Kapitel 32

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♠Daryll♠

"Ich denke das ist die richtige Entscheidung William und die sollen wirklich gut sein."

"Denkt ihr Daryll wird dem Ganzen zustimmen?"

"Ich denke schon. Nachdem er erfahren hatte warum er diese Aussetzer und Lähmungen hat, hat er sofort mitgearbeitet. Er ging freiwillig zu allen Therapien und nahm unsere Tipps und Vorschläge sehr ernst."

Als ich wieder aufwache höre ich wie sich Sebastian und Wallace mit meinem Vater unterhalten. Der Fakt dass sie sich duzen macht mich irgendwie glücklich. Das heißt sie verstehen sich, denn einfach so bietet mein Vater es niemandem an. Oder aber es ist eines der Dinge die sich bei ihm geändert haben, wie so vieles was ich nicht mitbekommen habe.

Ich öffne die Augen und kann erkennen dass ich im Krankenhaus liege. Dann bin ich bestimmt nur so ruhig, weil man mich ruhig gestellt hat, denn so eine Panikattacke habe ich auch noch nie erlebt. Ich dachte wirklich ich sterbe gleich. Doch es hat einen Vorteil unter Beruhigungsmitteln zu stehen, ich kann jetzt über alles nachdenken ohne durchzudrehen. Doch will ich das überhaupt? Will ich alles genau zerdenken wie ich es immer tue oder sollte ich es einfach so stehen lassen wie es ist?

Ich habe verstanden was mein Vater mir sagte. Er liebt mich. Er hat mich schon immer geliebt. Auch wenn seine Art es zu zeigen wirklich nicht die Richtige war. Er hatte Angst ich ereile dasselbe Schicksal wie meine Mutter und deswegen handelte er so wie er es getan hatte.

Ich bin auch nicht der Meinung dass er Schuld am Tod meiner Mutter ist, denn woher hätte er ahnen sollen was mit ihr los ist. Und schon seit ich denken kann ist er viel beschäftigt gewesen. Er arbeitete viel, sehr viel, zu viel. Er konnte nicht wissen was auf ihn zukommt.

Doch was heißt das Ganze jetzt für mich? Aus dem Gespräch zwischen den Dreien entnehme ich, dass ich irgendwo hin soll. Nur wohin und was mache ich da? Eine psychiatrische Klinik? Mein Blick streift den von Wallace. Sofort steht er von seinem Stuhl auf, der an einem Tisch in meinem Zimmer steht, und kommt zu mir. Wie es aussieht bin ich in einem Privatzimmer. Das erklärt auch wieso ich nicht gleich erkannte wo ich bin.

"Hey Süßer, du bist wach", stellt Wallace mit Freude in der Stimme fest und haucht mir einen Kuss auf meine Lippen.

Sebastian taucht neben ihm auf und drückt liebevoll meine Hand. Als letztes kommt auch mein Vater, an meine andere Seite und tut das Selbe wie Sebastian nur nicht ganz so zärtlich. Aber ich nehme es ihm nicht übel. Die letzten Jahre hatte er ja auch niemanden bei sich den er mit Zärtlichkeiten hätte überschütten können.

"Über was habt ihr gesprochen?", raune ich heiser und sehe Sebastian an. Mein Hals fühlt sich rau und kratzig an. Sofort reicht Wallace mir ein Glas Wasser welches ich mit fast einem Zug herunterschlinge.

"Ich denke es ist besser wenn dein Vater es dir erklärt", sagt Sebastian und lächelt mich aufmunternd an.

"Ja, also. Nachdem ich mit Sebastian, Wallace und dem hauptverantwortlichen Arzt gesprochen habe, kam ich zu dem Entschluss dich in einer Reha anmelden zu lassen. Ich denke dass ist jetzt erstmal das Beste für dich. Sebastian und Wallace haben einen wirklich guten Job gemacht, aber damit ist es leider nicht getan. Und Beide unterstützen mich auch in meiner Meinung. Ich hatte gehofft dass......"

"Ich auch", unterbreche ich meinen Vater bevor er beginnt mir alle Vorteile aufzuzählen und versucht mich zu überreden. Doch ich bin der selben Meinung.

"Ich denke es wäre wirklich das Beste für mich. Rund um die Uhr Ärzte, psychologische Teams und Therapien rund um meinen Körper. Ich bin damit einverstanden Dad."

Lächelnd zieht er mich in seine Arme und das erste Mal in meinem Leben fühle ich mich in seiner Umarmung wohl. Richtig wohl. So wie eine väterliche Umarmung einfach sein muss.

Als wir uns wieder lösen, wischt er sich ein paar Tränen weg und spätestens jetzt weiß ich dass wir diesen Weg gemeinsam gehen werden. Und egal wie grauenvoll die Vergangenheit war, wir müssen jetzt nach vorne schauen. Auch wenn es heißt die zwei super tollen Männer zu verlassen.

Doch unter den Umständen können wir keine gemeinsame Zukunft bestreiten. Ich wäre viel zu weit weg und wüsste nicht einmal wie lange.

Ich muss mich jetzt auf mich konzentrieren, auf mich und meinen Körper. Egal wie lange es dauert. Und ich hoffe die beiden sind derselben Meinung wie ich. Vielleicht waren sie aber auch noch nie der Meinung zwischen uns könnte etwas größeres heranwachsen. Wir haben nie darüber gesprochen.

Leider kann ich Wallace letzte Woche im Resort nicht mehr miterleben, denn die Reha hatte nur noch einen Platz kurzfristig zu vergeben und Dad will daher so bald wie möglich mit mir dahin fahren.

Darum bin ich jetzt, nachdem ich das Krankenhaus verlassen durfte, am Packen. Doch das geht eher schleppend voran, denn ich genieße noch die Zeit die ich dabei mit den beiden Männern habe. Sie sitzen beide auf meinem Bett und sehen mir zu.

"Es hat wohl nicht sollen sein", nuschelt Wallace und mein Blick saust zu ihm.

"Was meinst du damit?", frage ich ihn, doch ziehe die Frage gleich wieder zurück. "Nein, bitte sag es nicht." Plötzliche traurige Erkenntnis huscht durch meinen Kopf. Er hat auch mehr gewollt, genauso wie ich. Sebastian legt tröstend seine Hand in Wallace Nacken und massiert ihn.

Als ich fertig bin mit packen, soviel war es ja nicht, stehe ich mit meinem kleinen Koffer vor den Jungs und sehe zu ihnen hoch.

"Danke. Danke für alles was ihr für mich getan habt. Dass ihr mir geholfen habt wo ihr konntet. Mich auf den richtigen Weg geführt, geliebt und verführt habt. Ich habe jede Minuten mit euch genossen, auch wenn ich ein paar Tage dazwischen unerträglich war. Dafür entschuldige ich mich."

Ich lege meine Arme um Wallace Hals und drücke meine Lippen auf seine. Doch mehr wie ein kurzer sanfter Kuss will ich nicht riskieren. Sonst will ich noch weniger gehen. Ich löse mich von ihm und ziehe Sebastian in die selbe Umarmung mit demselben Kuss.

Dann nimmt Wallace mir meinen Koffer ab und zusammen verlassen wir das Zimmer.

Unten am Empfang warten schon die Anderen. Phedoka, Heya und Paul. Von Aaron und den anderen Angestellten habe ich mich schon verabschiedet.

Nachdem Heya und Phedoka mir noch ein paar Weisheiten und Tipps auf den Weg mitgegeben, verabschiede ich mich mit einem überschwänglichen Danke für alles von ihnen.

Am Auto legt Wallace meinen Koffer in den Wagen, mein Vater steigt schon mal ein, während ich noch etwas unschlüssig herum stehe. Doch dann packt es mich und ich werfe mich noch einmal in Wallace Arme und beginne zu weinen. Der hält mich sanft und flüstert mir ermutigende Worte ins Ohr.

"Daryll, wir sollten wirklich los", unterbricht uns Dad schließlich und ich löse mich von Wallace, gehe zum Auto und steige ein. Ich winke beiden noch zu, als mein Vater dann endlich losfährt und meine Qualen beendet.

Ich werde sie vermissen, sehr. Doch tief im Inneren weiß ich dass ich sie irgendwann wieder treffen werde. Aber im Moment ist es besser so.

Volle Konzentration auf das was vor mir liegt. Wie die weitere Zukunft dann aussieht wird sich zeigen, aber ich weiß ich bin bereit dafür.

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Liebe fleißige Leserbienchen,
es gibt Situationen, da übernehmen die Charaktere den Verlauf der Bücher und so geschah es bei uns.
Daryll wollte ein Happy End, doch keiner von uns wusste wie dieses aussehen würde.
In Darylls Fall ist sein Happy End, dass er endlich frei ist und weiß was mit ihm passierte und er jetzt danach handeln kann.

Wir hoffen ihr seid nicht zu enttäuscht, dass aus den drei keine Liebenden wurden und dass euch das Buch trotzdem gefallen hat. ❤️

Leider ist Buch Nummer 5 'Eric' noch nicht ganz fertig. Wie immer werden wir eine Ankündigung machen wenn es raus ist.

Vielen Dank dass ihr immer mit an unserer Seite seid und kräftig votet und kommentiert. Ihr seid die Besten 💕✨

Bis bald eure Pheya ❤️

Resort de la Pheya 4 - DaryllWo Geschichten leben. Entdecke jetzt