Kapitel 18

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Ich ging in den Flur, denn von da kamen die Geräusche. Es waren viele Schüler dort, doch im Mittelpunkt standen Kerem und Deniz. Sie prügelten sich!

Ich konnte nicht glauben, was ich dort sah. Kerem, der Junge, den ich liebte, prügelte sich mit einem Jungem, der wahrscheinlich gegen unser Auto gefahren ist? Oh nein! Jetzt weiß ich, worum es hier geht. Die Nachrichten, die Kerem und ich uns gestern geschickt hatten, schwirrten in meinem Kopf rum.

Kerem: "Deniz sehen wir auch morgen.."

Ich: "Wehe du machst was schlimmes!"

Kerem: "ER ist derjenige, der was schlimmes gemacht hat"

Ich: "Was ist, wenn er das gar nicht war?"

Kerem: "Willst du ihn jetzt in Schutz nehmen?"

Diese Worte sagten alles aus. Es war so klar, dass er Deniz was antun würde! Ich rannte, so schnell ich konnte, zu den Jungs und versuchte sie auseinander zu bringen. Kerem schaute Deniz mit einem aggressivem Blick an. Aggressiver als aggressiv. Ich konnte es nicht beschreiben, denn so sah ich ihn noch nie. Naja, wieso auch? Ich kenne ihn erst seit ein paar Tagen, nicht mal eine Woche. Ich stand zwischen den beiden Jungs, umrandet von den Schülern, die uns merkwürdig ansahen. Ich bemerkte, dass Deniz einen blauen Fleck an seinem Auge hatte, dies war deutlich zu sehen.

Ich: "Kerem, bist du bescheuert?!"

Kerem: "Dieser Hund ist bescheuert! Nicht ich!"

Er zeigte dabei auf Deniz.

Deniz: "Halt deine Fresse! Keiner von euch hat mir einmal zugehört!"

Kerem: "Es will dir auch keiner zuhören, also sei leise!"

Kerem ging langsam wieder auf Deniz zu und wollte ihm wahrscheinlich wieder eine verpassen, doch jemand schrie sehr laut. Ich zuckte zusammen.

"WAS IST HIER DENN LOS?!" - Es war die Stimme meines Deutschlehrers, Herr Schneider. Er lief mit seinen Ordnern in der Hand auf uns zu, während Kerem geschockt seine Hand zurückzog.

Deniz: "Es ist alles in Ord-"

Hr. Schneider: "Nichts ist in Ordnung! Sieh' dir doch einmal dein Auge an!"

Deniz: "Es ist nicht so schlimm, wie Sie den-"

Hr. Schneider: "Kerem! Bist du eigentlich wahnsinnig geworden?! Das hätte ich niemals von dir erwartet! Wir sprechen gleich unter sechs Augen! Leute, der Unterricht fällt für heute aus, es tut mir Leid."

Die Schüler jubelten. Während sie sich jetzt freuen, kann ich ja wieder losheulen. Kerem ging mit Deniz und Hernn Schneider in den Klassenraum. Es sah aus, als würde ein Polizist zwei Täter gefunden haben und mit ihnen jetzt über das Geschehen reden wollen. Kerem sah mich mit einem verzweifeltem Blick an, während er das Zimmer betrat. In sha Allah (Wenn Allah will) passiert nichts schlimmes..
Wo waren eigentlich Aylin und Zeliha? -Genau passend zu diesem Gedanken kamen die beiden Mädels in den Flur gerannt.

Zeliha: "Oh mein Gott, ich spür' meine Beine nicht mehr."

"Hilal? Was machst du hier alleine? Und warum sind eben alle gegangen?", fragte Aylin keuchend.

Ich ignorierte ihre Fragen und ging ein paar Meter, um mich an der Wand anlehnen zu können. Dann rutschte ich einfach runter auf den Boden. Ich schaute meine weißen Chucks an und dachte nach. Wie immer.
Ich bemerkte wie Aylin und Zeliha zu mir kamen und sich vor mich stellten.
Zeliha: "Hilal? Ne oldu?" (Was ist passiert?)

Ich: "Kerem und Deniz haben sich geprügelt.."

Aylin: "WAS?"

Ich: "Und dann.. ist Herr Schneider gekommen und hat's gesehen. Er redet gerade mit den beiden im Klassenraum. Deshalb sind auch eben alle gegangen.."

Hilal & KeremWo Geschichten leben. Entdecke jetzt