Kapitel 14

37 5 0
                                    

"Er ist von ihm, aber Süße, er kommt nicht hier her, du bist hier sicher.", versuchte Tristan es ihr ruhig beizubringen, doch er selbst war auch nicht ruhig, dass sah man daran, dass er nervös auf seinem Bett herumrutschte.

"Weiß er denn, dass ich hier bin und wenn ja, woher?", fragte Sissi beunruhigt.

"Ja ich denke schon, dass er weiß, dass du hier bist, woher weiß ich aber nicht, doch er wird auf keinen Fall herkommen!"

"Warum bist du dir da so sicher?"

"Weil mein Vater ihm gedroht hat ihn zu verhaften, wenn er hier auftauchen sollte."

"Trotzdem könnte er doch herkommen!", kreischte Sissi. Sie wusste, das sie hysterisch wurde, aber dass war ihr gerade total egal!

"Ja, er könnte theoretisch herkommen, aber er würde es nicht hier rein schaffen. Jeder Lehrer kennt sein Gesicht und weiß wie gefährlich er werden kann.", versuchte Tristan sie zu beruhigen, doch er schaffte es nicht. Ganz und gar nicht. Sie fing an zu zittern, so groß war ihre Angst.

Tristan nahm sie in den Arm und sagte: "Hey Süße, alles ist gut. Falls, und ich betone falls, dir irgendetwas komisch vorkommen sollte, kannst du zu mir kommen und wenn du mich mal nicht finden solltest, kannst du auch zu deiner Klassenlehrerin gehen oder zu der Schulsozialarbeiterin, die beiden werden dir dann sofort helfen."

"Okay.", flüsterte Sissi. Sie war immer noch verängstigt, doch Tristan war ja für sie da und das beruhigte sie enorm. Eine Frage hatte sie aber noch. "Warum hat dein Vater ihn eigentlich nicht verhaftet?"

"Glaub mir, mein Vater hätte ihn verhaftet, wenn er gekonnt hätte, aber er hat ja nicht persönlich mit ihm gesprochen, er hatte meinen Vater angerufen."

"Kann man Handys denn nicht orten?"

"Natürlich kann man Handys orten, doch er hat anscheinend ein Prepaid-Handy benutzt, deswegen konnte man es nicht orten. Tut mir leid Kleines.", sagte er und drückte sie noch ein bisschen fester an sich.

"Schon okay, trotzdem danke.", sagte sie und lehnte ihren Kopf an seine durchtrainierte, aber erstaunlich gemütliche Brust.

"Müde?", fragte er belustigt.

"Nein gar nicht. Es war ja gar kein total anstrengender Nachmittag.", konterte sie ironisch.

"Hast recht. Willst du noch Abendbrot essen oder gleich ins Bett?"

"Ich glaub, ich geh jetzt sofort ins Bett. Bis morgen."

Sie stand auf und wollte gehen, doch kurz vor der Tür rief er Sissi noch mal zurück.

"Was denn?", fragte Sissi ein klitze kleines bisschen genervt. Wenn jetzt nämlich noch etwas kommen würde, würde sie wahrscheinlich explodieren und diese Sauerrei wieder weg machen zu müssen, gönnte sie nicht mal ihrem schlimmsten Feind.

"Du hast den Brief liegengelassen Sissi."

Ja, sie hatte den Brief liegengelassen und dass mit voller Absicht, denn wenn sie den Brief nicht hatte, musste sie sich keine Gedanken darüber machen, ob sie ihn lesen sollte oder nicht, doch da Tristan ihr den Brief jetzt auffordernd entgegen hielt, hatte sie gar keine andere Wahl, als ihn mit zu nehmen. Also nahm sie ihn, doch Tristan ließ den Brief nicht sofort los. Er sagte vorher: "Du musst ihn nicht sofort bzw. gar nicht lesen. Niemand setzt dich damit unter Druck."

"Das weiß ich doch. Gute Nacht Tristan.", sagte sie, nahm den Brief und ging zurück in ihr Zimmer.

Aly war noch nicht da, was Sissi überhaupt nicht störte. Sie brauchte jetzt etwas Zeit allein, also setzte sie sich auf ihr Bett, nur um gleich wieder hochzuschrecken, da sie von irgendetwas in den Po gepikst wurde. Unter ihr lag ein halb zusammengefalteter und halb zusammengeknüllter Zettel. Auf ihm stand: 'Übernachte heute bei Moritz. A.'

How can you love me anyway?Pausiert.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt