Kapitel 3

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'"Lauf doch nicht weg kleine Sissi, du machst es nur noch schlimmer, dass weist du doch!" Sissi war egal, was er ihr hinterher schrie, sie wollte nur weg von ihm, deswegen rannte und rannte sie, versuchte den Wald zu erreichen. Dort könnte sie auf einen der Bäume klettern und wäre endlich in Sicherheit. Sie war schnell, doch er war mindestens genauso schnell. 100 Meter waren es noch bis sie endlich in Sicherheit wäre. Sissi wollte ihr Tempo gerade noch einmal anziehen, als sie spürte, wie sie zurück gerissen wurde und lag schon auf dem Boden. Er baute sich bedrohlich über ihr auf und schrie: "Ich hab dir doch gesagt, dass du mir nicht entkommst! Du gehörst mir, sieh das endlich ein!" Mit diesen Worten zog er sie wieder auf die Beine, holte aus und...'

Sissi saß senkrecht im Bett und atmete schwer. Stumme Tränen rannen über ihr Gesicht, doch Sissi wollte nicht weinen und wischte sie sich einfach weg. Wie ein Mantra wiederholte sie sich immer wieder: 'Nur ein Traum. Es war nur ein Traum. Er ist nicht hier und kann dir nichts mehr tun.' Als Sissi sich endlich beruhigt hatte, sah sie zu Aly rüber, hoffend dass sie von ihrer kleinen Panikattacke nichts mitbekommen hatte. Aly schlief zum Glück noch tief und fest. Es war ja auch erst um 6.00 Uhr und Aly stand erst um 7.00 Uhr auf.

Da Sissi nach so einen Traum in der Regel nicht mehr einschlafen konnte, beschloss sie, sich leise ihre Joggingsachen anzuziehen, eine graue Laufhose und ein babyblaues Top, und laufen zu gehen. So konnte sie wieder vollkommen runterkommen und sich gleichzeitig auch das Internatsgelände anschauen. Zuerst wollte sie aber gucken, ob sie schon frühstücken konnte.

Die Cafétaria hatte sie schnell gefunden, da über der Tür der Cafétaria ein großes Schild hing, auf dem mit wunderschön geschwungener Schrift das Wort 'Cafétaria' stand. In ihr standen jede Menge rechteckige Tische, alle mit einer champagner farbenden Decke überzogen. Einige Tische hatten vier, andere sechs und wieder andere zehn Stühle drum herum stehen. Gegenüber der Eingangstür stand ein großes Büfett mit verschiedenen Broten, Aufstrichen, Jogurten und Müslisorten. Sissi sah sich weiter um, entdeckte aber niemanden, was hieß, dass sie total allein war. Sie machte sich eine Schale voll mit Naturjogurt und mischte sich Honig und Müsli rein. Klar, sieht ein bisschen komisch aus, schmeckt aber dafür umso besser.

Nach dem Essen ging Sissi nach draußen und sah sich erst einmal um. Das Gelände war wirklich hübsch. Es war komplett begrünt mit vereinzelten Beeten, die um das Gebäude herum angelegt waren. Am Ende der riesigen Grünfläche grenzte ein Wald an. Das Gelände war perfekt zum laufen geeignet. Nachdem sie ungefähr 90 min gelaufen war, betrat Sissi wieder ihr Zimmer.

"Sissi verdammt! Wo warst du? Als ich aufgewacht bin, warst du schon weg und beim Frühstück warst du auch nicht!", sagte Aly ziemlich aufgebracht. Sie sah so aus, als hätte sie sich wirklich Sorgen gemacht.

"Beruhig dich Aly. Ich bin schon um 6.00 Uhr aufgewacht, deswegen war ich schon frühstücken und bin dann eine Runde laufen gegangen. Jetzt wollte ich noch schnell duschen und mich für den Unterricht fertig machen."

"Oh, okay. Treffen wir uns in einer halben Stunde vor unserem Zimmer, um zusammen zum Unterricht zu gegen? Ich wollte noch kurz zu Moritz. Ich stell ihn dir später vor."

"Klar, bis gleich.", sagte Sissi, holte sich ihre blaue kurze Jeans und ihren schwarzen Strickpullover und machte sich auf den Weg in das Bad. In ihm war Platz für eine Dusche, zwei Wachsbecken über denen ein großer Spiegel hing, eine Toilette und ein kleiner Schrank in dem Schminkutensilien standen.

Als Sissi fertig aus dem Zimmer trat, wartete Aly bereits auf sie und fragte: "Na, bereit für deinen ersten Tag in der Hölle?"

Sissi antwortete lachend: "Natürlich, schließlich muss ich da nicht alleine hin." Jetzt lachten beide und machten sich auf den Weg zum Deutschraum. Es waren schon fast alle Plätze im Raum besetzt, da Aly und Sissi relativ spät, aber trotzdem noch pünktlich kamen. Der Raum war sehr geräumig, obwohl es nicht besonders viele Plätze gab, nur ungefähr 20. An den Wänden hingen ziemlich viele Plakate, alle waren über berühmte Dichter, Autoren usw.

How can you love me anyway?Pausiert.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt