lediglich ein ehe.

„Du brauchst Nachhilfe und Vertrauen! Wer ist es denn nun eigentlich? Hmm du kennst gut Zhongli, Childe, mich, Aether und... Dainsleif... aber ich hoffe mal der ist es nicht" Der Adept schüttelte nur den Kopf. Sich in Dainsleif zu verlieben wäre noch schlimmer gewesen, als sich in Aether zu verlieben. „Okayy! Da ich dir helfe bin ich es wohl nicht und Childe ist eher ein Rivale als ein Freund für dich. Lässt nur noch Zhongli und Aether übrig!" Seit wann war der denn so gut im Kombinieren? „Und ganz ehrlich, Morax erscheint mir für dich eher eine väterliche Rolle übernommen zu haben, alsoooo ist es Aether??"

Xiao sah einfach gerade aus und hoffte die Hitze in seinen Wangen war nicht nach außen zu sehen. Doch da lag er falsch. Venti lachte auf, als sich sein Gesicht rot färbte. Er war doch schlauer als der Adept in Erinnerung gehabt hatte.

„Nun gut, lass uns mit dem Training beginnen!"

You gotta trust me - XiaoxAetherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt